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Exklusiv: Stefan Bradl (HRC) mit Sachsenring-Wildcard

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl in Jerez

Stefan Bradl in Jerez

Vor dem MotoGP-Shakedown-Test vom 1.–3. Februar in Sepang/Malaysia testet Stefan Bradl die jüngsten Honda-Updates auf dem Circuito de Jerez in Spanien. SPEEDWEEK.com sprach mit dem Bayer.

Mittwoch und Donnerstag sind in Jerez über 30 Fahrer aus der Superbike- und Supersport-WM beim ersten großen Wintertest, Hondas MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl dreht ebenfalls fleißig Runden – am ersten Tag waren es 73.

Dank der gewährten Zugeständnisse, Honda bekommt für diese Saison ebenso wie Yamaha 260 Testreifen, darf auf allen GP-Strecken fahren, erhält drei Wildcards vor und nach der Sommerpause, darf zwei Aero-Updates bringen und die Motorenentwicklung wird nicht eingefroren, ist Testfahrer Bradl mehr gefordert denn je.

«Wir werden das ganze Jahr und auf vielen Strecken zum Testen gehen», verriet der Moto2-Weltmeister von 2011 im Vier-Augen-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Bislang hatte ich 25 bis 30 Testtage pro Jahr, jetzt wird es Richtung 40 gehen. Hin und wieder gibt es auch Rennbetrieb, für Jerez, Barcelona und den Sachsenring sind Wildcards beantragt. Das ist der Plan für die erste Saisonhälfte.»

Zu beachten gilt, dass Honda auch seine Stammfahrer Joan Mir und Luca Marini testen lassen darf, die Menge der erlaubten Testreifen bleibt mit 260 aber gleich. «Das müssen wir im Auge behalten und können nicht permanent wie wild durch die Gegend fahren», so Bradl. «Die Regularien kamen so spät, dass es dauert, bis das alles umsetzbar ist. Im November wurde es entschieden, jetzt haben wir Januar. In der Kürze der Zeit hat sich an unserer Arbeitsweise noch nicht viel gravierend verändert.»

Die zwei Tage diese Woche in Jerez lassen sich kaum als richtigen Test bezeichnen. «Ich habe zwei Bikes in der Garage, deren Konfigurationen so etwas von unterschiedlich sind, dass ich mich schwer damit tue, einen Rhythmus aufzubauen», hielt der Honda-Pilot fest, der dieses Jahr mit Shoei-Helmen statt bislang X-lite fährt. «Das hier ist ein Funktionstest. Das Motorrad kam aus der Kiste und ist nagelneu. Ich will nicht sagen, dass wir den Motor einfahren, aber wir müssen verschiedene Prozesse durchgehen. Die Aufgabenbereiche in der MotoGP werden immer mehr verteilt, weil es immer mehr werden. Die Geschichte wird extrem komplex.»

Zum neuen Aero-Paket mit einer deutlich ausgeprägten seitlichen Kerbe («Ground effect»-Seitenverkleidung) sagte der erfolgreichste deutsche MotoGP-Pilot: «Die Aero generell hat einen Effekt, der ist unglaublich. Das filtert ein bisschen das Gefühl, das der Fahrer zum Reifen und Asphalt hat. Dadurch ändert sich das Gefühl, was du mit den Händen am Lenker spürst, oder auch am Hintern. Der Effekt ist klar spürbar, vor allem in den schnellen Kurven. Wir reden von einiger Fläche auf der Verkleidung, bei 150 km/h wirkt sich das massiv aus. Die Aerodynamik ist heute wichtig für alles: mehr Topspeed, besseres Turning, weniger Wheelies.»

Die ersten offiziellen MotoGP-Tests 2024 stehen Anfang Februar in Sepang an. Auf den Shakedown-Test von 1. bis 3. Februar, der Testfahrern, Rookie Pedro Acosta und – dank der gewährten Zugeständnisse – auch den Stammfahrern von Honda und Yamaha vorbehalten ist, folgt von 6. bis 8. Februar der erste IRTA-Test mit allen Piloten. Bradl fliegt am nächsten Montag von München nach Kuala Lumpur.

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