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Bezzecchi über Viñales: «Mochte sein Verhalten nicht»

Von Silja Rulle
Marco Bezzecchi im Australien-GP nur einen Tag nach seinem schweren Unfall

Marco Bezzecchi im Australien-GP nur einen Tag nach seinem schweren Unfall

Am Samstag crashten Marco Bezzecchi und Maverick Viñales. Beide konnten am Rennen am Sonntag teilnehmen. Bezzecchi kritisiert das Verhalten von Viñales nach dem Unfall und sagt, was er stattdessen gemacht hätte.

Der heftige Crash am Samstag samt Krankenhausbesuch war für Marco Bezzecchi auch nach dem Rennen am Sonntag auf Phillip Island bei Melbourne/Australien noch das große Thema.

Der VR46-Ducati-Pilot wurde Letzter. Er erzählte nach dem Rennen: «Ich hatte ein bisschen Schmerzen, aber im Rennen habe ich einen anderen Fehler gemacht, das hatte nichts mit den Schmerzen zu tun.» Der Italiener war erst zurückgefallen, weil er seine Long-Lap-Strafe für den Unfall mit Maverick Viñales am Vortag absitzen musste, dann verunfallt und so gut eine Dreiviertelminute hinter der Spitze und als Letzter ins Ziel gekommen.

Gefragt nach dem Unfall am Vortag – er hatte am Samstag keine Medienrunden gegeben, weil er ins Krankenhaus musste –, sagte Bezzecchi: «Es war eine seltsame Situation. Maverick hat mich auf der Geraden mit Slipstream überholt. Mein Motorrad war links, ich musste das Motorrad ein wenig lehnen, um nicht an den Kerb auf der Außenseite zu kommen, weil der Wind mich dorthin gedrückt hat. Er ist dann genau vor mich gezogen und hat früher gebremst. Man sieht auf dem Video, dass er bremst, dann loslässt und dann wieder bremst. Normalerweise, wenn man an der richtigen Stelle bremst, lässt man nicht los. Ich bin schon nach rechts gefahren, um nicht auf den Kerb zu kommen. Als ich ihn gesehen habe, habe ich versucht, nach rechts zu gehen, aber ich wurde vom Slipstream angesogen und konnte den Kontakt nicht vermeiden.»

Gefragt nach der Strafe, die er bekommen hat, sagt er: «Ich hätte natürlich lieber keine Strafe bekommen. Ich verstehe, dass es eine schwierige Entscheidung war. Wer hinten ist, ist normalerweise der, der den Fehler macht.» Ein großes Problem auf Phillip Island: der Wind. «Ich beschwere mich nicht. Ich habe es genauso der Rennleitung erklärt, wie ich es jetzt tue. Wenn ich dafür eine Long-Lap bekomme, dann bedeutet das, dass das ihre Art zu urteilen ist.»

Nach dem wirklich schweren Unfall gab es am Samstag auch noch Zoff. Auf die Frage nach einem Gespräch mit Maverick Viñales sagte Bezzecchi am Sonntagnachmittag: «Wir haben im Medical Center gesprochen. Ich habe ihm das so gesagt und er sagte: kein Problem, kein Problem. Das Wichtigste ist, dass es uns gut geht. Dann gab er Interviews und war sehr wütend. Aber es ist mir ehrlich gesagt egal. Das Wichtigste ist, dass es uns gut geht. Vor allem mir. Tut mir leid. Zum Glück für ihn war sein Crash weniger kritisch. Ich mochte sein Verhalten direkt nach dem Crash nicht. Wenn es andersherum gewesen wäre, hätte ich geschaut, wie es dem anderen Fahrer geht, anstatt den Mittelfinger zu zeigen und mehrmals f*** zu sagen. Aber das Wichtigste ist, dass es uns gutgeht.»

Am Samstagabend wurde Bezzecchi mit dem Helikopter nach Melbourne geflogen, um untersucht zu werden. «Mein Oberkörper, der Nacken und der Kopf wurden gescannt. Das war dem Arzt sehr wichtig.» Da war alles okay. Nach einem letzten Check am Sonntagmorgen war dann klar: Bezzecchi kann am Rennen teilnehmen.

Viñales hatte in seiner Medienrunde nach dem Rennen gesagt, sie hätten sich nicht ausgesprochen – gemeint waren wohl Gespräche nach der Unterhaltung im Medical Center.

Ergebnisse MotoGP Rennen Phillip Island, (20. Oktober):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 27 Runden in 39:47,702 min
2. Jorge Martin (E), Ducati,+0,997 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +10,100
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +12,997
5. Enea Bastianini (I), Ducati, +13,310
6. Franco Morbidelli (I), Ducati, +15,434
7. Brad Binder (ZA), KTM, +15,450
8. Maverick Vinales (E), Aprilia, +16,636
9. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,757
10. Raul Fernandez (E), Aprilia, +19,345
11. Jack Miller (AUS), KTM, +19,932
12. Johann Zarco (F), Honda, +20,284
13. Alex Rins (E), Yamaha, +22,140
14. Luca Marini (I), Honda, +24,279
15. Alex Marquez (E), Ducati, +24,649
16. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +30,499
17. Augusto Fernandez (E), KTM, +30,533
18. Takaaki Nakagami (J), Honda, +30,765
19. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +45,393
– Joan Mir (E), Honda, 2 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 10 Runden zurück
DNS: Pedro Acosta (E), KTM

Ergebnisse MotoGP Sprint Phillip Island, (19. Oktober):

1. Jorge Martin (E), Ducati, 13 Runden in 19:13,301 min
2. Marc Marquez (E), Ducati, 1,520 sec
3. Enea Bastianini (I), Ducati, +4,368
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +6,879
5. Franco Morbidelli (I), Ducati, +9,623
6. Raul Fernandez (E), Aprilia, +15,249
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +15,905
8. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +19,280
9. Augusto Fernandez (E), KTM, +21,126
10. Luca Marini (I), Honda, +21,194
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +21,379
12. Alex Rins (E), Yamaha, +21,483
13. Joan Mir (E), Honda, +23,528
14. Takaaki Nakagami (J), Honda, +34,055
15. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +38,324
– Brad Binder (ZA), KTM, 2 Runden zurück
– Maverick Vinales (E), Aprilia, 2 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 2 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 3 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 6 Runden zurück
– Alex Marquez (E), Ducati, 9 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 34 von 40 Rennen:

1. Martin, 424 Punkte. 2. Bagnaia 404. 3. Marc Márquez 345. 4. Bastianini 331. 5. Binder 192. 6. Acosta 181. 7. Viñales 171. 8. Morbidelli 151. 9. Di Giannantonio 150. 10. Aleix Espargaro 136. 11. Bezzecchi 134. 12. Alex Márquez 125. 13. Quartararo 93. 14. Miller 71. 15. Oliveira 71. 16. R. Fernández 66. 17. Zarco 40. 18. Nakagami 28. 19. Rins 23. 20. A. Fernández 21. 21. Mir 20. 22. Pol Espargaro 12. 23. Pedrosa 7. 24. Marini 7. 25. Bradl 2. 26. Gardner 0. 27. Savadori 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 611 Punkte. 2. KTM 285. 3. Aprilia 267. 4. Yamaha 104. 5. Honda 60.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 735 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 575. 3. Gresini Racing 470. 4. Aprilia Racing 307. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 284. 6. Red Bull KTM Factory Racing 263. 7. Red Bull GASGAS Tech3 202. 8. Trackhouse Racing 137. 9. Monster Energy Yamaha 116. 10. LCR Honda 68. 11. Repsol Honda Team 29.

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