MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Sprint-Sünder Morbidelli mit starker Aufholjagd (10.)

Von Thomas Kuttruf
Schadensbegrenzung. Nach Sprint-Desaster Platz 10 im GP für «Morbido»

Schadensbegrenzung. Nach Sprint-Desaster Platz 10 im GP für «Morbido»

Am Samstag hatte sich Franky Morbidelli nach seinem Abschuss von Marco Bezzecchi schnell zurückgezogen. Am Sonntag verbüßte «Morbido» seine Strafe, um sich danach noch in die Top-10 nach vorne zu kämpfen.

Das Wochenende auf der britischen Insel hätte für den Pramac-Piloten zu einem Highlight werden sollen. Denn als einer der Akteure, der mit der Desmosedici GP24 das überlegende Motorrad zur Verfügung hatte, wollte der Italiener mit brasilianischen Genen den Jubiläums-GP mit einer entsprechenden Top-Leistung feiern. Der Plan ging bereits am Freitag schief, als «Morbido» den direkten Einzug ins wichtige Q2 verpasste. Als Dritter am Samstags-Q1 vermasselte die #21 dann auch die zweite Chance, sich eine gute Ausgangslage zu verschaffen. Startplatz 13.

Mit entsprechendem Groll ruinierte der Pramac-Pilot dann auch noch den Sprint. Morbidelli schoss sich und VR46-Konkurrent von der Rennbahn. Die Strafe in Form einer doppelten Long-lap, die Morbidelli von den Rennkommissaren für seine unsportliche Fahrweise aufgebrummt bekam, akzptierte der Racer; nicht ohne dabei die Schuld auf Maverick Vinales zu schieben.

Im Grand Prix machte der Vizeweltmeister von 2020 dann alles besser. Nachdem er sich am Start bereits verbessern konnte, entschied sich der Römer bereits in der dritten Runde für die erste «lange Runde». Morbidelli kam als 13. zurück ins Geschehen. Nur zwei Umläufe saß er Strafe 2 ab. Danach lag Morbidelli als 16. noch hinter dem Honda-Werksduo Mir und Marini.

Dann legte «Morbido» erst richtig los. Als einziger Pilot im gesamten Feld gelang es ihm, seine schnellste Runde in der zweiten Rennhälfte zu drehen. Mit beherzten Manövern schnappte sich Morbidelli im Endspurt Marini, Vinales, Miller und Quartarao und holte damit immerhin noch einen versöhnlichen zehnten Platz.

Morbidelli bezeichnete seine Darbietung selbst als bestmögliche Schadensbegrenzung nach einem harten Wochenende: «Es war ein großartiges Rennen, besonders wenn man meine Startposition plus die beiden Runden mit der Long-lap bedenkt. Generell war es ein schwieriger GP. Dass wir am Freitag den direkten Einzug ins Q2 verpasst haben, hat unser Wochenende noch komplizierter gemacht. Jetzt müssen analysieren, was und wie wir verbessern können, um in Österreich besser in das Event zu kommen.»

Der Italiener, der auch 2025 weiter eine Ducati bewegen will und deswegen von Pramac Racing – das Team wechselt in der nächsten Saison zu Yamaha – zur Mannschaft von VR46-Racing überlaufen will, liegt nach dem Jubiläums-GP punktgleich mit Marco Bezzecchi auf Rang 12.

Ergebnisse MotoGP Silverstone, GP-Rennen (4. August):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 20 Runden in 39:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,931 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,866
4. Marc Márquez (E), Ducati +6,906
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,736
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,514
7. Alex Márquez (E), Ducati, +9,741
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,016
9. Pedro Acosta (E), KTM, +16,386
10. Franco Morbidelli (I), Ducati , +23,609
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,202
12. Jack Miller (AUS), KTM, +25,767
13. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,751
14. Johann Zarco (F), Honda, +26,953
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +37,278
16 Augusto Fernandez (E), KTM, +37,605
17. Luca Marini (I), Honda, +47,507
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,139
- Raúl Fernández (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Brad Binder (ZA), KTM, 1. Runde nicht beendet
– Joan Mir (E), Honda, Aufgabe nach 12 Runden

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (3. August):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 10 Runden in 19:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,094 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,023
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,644
5. Pedro Acosta (E), KTM, +8,777
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,043
7. Jack Miller (AUS), KTM, +11,504
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +11,689
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,828
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,328
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,373
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +18,234
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +18,326
14. Johann Zarco (F), Honda, +18,492
15. Luca Marini (I), Honda, +19,050
16. Joan Mir (E), Honda, +19,674
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,302
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +31,070
– Marc Márquez (E), Ducati, 1 Runde zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 42 Rennen:

1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 26.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.

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