Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jorge Lorenzo: «Klarer Sieg? Keine Überraschung»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo vor dem Zielstrich

Jorge Lorenzo vor dem Zielstrich

Jorge Lorenzo spielte in Katar mit seinen Gegnern Katz und Maus. In dieser Form wird Honda gegen ihn nichts ausrichten.

Sieger Jorge Lorenzo (25) sprach von einem fantastischen Rennen und einem perfekten Saisonauftakt. «Für uns ist das ein ideales Resultat. Für Yamaha, für das Team und für mich. Besser hätte diese Saison nicht beginnen können. Ich bin sehr stolz auf diesen Sieg. Denn zu Beginn meiner MotoGP-Karriere habe ich nie anständige Starts geschafft. Jetzt habe ich mich in diesem Bereich stark verbessert. Inzwischen gelingen mir meistens gute Starts. Ich wusste, ich muss heute nach der grünen Ampel gleich mächtig loslegen. Mir war aber bewusst, dass es kein Kinderspiel werden würde, weil auch ein paar Gegner mit frischen Reifen richtig schnell fahren konnten. Ich ahnte, dass sie womöglich sogar so schnell fahren würden wie ich. Zu meinem Glück war ich mit gebrauchten Reifen ein bisschen schneller als alle anderen. So konnte ich diesen wichtigen Triumph nach Haue fahren.»

War Lorenzo überrascht, dass er die Verfolger so mühelos abschütteln konnte? Er denkt kurz nach, dann sagt er: «Nein, nicht wirklich.»

Aber Lorenzo will nicht wie ein Grossmaul klingen, deshalb schwächt er im nächsten Atemzug ein bisschen ab. «Dani war wirklich stark am Anfang. Er hat mich immer im Auge gehabt, das war sicher ein psychologischer Vorteil. Wenn du einen Gegner vor dir hast, ist das ein kleiner Vorteil. Deshalb hat er nicht aufgegeben. Ich musste mehr als 100 Prozent riskieren, um anfangs wenigstens zwei Zehntel pro Runde wegfahren zu können. Aber als ich 2,5 Sekunden vorne war, wurde es leichter für mich. Plötzlich konnte ich 4 oder 5 Zehntel pro Runde davonfahren. Deshalb ist es mir leicht gefallen, die Ruhe zu bewahren und entspannt zu fahren. Und auch bei den Reifen gab es keine Diskussion. Für mich war klar: Die weiche Mischung ist ideal für die Yamaha und meinen Fahrstil.»

Der Weltmeister von 2010 und 2012 will sich aber nicht zurücklehnen. «Wir haben einiges zu verbessern am Motorrad. Ausserdem weiss ich nach den Tests in Texas, dass uns in Austin einiges blühen wird. Dort werden wir andere Verhältnisse haben, ein anderes Wetter. Dort ist alles möglich.»

Und der Titelverteidiger weiss: Marc Márquez (Repsol Honda) war in Texas bei Testfahrten drei Tage lang unantastbar.

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