MotoGP: Drama für Jorge Martin auf Lombok

Joan Mir (Honda/10.): «Vertraue dem Prozess»

Von Simon Patterson
Das Imperium schlägt zurück – langsam, aber stetig. Hondas Fortschritte seien die größten aller Hersteller gewesen, meint Joan Mir. Und setzt mit einer Rundenzeit von 1:57,3 min ein deutliches Ausrufezeichen.

Der 26jährige Spanier etabliert sich immer mehr als Hondas schnellster Mann. Der 2020er-Weltmeister war beim ersten Saison-Test in Sepang beständig flotter unterwegs als seine Teamkollegen und beendete Tag drei wie gestern auf Rang 10 der Zeitenliste. Auf die Spitze fehlen weniger als 7 Zehntel. «Wenn wir auf die nackten Zahlen blicken, sehen wir: Wir waren ein gutes Stück schneller als letztes Jahr. Ich gehe so weit zu sagen: Wir haben einen großen Schritt gemacht. Darüber müssen wir happy sein. Aber als Repsol Honda sind wir nicht dort, wo wir sein möchten. 1:57,3 heute war eine gute Rundenzeit. Mit dem zweiten neuen Reifensatz bin ich in der letzten Kurve der Out-Lap gestürzt, weil ich die Front verloren habe. Vielleicht hätte ich noch ein paar Zehntel gefunden.»

Was ihn positiv stimmt: «Wann immer ich begonnen habe zu pushen, ist die Rundenzeit gekommen. 1:57,3 fährst du hier nicht jeden Tag. Klar: Auch die anderen haben sich verbessert. Aber im Vergleich haben wir den größten Schritt nach vorn gemacht. Wir sind ihnen nähergekommen.» Das gilt nicht nur auf eine schnelle Runde, sondern auch für Renn-Simulationen: «Nach der time-attack bin ich 10 Runden am Stück gefahren. Meine Rundenzeiten waren hohe 1:58. Pecco und Martín, die zur gleichen Zeit draußen waren, sind mittlere 1:58er-Zeiten gefahren. Wir wissen also, dass wir bei heißen äußeren Bedingungen eine halbe Sekunde finden müssen.»

Je heißer der Asphalt, desto größer Hondas Probleme: «Da finden wir keinen Grip.» Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das Gefühl für das Vorderrad am stärksten verbessert, findet Joan, und schildert den Teufelskreislauf: «Je weniger Grip du hast, desto mehr musst du das Bike übers Vorderrad fahren. Das lässt die Temperatur im Reifen hoch gehen, und das generiert Probleme auf der Bremse. Grip ist der Schlüssel zur Rundenzeit.»

Den neuen Motor findet er besonders positiv, «gerade sein Ansprechverhalten. Darüber habe ich mich im letzten Jahr bekanntlich oft beklagt. Da war ich von Suzuki verwöhnt. Jetzt fühlt sich auch die Honda harmonisch an. Ich kann das Gas so einsetzen, wie es sich für mich natürlich anfühlt.»

Joan Mir vertraut dem Prozess: «Das Bike, das wir hier hatte, kann man nicht mit dem 2024er-Prototyp vergleichen, den wir in Misano zum ersten Mal probieren konnten. Im Vergleich zum Schluss-Test in Valencia ist das heutige Bike sehr ähnlich – aber wir haben einen neuen Motor. Die Änderungen in der Team-Struktur tragen Früchte. Und drüben in Japan machen sie einen fantastischen Job. In Katar bekommen wir wieder neue Teile. Ich bin happy, weil ich sehe, dass sich etwas bewegt.»

MotoGP-Test Sepang, kombinierte Zeiten (6. bis 8. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Bezzecchi, Ducati, + 1,185
16. Rins, Yamaha, + 1,197
17. Zarco, Honda, + 1,260
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183

MotoGP-Test Sepang, Donnerstag (8. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:56,682 min
2. Martin, Ducati, + 0,172 sec
3. Bastianini, Ducati, + 0,233
4. Alex Márquez, Ducati, + 0,256
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,409
6. Marc Márquez, Ducati, + 0,588
7. Binder, KTM, + 0,625
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,661
9. Acosta, KTM, + 0,683
10. Mir, Honda, + 0,692
11. Quartararo, Yamaha, + 0,843
12. Viñales, Aprilia, + 0,846
13. Nakagami, Honda, + 1,083
14. Miller, KTM, + 1,169
15. Rins, Yamaha, + 1,197
16. Zarco, Honda, + 1,260
17. Bezzecchi, Ducati, + 1,313
18. Oliveira, Aprilia, + 1,318
19. Marini, Honda, + 1,326
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,991
21. Augusto Fernández, KTM, + 2,058
22. Savadori, Aprilia, + 2,132
23. Pirro, Ducati, + 2,183

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