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Zeelenberg: Rossis Rückkehr macht Lorenzo stärker

Von Sharleena Wirsing
Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg

Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg

Teammanager Wilco Zeelenberg weiß, dass der Weltmeister auch 2013 nach dem Titel greifen will. Die Rückkehr von Valentino Rossi sieht er dabei als zusätzlichen Motivationsschub.

Jorge Lorenzo spielte in der vergangenen Saison seine Stärken gekonnt aus und beendete 16 der 18 Rennen als Sieger oder auf Position 2. Lorenzos Teammanager Wilco Zeelenberg weiß, dass der Weltmeister nach mehr Siegen und WM-Titeln strebt, doch er hält das spanische Dreiergespann aus Dani Pedrosa, Marc Márquez und Jorge Lorenzo für hochexplosiv. Die Rückkehr von Valentino Rossi sieht Zeelenberg als zusätzliche Motivationsquelle für Lorenzo.

Haben wir den stärksten Lorenzo bereits gesehen oder gibt es noch Raum für Verbesserungen?

«Das ist eine schwierige Frage, weil ich nicht in die Zukunft blicken kann. Im letzten Jahr war Jorge sehr stark und er hat in den letzten drei Jahren kontinuierlich Fortschritte gemacht. Besser als im letzten Jahr zu sein wird schwer, denn er war immer Erster oder Zweiter und die Konkurrenz wird stärker. Ich wäre sehr froh, wenn er dieses Niveau für die nächsten zwei Jahre halten kann.»

2011 musste Jorge lernen mit dem Druck, der auf einem Weltmeister lastet, umzugehen. Wird er diese Saison mit einer anderen Einstellung angehen?

«Ich denke nicht. Er war auch 2011 sehr stark, aber er hatte nicht das Paket, um den Titelgewinn zu wiederholen. 2012 hatte er es. Er ist mit nur zwei Titeln nicht zufrieden, er will sicherlich mehr erreichen und mehr gewinnen. Ich denke er ist fokussierter als 2011.»

Wie lauten deine Voraussagen und Erwartungen für die kommende Saison?

«Die Saison wird hart, weil Valentino zurück ist, aber auch weil ein junger Spanier in die MotoGP-Klasse aufgestiegen ist. Zwischen diesen drei spanischen Fahrern (Anm.: Dani Pedrosa, Marc Márquez und Jorge Lorenzo) liegt etwas in der Luft. Es wird eine fantastische Saison. Diese Jungs sind schlechte Verlierer und würden alles tun um zu gewinnen.»

Was sind Jorges Stärken?

«Seine Fähigkeit das Limit der Reifen unter allen Umständen, auf allen Strecken und bei nassen oder trockenen Bedingungen, zu fühlen, ist seine größte Stärke. Zudem ist seine Konzentrationsfähigkeit sehr ausgeprägt.»

Macht Valentinos Rückkehr zu Yamaha Jorge stärker?

«Es wird ihn sicherlich nicht schwächer machen. Wenn man einen sehr starken Teamkollegen hat, dann macht einen das besser. Es ist ein Wettbewerb und diese Jungs fahren zusammen, was auch immer Valentino fährt. Jorge will ihn besiegen und das gilt auch für Valentino. Ich denke es macht ihn stärker.»

In Sepang waren Jorges Rundenzeiten unglaublich konstant. Wird das in diesem Jahr der Schlüssel zum Erfolg sein?

«Konstanz ist wichtig, aber wenn man konstant langsam ist, ist das auch nicht gut. Zuerst muss man überall den nötigen Speed haben, um dann mit dieser Geschwindigkeit konstant zu sein. Dann kann er den Titelgewinn wiederholen, aber diese Kombination ist stets schwer zu erreichen, also müssen wir abwarten.»

Welche Strecken werden mit der Yamaha in dieser Saison besonders schwierig sein?

«Ich würde sagen Aragón. Das ist nicht unsere Lieblingsstrecke, weil wir dort immer irgendwelche Probleme haben, wie zu wenig Grip. Für Jorge persönlich würde ich auf Indianapolis tippen.»

Welche Stärken der Yamaha YZR-M1 können den Unterschied machen?

«Ich denke Yamaha hat ein Gesamtpaket. Wir haben vielleicht nicht die beste Beschleunigung, daran arbeiten wir, aber wir haben immer eine kontrollierbare Kraftentwicklung und die Maschine ist für jeden Fahrer einfach zu verstehen. Man kann das Limit sehr einfach finden und das ist bei 18 Rennen sehr wichtig.»

Bridgestone hat für diese Saison neue Reifen entwickelt. Wie bewertest du diese?

«Sie haben einen kleinen Fortschritt erzielt und das ist für alle gleich, deshalb wird die Pace in den Rennen etwas schneller sein. Wir werden außerdem keine Stürze mit kalten Reifen mehr sehen, das ist vor allem für die Rookies wichtig, da sie die Reifen nicht kennen. Sie hatten immer Probleme die Reifen auf die richtige Temperatur zu bringen. Sie wurden abgestraft, wenn sie vergessen haben die Reifen richtig aufzuwärmen.»

Wie hilfreich ist es für Jorge, dass du dir seine Runden direkt an der Strecke ansiehst?

«Er fühlt sich sehr wohl, wenn jemand an der Strecke steht. Wenn er Zweifel hat und unterschiedliche Linien oder neue Strategien beim Schalten von anderen Fahrern sieht, dann fragt er mich. Auf diese Weise erhält er eine Rückmeldung von jemandem, der ebenfalls Erfahrung auf einem Motorrad hat und ihm erklären kann, was er sieht. Ich versuche auch seine Konzentration auf die wichtigen Aspekte zu lenken. Ich denke, das ist eines der besonderen Dinge, die wir teilen.»

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