Formel 1: Erster Alpine-Fahrer steht fest

Die Doppel-Sensation: KTM holt Bastianini und Vinales

Von Thomas Kuttruf
Mit einem spektakulären Doppelschlag setzt die Pierer Mobility AG 2025 auf Orange und holt mit Enea Bastianini und Maverick Vinales gleich zwei MotoGP-Großkaliber auf die RC16. Tech3 wechselt die Marke – GASGAS im Aus.

Zehn Tage nachdem Aprilia im Schnellschuss die Verpflichtung von WM-Leader Jorge Martin vermeldet hatte und acht Tage nach dem großen Márquez-Ducati-Corse-Deal zündet KTM gleichzeitig zwei große Raketen. Während eine Verbindung zu Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini bereits unmittelbar nach dem Mugello-GP von Bastianinis Manager Carlo Pernat angekündigt wurde, darf der Deal mit Maverick Vinales als große Sensation bezeichnet werden.

Die am heutigen Donnerstag veröffentlichte Mitteilung bestätigt mit den Unterschriften von Bastianini und Vinales für beide Piloten mehrjährige Verträge mit vollem Werksfahrerstatus.
Während Brad Binder und Pedro Acosta gemeinsam unter dem Teamnamen «Red Bull KTM Factory Racing» starten, gehen Vinales und Bastianini unter «Red Bull KTM Tech3» mindestens für 2025 und 2026 mit identischen RC16 auf die Strecke.

Enea Bastianini, der 2024 trotz konstant guter Ergebnisse durch das Ducati-Corse-Rost fällt und seinen Platz für «MM93» räumen muss, ist mit 26 Jahren im besten Alter. Der Italiener, der seine Karriere im Red Bull Rookies begann, steuerte während seiner gesamten MotoGP-Laufbahn ausschließlich eine Ducati. Geht es um Wissen zur Ducati-Desmosedici dürfte «La Bestia» dem scheidenden Jack Miller mindestens ebenbürtig sein.

Erfahrungen mit gleich drei Herstellern und eine noch längere Erfolgsliste bringt Maverick Vinales mit. Für den Spanier bedeutet KTM die vierte Marke seiner MotoGP-Karriere und zugleich eine Rückkehr zu seinen Wurzeln. Vor elf Jahren holte Vinales seinen ersten WM-Titel, der zugleich der erst zweite Titel für KTM auf der Straße war, auf einer Moto3-Maschine aus Österreich. Es ist kein Geheimnis, dass Vinales ein sehr gutes persönliches Verhältnis zu KTM-Sportchef Pit Beirer hat. Auch dank dieser starken Verbindung ist der nächste Sensations-Deal perfekt.

Damit setzt die Pierer Mobility AG gleichzeitig eine bedeutende strategische Entscheidung um. Die Marke GASGAS wird nach Ablauf der Saison 2024 nicht mehr im MotoGP-Fahrerlager kommuniziert. Die Tech3-Struktur von Besitzer Hervé Poncharal wird mit der komplett neuen Fahrerpaarung in den gleichen Farben wie das Werksteam auftreten. Red Bull zeigt als übergreifender Hauptsponsor auch die nächsten Jahre Treue.

Pit Beirer, KTM-Motorsportdirektor: «Wir sind sehr glücklich, dass wir sowohl Enea als auch Maverick in unser MotoGP-Projekt aufnehmen konnten und ihnen die volle werksseitige Unterstützung geben können, um ihre Ziele weiterzuverfolgen und ihre maximale Leistung zu erreichen. Es ist klar, dass wir hier über zwei der schnellsten Fahrer der Welt sprechen und es ist ein Kompliment, dass sie uns und der erstklassigen Struktur, die wir zusammen mit Red Bull KTM Tech3 geschaffen haben, vertrauen.»

Beirer fügt an: «Das Label des Teams für 2025 sagt alles: Es ist an der Zeit, den Namen KTM wieder zu stärken, und wir könnten uns keinen besseren Weg vorstellen, diese Art von Wert für das Unternehmen zu schaffen, als dass Enea und Maverick ganz in Red Bull Orange fahren. Für den Rest des Jahres 2024 gilt es, mit Elan weiterzumachen. Aber wir freuen uns bereits jetzt auf diesen Neustart im nächsten Jahr.»

Auch Tech3-Team-Manager Nicolas Goyon zeigt sich begeistert: «Wir freuen uns, dass Enea und Maverick nächstes Jahr bei uns sein werden und wir wieder auf KTM umsteigen. Wir können nicht vergessen, dass unsere ersten MotoGP-Siege in Orange errungen wurde. Wir können unseren Stolz nicht verbergen, dass sich diese beiden talentierten Fahrer entschieden haben, unsere Motorräder zu fahren. Es zeigt, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Wir möchten uns bei der Pierer Mobility AG für die gute Unterstützung bedanken. Unsere Zusammenarbeit hat in diesem Jahr das höchste Niveau erreicht und ich bin sicher, dass sie in Zukunft noch weiter wachsen wird. Wir möchten uns auch bei Red Bull für ihr Engagement bei uns bedanken.»

Der Australier Jack Miller als auch der Spanier Augusto Fernandez, die jeweils ihre zweite Saison auf der KTM RC16 fahren, müssen sich für 2025 einen neuen Arbeitgeber suchen.

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