Formel 1: Erster Alpine-Fahrer steht fest

Zukunft unklar: Vinales verzögert Deal mit Aprilia

Von Thomas Kuttruf
Superheld der USA: Maverick Vinales schien vor zwei Monaten unschlagbar

Superheld der USA: Maverick Vinales schien vor zwei Monaten unschlagbar

Trotz überragender Leistung beim US-GP verläuft die Saison für MotoGP-Werksfahrer Maverick Vinales wechselhaft. Auch sein zukünftiger Teamkollege Jorge Martin scheint den Aprilia-Piloten zu verunsichern.

Blättert man nur ein wenig im Kalender zurück, so erinnert man an sich den glücklichsten MotoGP-Piloten der Welt. Vor genau acht Wochen demontierte Maverick Vinales auf der spektakulären Rennbahn von Austin/Texas die Konkurrenz, wie es die MotoGP-Welt in jüngerer Vergangenheit nur selten erlebt hatte. Nach dem Doppelsieg beim US-GP schwärmten nicht nur «Top Gun» Fans von der Leistung des Spaniers. Was dort über die Bühne ging, war das Resultat eines perfekten Technik-Paketes und eines in sich selbst ruhenden Piloten.

Anders als in der Vergangenheit, als Vinales gelegentlich Opfer seiner eigenen Nerven wurde, präsentierte sich der Aprilia-Werksfahrer nun in absoluter Topform und über jeden Zweifel erhaben.

Zwei Monate später ist das Bild ein anderes. In den letzten vier GP-Rennen fiel der einzige Pilot des aktuellen Startfelds, der mit drei verschiedenen Marken einen MotoGP-Lauf gewinnen konnte, vom dritten auf den sechsten Tabellenplatz zurück. Nach dem Triumph in den USA stand Vinales in keinem weiteren Rennen auf dem Podium.

Trotz der Ergebniskrise hält Aprilia dem Spanier die Stange. Mehrfach betonte Masssimo Rivola, dass er sich Vinales auch in Zukunft im Team wünsche. Nicht nur das, der Aprilia-Racing-Chef rollte Vinales den verbalen roten Teppich aus. Direkt nach der Verpflichtung von Jorge Martin sagte Rivola: «Wenn Maverick bei uns bleibt, was ich mir wünsche, dann ist er die Führungskraft, der neue Capitano.»

Trotz dieser kaum zu überbietenden Rückendeckung hält sich Maverick Vinales aber weiter zurück, was eine Entscheidung über seine Zukunft angeht. Vinales zählt fraglos zur Spitze des Aufgebots, was bedeutet, sein Management führt auch Gespräche mit weiteren Werken. Dennoch wirft das zögerliche Verhalten Fragen auf.

Während der Aprilia Hausparty in Misano am vergangenen Wochenende bestätigte Vinales gegenüber italienischen Medien: «Ich gebe zu, die Ankunft von Jorge Martin hat mir die Augen geöffnet und ich habe angefangen, mir über meine Zukunft Gedanken zu machen. Nun gilt es die Möglichkeiten, die sich mir bieten, zu prüfen. Dann entscheide ich.»

Maverick Vinales ist etablierter Werksfahrer und kennt das Geschäft bestens. Seine Intention, der schnellste Pilot im Team zu sein. Trotz Unterstützung von Aprilia ist sich Vinales bewusst, dass er mit dem Teamkollegen Jorge Martin sportlich unter die Räder geraten kann. Deswegen läuft das Vertrags-Radar auf Hochtouren.

Ein weiterer wichtiger Faktor sind die noch laufenden Verhandlungen zwischen Ducati, Pramac und Yamaha. Erst wenn entschieden ist, in welcher Garage die beiden Werks-GP25-Ducati stehen, werden die Fahrerplätze für die entsprechenden Sitze vergeben.

In wenigen Wochen vom Batman-Superhelden in den USA zum scheinbar schwer verunsicherten WM-Siebten – auch das sind die Seiten der Hochleistungs-MotoGP.

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