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Jeremy Burgess: «Für immer mit Valentino Rossi»

Von Matthew Birt
Jeremy Burgess und Valentino Rossi

Jeremy Burgess und Valentino Rossi

Crew-Chief Jeremy Burgess will seinen Schützling Valentino Rossi bis zum Karriereende als Techniker begleiten.

Der australische Crew-Chief Jeremy Burgess arbeitet 2013 die 14. Saison mit Valentino Rossi zusammen. Nach zwei trostlosen Ducati-Jahren soll in der kommenden Saison bei Yamaha wieder um Podestplätze und Siege gefightet werden. Wir haben uns mit dem Weltmeister-Macher unterhalten.

Wie fühlst du dich jetzt beim Wechsel zurück zu Yamaha?

In erster Linie geht es um den Fahrer. Valentino kehrt offenbar zurück, weil er sich ausrechnet, dass er bei Yamaha grössere Erfolgsaussichten hat. Und Yamaha hat offenbar die richtigen Voraussetzungen geschaffen. Sie glauben ebenfalls an den gemeinsamen Erfolg. Man kann also von einer Rettungsleine sprechen. Jetzt halten alle den Atem an und warten, was dabei herauskommt. Leider ist der Valencia-Test in Wasser gefallen.

Valentino hat erwähnt, er könne sich das Rennfahren ohne seinen gewohnten Crew-Chief nicht vorstellen. Fühlt du ähnlich?

Wir sind seit der Saison 2000 gemeinsam durch dick und dünn gegangen – bis zum heutigen Tag. Und es sieht so aus, als könne man im Sport manchmal profitieren, wenn man sich zu einem Wechsel entscheidet. Und bei Yamaha ist es ja so, dass wir das System sehr gut kennen. Wir wissen genau, wie bei Yamaha gearbeitet wird. Und die Yamaha-Ingenieure wissen, wie es mit unserer Arbeitsweise im Team aussieht. Wir müssen uns also einfach wieder in das System einstöpseln und mitspielen. Dann werden wir wieder so stark sein wie zum Zeitpunkt unseres Weggangs.

Hast du im Sommer wirklich über einen Rückzug nachgedacht, als Rossi seinen Abgang bei Ducati angekündigt hat?

Ich wollte immer das machen, was für den Fahrer das Beste ist. Ich wollte eigentlich für Valentino die Verantwortung tragen bis zum dem Tag, an dem er aufhört. Das habe ich in der Vergangenheit auch bei Mick Doohan so gehandhabt. Ich will den Zielen meiner Fahrer nicht im Weg stehen, solange ich etwas dazu beitragen kann. Ich bin glücklich, mit Valentino weitermachen zu können; das mache ich wirklich gerne. Aber mit der nächsten Generation, mit der werde ich wahrscheinlich nichts mehr zu tun haben.

Als Valentino bei Yamaha unterschrieben hat, war also für dich sofort klar: Du kommst mit ihm?

Es bestehen immer Zweifel. Einen Spitzenfahrer zurückzuholen, ist eine Sache. Aber in der Vergangenheit war es für normale Mitarbeiter immer schwierig, wenn sie in ein Unternehmen zurückgekehrt sind, das sie vorher freiwillig verlassen haben. Das ist überall so, egal um welchen Industriezweig es sich handelt. Deshalb wollte ich ein paar Sachen abklären. Aber bei Yamaha kennen uns alle. Es hat sich dort vom Personal her seit 2010 nichts geändert. Also wird es für uns nicht sehr schwierig werden, denke ich.

Du kennst das Yamaha-System in- und auswendig. Macht das deine Aufgabe für 2013 einfacher?

Ich glaube nicht, dass unser Job irgendwann einmal einfach sein wird. Wir haben verstanden, wie bei Ducati gearbeitet wurde. In der Box sind die Systeme und Strategien bei allen Teams ähnlich. Das habe ich jetzt bei drei unterschiedlichen Werken erlebt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bei Yamaha ernsthafte Schwierigkeiten haben werden. Wir haben vor dem Saisonauftakt in Katar noch drei weitere Tests. Es wird kein Kinderspiel. Aber es wird auf keinen Fall schwieriger sein als in den letzten zwei Jahren...»

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