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Bernhard Gobmeier: «Konstant um Podestplätze»

Von Günther Wiesinger
Bernhard Gobmeier (links)

Bernhard Gobmeier (links)

Ducati will unter dem neuen Rennchef Bernhard Gobmeier mit Dovizioso und Hayden 2013 konstant vorne mitfahren.

Bernhard Gobmeier, der neue Generaldirektor von Ducati Corse, hat im Dezember schon eine Woche im Werk verbracht und nach dem 6. Januar eine weitere. «Ich habe mir inzwischen einen guten Überblick verschaffen können», erklärte der Deutsche bei der Ducati-Teampräsentation «Wrooom» in Madonna di Campiglio. «Mir ist bewusst geworden, dass bei Ducati die Grundbasis des Personals sehr gut ist. Alle Leute, die da mitarbeiten, haben in vielen Bereichen einen sehr hohen Wissenstand. Es ist viel Potenzial vorhanden, aber es ist in der Vergangenheit nicht voll gehoben worden. Das trifft auch für das Potenzial zu, das in der MotoGP-Maschine steckt. Ducati lag mit der GP12 nicht komplett daneben. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nicht in jedem Bereich verbessern können.»

Gobmeier ist sich bewusst, dass es keine Zauberlösung für die Probleme geben wird. «Es ist nicht so, dass wir ein einzelnes neues Teil bauen und dann wieder ganz vorne mitfahren können», weiss der Ducati-Rennchef. «Wir können auch nicht ein neues Chassis entwickeln – und alles ist paletti. Nach den ersten Analysen, die wir gemacht haben, sage ich: Wir müssen das Gesamtpaket stimmiger machen. Wir müssen gezielter entwickeln und dürfen nicht mehr aufs Geratewohl neue Teile produzieren. Das hat in den letzten zwei Jahren nicht funktioniert und hat sich nicht bewährt. Wobei Ducati wegen Rossi in dieser Phase natürlich unter extremen Zeitdruck gestanden ist.»

Es wurde ständig improvisiert

Ducati hat innerhalb von vier Jahren drei grundsätzlich verschiedene Fahrwerke für die Desmosedici gebaut: den Gitterrohlstahlrahmen, mit dem Casey Stoner 2007 Weltmeister wurde, dann das Karbon-Monocoque und für 2012 erstmals ein herkömmliches Alu-Chassis. So gab es nirgends ausreichene Set-up-Daten, es wurde ständig improvisiert, mit verschiedenen Schwingen, Steifigkeiten, Radständen und Motorpositionen.

Die Probleme blieben gleich: Untersteuern, hoher Reifenverschleiss, kein Gefühl fürs Vorderrad, mangelhafte Traktion, keine Stabilität beim Beschleunigen und Bremsen.

Gobmeier: «Ducati hat 2011 und 2012 sehr viel entwickelt. Aber nicht immer in die richtige Richtung und nicht immer mit der nötigen Konsequenz.»

Und nicht alles, was von Valentino Rossi und dessen Crew-Chief Jeremy Burgess kam, müsse man zu 100 Prozent glauben, lässt der Ducati-Manager durchblicken. Denn Rossi bezeichnete die erste Version des Alu-Chassis in Valencia im November 2011 als unbrauchbar. Héctor Barberá fuhr ihm damit im ersten Saisondrittel 2012 oft um die Ohren. Rossi und Hayden hatten inzwischen eine modifizierte Version erhalten.

Ziel: Abstand zur Spitze schrumpfen lassen

«Es ist bei Ducati schon vor meiner Zeit für 2013 viel auf Schiene gebracht worden», hat Gobmeier herausgefunden. «Wir wissen, dass 2012 das Motto ‹trial and error› (Anm.: Versuch und Irrtum) geherrscht hat, bedingt durch den Zeitdruck. Jetzt ist für Dovizioso und Hayden viel vorbereitet worden. Das Material wird aber vorher gewissenhaft ausprobiert, ehe es vom GP-Team eingesetzt wird.»

Die Ziele für 2013 sind klar. «Ducati hat 2012 zwei Podestplätze geschafft. Unser Ziel muss es kurzfristig und mittelfristig sein, den zeitlichen Abstand zur Spitze zu verringern. Dann können wir bei jedem Rennen zumindest um Podestplätze fighten. Ob man sie schliesslich auch erobern kann, hat manchmal auch mit Glück und Pech zu tun.»

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