Valentino Rossi über NASCAR, Jerez und Max Biaggi
Valentino Rossi mit Jeremy Burgess
Valentino Rossi hat in Jerez bereits acht GP-Siege erobert, sechs in der MotoGP-Klasse, je einen in der 125er- und 250er-Klasse. Mehr als jeder andere Rennfahrer. Aber es wäre vermessen, jetzt an Sieg Nummer 9 zu denken. Doch der Italiener schliesst einen Podestplatz nicht aus. «Jerez ist eine wunderbare Piste. Ausserdem werden uns hier viele Zuschauer anspornen. Ein weiteres Plus: Jerez passt zur M1, und Jorge Lorenzo hat hier Ende März eine fantastische Rennsimulation hingelegt am dritten Tag. Aber inzwischen ist es erheblich wärmer geworden. Und ich muss mich vor allem im Qualifying verbessern. In Katar musste ich sogar von Platz 7 losfahren. Das sollte uns nicht mehr passieren.»
Valentino Rosso schildert, dass er und die Mannschaft um Jeremy Burgess vorläufig an den zwei Trainingstagen zu stark mit dem Renn-Set-up beschäftigt sind. Er braucht die ganze Trainingszeit, um die Rennabstimmung zu verbessern. So kam es in Doha zum Startplatz in der dritten Reihe.
Das ging auf Kosten eines Set-ups für eine einzelne schnelle Quali-Runde. «Das Feeling ist bisher nicht grossartig», beteuert der Yamaha-Heimkehrer. «Wir starten am Freitag hier mit dem Set-Up, das wir beim Test im März hier gefunden haben. Das Motorrad benimmt sich damit so, wie ich mir das vorstelle.»
Der Ausflug in die NASCAR-Serie
Unmittelbar nach dem Texas-GP hat Rossi in den USA ein NASCAR-Fahrzeug getestet. «Das ist eine ganze andere Welt», berichtete er. «Aber faszinierend. Hier in Europa glauben wir oft, das Rennfahren auf einem Oval sei ein Kinderspiel. Aber das Gegenteil ist der Fall. Das ist eine technisch sehr anspruchsvolle Übung. Mit jeder Runde lernst du besser, jeden Zentimeter der Piste besser auszunützen.»
Rossi hat jetzt schon diverse Rallye-Fahrzeuge probiert, den Formel-1-Ferrari, Sportwagen, den DTM-Mercedes, er ist immer wieder für eine neue Herausforderung gut.
Würde ihn auch eine Teilnahme am Acht-Stunden-WM-Lauf in Suzuka reizen? Rossi: «Darüber habe ich einmal nachgedacht. Danach habe ich mich mit Cal Crutchlow darüber unterhalten. Aber es ist nicht machbar. Es ist nicht genug Zeit dafür. Ausserdem ist das ein sehr beschwerliches Rennen. Du brauchst nachher zwei Monate, um dich zu erholen. Und diese Zeit haben wir nicht.»
Valentino Rossi hat natürlich auch die aktuellen Max-Biaggi-Storys genau verfolgt. «Ja, ich lese seine Tweets. Aber ich habe überhaupt nicht verstanden, was er will. An einem Tag sagt er: ‹Ich werde zurückkehren.› Am nächsten Tag heisst es: ‹Ich weiss es nicht.› Wenn ihr meine Meinung hören wollt: Es wäre nett, wenn er wieder Rennen fahren würde.»