MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Indien-GP auf dem Buddh Circuit: Piste ist entschärft

Von Günther Wiesinger
Der Buddh International Circuit wird erstmals MotoGP-Schauplatz sein

Der Buddh International Circuit wird erstmals MotoGP-Schauplatz sein

Die Formel 1 ist seit zehn Jahren nicht mehr in Indien aufgetreten. Die MotoGP-Familie erwartet in Greater Noida eine pompöse Strecke, aber auch ein paar Hindernisse.

«Der Grand Prix in Indien stellt eine Herausforderung dar. Aber für die Motorradwerke ist Indien ein sehr wichtiger aufstrebender Markt, deshalb stellen wir uns dieser Challenge», erklärte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

Der Buddh International Circuit in Greater Noida hat bisher drei Formel-1-GP (2011 bis 2013) erlebt. Die geplanten Auftritte der Superbike-WM fanden wegen der Zoll-, Steuer und Logistikprobleme in der Ära von SBK-Promoter Flammini nie statt.

Für die MotoGP-Weltmeisterschaft haben die Inder einen Vertrag für fünf Jahre unterschrieben; dazu gibt es eine Option für weitere fünf Jahre bis inklusive 2032.

Die Teams beklagen sich über den bürokratischen Aufwand für den WM-Lauf in der Nähe von Neu Delhi. Die Medienvertreter ärgern sich auch über die hohen Reisekosten und die teilweise weit entfernten Unterkünfte sowie über die Warnungen wegen gefährlicher Krankheiten und Seuchen.

Aber die Rennfahrer plagen ganz andere Sorgen. Sie haben sich bei der Dorna wegen Videos beschwert, die zum Beispiel in der Turn-3-Rechtskurve eine Betonmauer sehr nahe neben der Strecke zeigen, dahinter eine Tribüne.

Darüber wurde letzte Woche im Safety-Commission-Meeting am Freitag um 18.30 Uhr beim Catalunya-GP gesprochen.

«Wir haben die Fahrer beruhigt und ihnen versichert, dass zum Beispiel in dieser Kurve 3 die Fahrbahn nach innen verlegt und ausreichend Sturzraum geschaffen wird», erklärte Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta.

Barcelona-Sieger Aleix Espargaró hatte bereits nach dem Österreich-GP deponiert: «Wenn die Strecke nicht sicher ist, fahren wir nicht.»

Auf jeden Fall wird das Areal auf dem 5,125 km langen Buddh International Circuit im Bundesstaat Uttar Pradesh von der Infrastruktur her alle Erwartungen übertreffen. Sie wurde vom deutschen Rennstrecken-Architekten Hermann Tilke geplant. Am 30. Oktober 2011 fand dort erstmals der Große Preis von Indien in der Formel 1 statt.

«Ich war im Dezember und im Juli auf dem Buddh Circuit», erklärte Geoff Dixon, Paddock Manager der Teamvereinigung IRTA, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich kann nur bestätigen, dass wir in Europa nirgends so einen GP-Standort mit so immensen Ausmassen vorfinden. Die Anlage ist größer als der Sepang Circuit in Malaysia und wurde für die Bedürfnisse der Formel 1 errichtet. Es existieren 41 Boxen mit einer Größe von 17,5 mal 20 Meter, dazu drei umfangreiche Scrutineering-Boxen für die technische Abnahme. Wir werden sogar drei Boxen mehr haben als beim Silverstone Wing.»

Die Teams der Moto3 und Moto2 werden also nicht in Zelten hausen müssen wie fast überall in Europa. «Wir können den MotoGP-Teams sogar eine eigene Box für jeden Fahrer anbieten. Normal bringen wir zwei Fahrer in eineinhalb Boxen unter», ergänzte Geoff Dixon.

Auch das Media Centre wird sich in bisher nicht gesehener Größe präsentieren.

«Dagegen verblasst sogar der Pressesaal beim Malaysia-GP in Sepang», stellte ein Funktionär fest. «Das Media Centre in Indien sieht aus wie jenes in Sepang nach der Einnahme von Wachstumshormonen.»

Auch die «Team Suites» werden alle Erwartungen übertreffen. Zu ebener Erde werden die geräumigen Hospitalitys eingerichtet, im ersten Stock werden die Fahrer ihre Umkleide-Räumlichkeiten vorfinden.

Nach dem Auszug der Formel 1 im Herbst 2013 fiel das Areal zwar etwas der Verwahrlosung anheim. Aber bereits im Dezember 2022 war klar, dass die Gebäude tadellos erhalten waren, auch die Elektrizität und die sanitären Anlagen liessen keine Wünsche offen. Es mussten nur alle Räume gründlich gereinigt und neu gestrichen werden.

Die nächstgelegenen Hotels sind ca. 20 bis 30 Minuten von der Rennstrecke entfernt; die meisten Teams werden maximal eine Stunde in ihre Unterkünfte brauchen. Die Fahrt zum Neu Delhi-Flughafen nimmt ca. 50 Minuten in Anspruch.

Die Regierung von Uttar Pradesh Government hat die Medienschaffenden für Donnerstag, 22. September, zu einem Abendessen eingeladen, es sollen auch touristische Aktivitäten angeboten werden.

Der indische Bundesstaat Uttar Pradesh beherbergt den Indien-GP und wird neben den Trainings und Rennen auch für interessante kulturelle Events sorgen.

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