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Brad Binder (KTM): «Ich hatte 2023 mehr erwartet»

Von Nora Lantschner
Brad Binder (28)

Brad Binder (28)

Red Bull-KTM-Ass Brad Binder wirft trotz WM-Rang 4 einen selbstkritischen Blick auf die Saison 2023. Zufrieden sei er «nicht wirklich», für 2024 gibt er sich aber zuversichtlich.

Als WM-Vierter schloss Brad Binder die Saison 2023 als bester Nicht-Ducati-Pilot ab. In Termas de Río Hondo und Jerez gewann der 28-Jährige zwei Sprints, auf seinen ersten GP-Sieg seit seinem denkwürdigen Triumph auf Slick-Reifen unter einsetzendem Regen beim Österreich-GP 2021 muss er aber weiter warten.

Vollauf zufrieden war der Südafrikaner mit seiner Saison auch deshalb nicht wirklich. «Um ehrlich zu sein, ich hatte in dieser Saison viel mehr erwartet», räumte Binder ein. «Ich hatte das Gefühl, dass wir zu viel mehr in der Lage gewesen wären. Ich habe aber viele Fehler gemacht und viele Gelegenheiten ausgelassen. Aber okay, so ist das Leben, das kann passieren. Mit diesem neuen Format scheinen alle eine Menge Fehler gemacht zu haben.»

«Wenn du dein absolut Bestes gibst, egal ob es um Platz 1 oder Platz 10 geht, kannst du Fehler machen», weiß der Südafrikaner. «Ich habe dieses Jahr manchmal versucht, ein bisschen zu sehr zu pushen, anstatt einige Einschränkungen zu akzeptieren – und bin auf den Kopf gefallen, was nicht ideal war. Ich glaube aber, dass wir viel aus dieser Saison lernen können.»

«Ich muss sagen, dass mein Team und KTM im Vergleich zum Vorjahr einen unglaublichen Schritt gemacht haben. Mit Sicherheit müssen wir noch einen weiteren Schritt machen, um einfach im Spiel zu bleiben, weil sich alles immer weiter entwickelt», ergänzte der Red Bull-KTM-Werksfahrer. «Ich weiß, dass ich mich auf meiner Seite steigern kann, wenn sie es genauso können, sind wir hoffentlich in einer viel besseren Situation.»

«Ich freue mich wirklich darauf, nächstes Jahr wieder loszulegen», ging Binders Blick schon auf 2024 voraus. «Wir haben jetzt diese Monate, um wirklich von hier aufzubauen, zu verstehen, uns zu entwickeln und kleine Verbesserungen in allen Bereichen zu finden. Gelingt uns das, glaube ich, dass wir nächste Saison mit all dem zurückkommen können, was wir brauchen, um wirklich um Siege zu kämpfen.»

Hauptsächlich wünscht sich der zweifache MotoGP-Sieger bekanntlich mehr «edge grip», also bessere Seitenhaftung. «Für mich ist es sehr klar, dass es das ist, was uns fehlt. Gleichzeitig ist mir auch sehr klar, dass sie jeden anderen Bereich verbessert haben. Ich fühle mich also ein bisschen schlecht, wenn ich die Jungs immer nach dieser einen Sache frage, wenn sie alles andere schon viel besser gemacht haben. Für mich ist es aber absolut klar, dass es schwierig sein wird, bis wir das nicht in den Griff bekommen.»

Brad Binder vertraut seiner Red Bull-KTM-Truppe dabei aber voll. «Es ist immer cool, ein Werk im Rücken zu haben, das sogar noch mehr gewinnen will, als ich es will. Und ich hoffe, dass wir es zusammen schaffen können.»

Ergebnisse MotoGP-Rennen Valencia (26.11.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 40:48,525 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +0,360
3. Brad Binder (ZA), KTM, +2,347
4. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +3,176 sec
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,363
6. Alex Márquez (E), Ducati, +4,708
7. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +4,736
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +8,014
9. Luca Marini (I), Ducati, +9,486
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +10,556
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,001
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,695
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,297
14. Pol Espargaró (E), KTM
– Alex Rins (E), Honda, 19 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 18 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), KTM, 9 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, erste Runde nicht beendet

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Valencia (25.11.):

1. Martin, Ducati, 13 Runden in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, +0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, +2,122
4. Viñales, Aprilia, +3,106
5. Bagnaia, Ducati, +4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, +4,400
7. Bezzecchi, Ducati, +4,502
8. Alex Márquez, Ducati, +5,578
9. Zarco, Ducati, +5,910
10. Augusto Fernández, KTM, +6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, +7,674
12. Miller, KTM, +8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,513
14. Pol Espargaró, KTM, +12,453
15. Bastianini, Ducati, +12,599
16. Nakagami, Honda, +13,787
17. Marini*, Ducati, +13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, +14,943
19. Rins, Honda, +20,378
20. Savadori, Aprilia, +25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

MotoGP-WM-Endstand nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

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