MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Marc Márquez: «Vorderleute hatten viel zu verlieren»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez nützte die Gelegenheit in Motegi beim Schopf und sicherte sich bei schwierigen Bedingungen auf der nassen Fahrbahn den ersten Podestplatz 2023.

Marc Márquez ist bekannt dafür, dass er in der Lage ist, bei allen Bedingungen schnell zu fahren und jede Chance auf einen Podestplatz geschickt auszunützen, auch wenn sein Motorrad eigentlich nicht konkurrenzfähig ist. Deshalb ließ der Repsol-Honda-Star auch am Freitag nach Platz 14 beim Japan-GP den Kopf nicht hängen. Er brauste am Samstag ins Q2 und stellte im Sprint immerhin den siebten Platz sicher.

Der Regen am Sonntag kam dem sechsfachen MotoGP-Weltmeister dann sehr gelegen. Und weil nach dem Re-Start nicht weitergefahren werden konnte, wurde der Spanier nach zwölf Runden des ersten Laufes als Dritter gewertet. Es war der erste Podestplatz seit fast einem Jahr beim Australien-GP 2022 für den 30-jährigen Routinier.

«Ja, ich bin wirklich happy. Dieser erste Podestplatz in dieser Saison kommt zwar sehr spät, aber dafür auf dem Honda-eigenen Circuit in Motegi», fasste Marc zusammen. «Es sind sehr viele Honda-Leute hier, und es ist wichtig, dass wir hier Erfolg haben. Als ich vor dem Start heute ein paar Regentropfen auf der Verkleidungsscheibe gesehen habe, habe ich mir gedacht: ‘Okay, ich werde es versuchen.’ Ich habe es schon in Indien probiert, weil es dort auch möglich war, aber ich habe einen Fehler gemacht und bin nach dem Crash noch Neunter geworden. Ich habe mich nicht um die Kommentare gekümmert und mir vorgenommen, es hier in Japan wieder zu probieren. Es war ja für Samstag und Sonntag immer Regen angekündigt…»

«Ich war am Anfang sehr ruhig. Denn ich wusste, wenn es halbnass ist, zerstörst du die Regenreifen sonst blitzartig. Deshalb habe ich vorher aufpasst, und erst als es komplett nass war, habe ich zu attackieren begonnen. Ich wurde schneller und schneller. In den letzten Runden vor dem Abbruch war ich der schnellste Fahrer auf der Piste. Ich weiß nicht, ob ich der einzige war, aber ich habe dann meine Hand in die Höhe gehalten, denn es gab sehr viel Aquaplaning; es schüttete immer stärker. Die Situation war gefährlich. Die Race Direction hat mit dem Abbruch korrekt entschieden», stellte Marc fest.

Marc Márquez hat schon bei vielen Flag-to-Flag-Rennen vorne mitgemischt. Hat er anfangs überlegt, ob er weiterfahren sollte, als ca. 15 Kollegen nach der ersten Runde an die Box stürmten?

Márquez: «No, no, no. Denn bereits, als wir auf der Gegengeraden eingetroffen sind, sah ich, dass die Slickreifen der Vorderleute ein bisschen nass waren. Wenn das der Fall ist, ist es an der Zeit, an die Box zu fahren und Regenreifen zu holen. Und wenn du vorne in der Spitzengruppe bist, musst du an die Box fahren, wenn es die andern auch machen. Genau das habe ich gemacht. Nachher habe ich mich in den ersten Runden mit den Regenreifen sehr brav zurückgehalten. Erst am Ende habe ich mehr gepusht; ich war schneller als Pecco und Martin. Aber ich hatte einen Vorteil: Denn sie fahren um die Weltmeisterschaft und hatten viel zu verlieren.»

MotoGP-Ergebnisse GP-Rennen, Motegi (1.10.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 24:06,314 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,413 sec
3. Marc Márquez, Honda, + 2,013
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,943
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,181
6. Miller, KTM, + 6,837
7. Augusto Fernández, KTM, + 7,587
8. Di Giannantonio, Ducati, + 8,602
9. Raúl Fernández, Aprilia, + 11,229
10. Quartararo, Yamaha, + 12,244
11. Nakagami, Honda, + 14,714
12. Mir, Honda, + 14,924
13. Crutchlow, Yamaha, + 16,057
14. Bradl, Honda, + 17,253
15. Pol Espargaró, KTM, + 24,921
16. Pirro, Ducati, + 33,962
17. Morbidelli, Yamaha, + 1:14,934 min

MotoGP-Ergebnisse Sprint, Motegi (30.9.):

1. Martin, Ducati, 12 Rdn in 21:00,734 min
2. Binder, KTM, + 1,390 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 5,276
4. Miller, KTM, + 6,194
5. Zarco, Ducati, + 6,315
6. Bezzecchi, Ducati, + 8,919
7. Marc Márquez, Honda, + 9,298
8. Di Giannantonio, Ducati, + 10,189
9. Viñales, Aprilia, + 12,404
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,366
11. Pol Espargaró, KTM, + 15,473
12. Augusto Fernández, KTM, + 15,592
13. Mir, Honda, + 17,052
14. Oliveira, Aprilia, + 18,092
15. Quartararo, Yamaha, + 19,333
16. Morbidelli, Yamaha, + 19,645
17. Nakagami, Honda, + 21,862
18. Crutchlow, Yamaha, + 26,026
19. Pirro, Ducati, + 27,911
20. Bradl, Honda, + 28,178
– Aleix Espargaró, Aprilia, 4 Runden zurück

WM-Stand nach 28 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 319 Punkte. 2. Martin 316. 3. Bezzecchi 265. 4. Binder 201. 5. Aleix Espargaró 171. 6. Zarco 162. 6. 7. Viñales 139. 8. Marini 135. 9. Miller 125. 10. Quartararo 111. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 77. 13. Oliveira 69. 14. Augusto Fernández 67. 15. Marc Márquez 64. 16. Di Giannantonio 52. 17. Rins 47. 18. Nakagami 45. 19. Raúl Fernández 36. 20. Pedrosa 32. 21. Bastianini 25. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 490 Punkte. 2. KTM 272. 3. Aprilia 240. 4. Honda 142. 5. Yamaha 131.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 478 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 400. 3. Ducati Lenovo Team 354. 4. Red Bull KTM Factory Racing 326. 5. Aprilia Racing 310. 6. Monster Energy Yamaha 188. 7. Gresini Racing 161. 8. CryptoDATA RNF 109. 9. LCR Honda 98. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 11. Repsol Honda 84.


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