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Jack Miller: «Man muss nur meine Bikes vergleichen»

Von Manuel Pecino
Red Bull-KTM-Werksfahrer Jack Miller spricht im Interview über seinen Einfluss auf die RC16 und seine persönliche Entwicklung.

Von 2018 bis 2022 war Jack Miller ein Ducati-Pilot – zunächst bei Pramac Racing, ab 2021 dann im Werksteam der Roten aus Borgo Panigale. Für die Saison 2023 kehrte er mit seiner Erfahrung aus diesen Jahren – und seinem Crew-Chief Cristhian Pupulin – in das KTM-Lager zurück. 2014 war «JackAss» auf der Ajo-KTM schon Vizeweltmeister der Moto3-Klasse.

Seine erste MotoGP-Saison als Red Bull-KTM-Werksfahrer beendete der 28-jährige Australier nur auf dem elften WM-Rang. Das stellte ihn nicht zufrieden, eine Entwicklung stellte er aber sehr wohl fest.

Jack, Pol Espargaró hat erzählt, dass er nach seinem Comeback ein komplett anderes Motorrad vorgefunden hat als vor seiner Verletzung in Portimão. Er hat mir erklärt, dass die Entwicklung in Richtung eines längeren und höheren Bikes gehe, was sehr nach Ducati-Formen klingt. Wie groß war dein Einfluss auf diese Entwicklung?

Du musst nur ein Foto von meinem letztjährigen Bike machen und es mit meinem Motorrad der diesjährigen Saison vergleichen, um zu verstehen, wie groß der Einfluss war. Wenn du die beiden übereinanderlegst, sind sie von der Geometrie her fast gleich. Klar sind die Komponenten noch immer im KTM-Stil gefertigt, aber wenn wir 2023 von einer Rennmaschine sprechen, muss man in diese Richtung gehen – vor allem mit der Aerodynamik, den Bremsen, den Flügeln und allem.

Du brauchst Leistung, du musst dazu in der Lage sein, diese Power zu nutzen, und du musst so hart wie möglich bremsen können. Das sind die drei Komponenten. Das Turning ist eine andere Sache, unser Einlenkverhalten ist nicht schlecht. Wir hatten damit noch nie ein Problem.

Du magst also keine reaktionsfähigen Motorräder.

Ich mag sie, ich bin in der Vergangenheit eine Honda gefahren, das macht mir nichts aus. Das Problem ist: Wenn du heute ein konkurrenzfähiges Motorrad haben willst, gegen acht Ducati, dann brauchst du etwas, um gegen sie kämpfen zu können.

Werden wir noch einen besseren Jack Miller sehen als den, den wir bisher gesehen haben?

Ich glaube schon. Okay, die Ergebnisse spiegeln es vielleicht nicht wider, aber jedes Jahr spüre ich, dass ich besser und besser werde. Ich werde immer stärker. Eine andere Herangehensweise, eine andere Mentalität, eine andere Strategie – ich spüre das jedes einzelne Jahr, körperlich und mental.

Ich bin 28 Jahre alt. In einer Welt, in der wir uns immer so sehr auf neue Dinge konzentrieren, erleben die meisten Mitte 20 oder Anfang 30 ihre besten Jahre. Ich habe das Gefühl, dass meine besten Jahre noch kommen werden. Und die kommen mit der Reife, der Arbeit, der Strategie insgesamt. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt. Das sind Dinge, die du mitnehmen kannst und die du nutzen kannst, um eine bessere Person zu werden.

Ich hoffe, das zu sehen.

Ich auch.

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