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Karel Abraham: «Muss mit Aprilia härter fighten»

Von Günther Wiesinger
Karel Abraham

Karel Abraham

Karel Abraham steuerte die ART-Aprilia beim Le-Mans-GP auf Rang 15. Der Claiming-Rule-Pilot hofft auf bessere Zeiten. 2014 winkt eine Honda oder Yamaha.

Der Tscheche Karel Abraham (Cardion AB Motoracing) erlitt im Qualifying 1 von Austin/Texas einen Schlüsselbeinbruch und verpasste deshalb zwei Rennen. In Le Mans zeigte er mit Startplatz 16 auf der Claiming-Rule-Aprilia eine Aufwärtstendenz, im Rennen heimste er als 15. den ersten Punkt in dieser Saison ein.

«Wir haben bei den Wintertests nie richtig gute Bedingungen vorgefunden, denn Malaysia mag ich nicht, dort ist es mir zu heiss, und in Jerez hat es fast zwei von drei Tagen geregnet», sagt Abraham. «Deshalb waren wir für den Saisonstart nicht so gut vorbereitet wie erwartet. Aber es gab auch Lichtblicke; beim Jerez-Test waren wir oft sehr dicht an den besten CRT-Piloten wie Aleix Espargaró und Randy de Puniet dran. Wir waren zumindest in der gleichen Sekunde.»

Abraham lenkte im Vorjahr (WM-14. mit 59 Punkten) noch eine Ducati Desmosedici, aber er musste dann auf eine Claiming-Rule-Motorrad umsteigen. «Der Umstieg auf die Aprilia war schwierig, denn der Motor benimmt sich anders, die Maschine ist auf den Geraden langsamer als die Ducati. Auch die Kraftentfaltung könnte besser sein; die Ducati kam mir drehfreudiger vor. Und das Chassis funktioniert ganz anders. Aber es gefällt mir besser als das, was wir vor einem Jahr hatten. Ich habe zur Aprilia mehr Vertrauen. Aber es war anfangs schwierig. Man hat mir gesagt: Du kannst mit diesem Bike schnell fahren, mach dir keine Sorgen, das geht besser als im Vorjahr. Aber ich musste das zuerst einmal in meinen Kopf und in mein Hirn reinbringen.»

Der 23-jährige Tscheche hat mit der Moto2 im Jahr 2010 das WM-Rennen in Valencia gewonnen, nachher mischte er mit der Prototypen-Ducati manchmal unter den ersten sechs der Königsklasse mit. Wie schwer fiel es ihm, sich mit der Rolle eines Claiming-Rule-Piloten anzufreunden, für den Top-Ten-Ergebnisse normalerweise aussichtlos sind?

Abraham: «Ich dachte mir, ich werde mein Bestes geben, um so weit wie möglich nach vorne zu kommen. Auf Pisten wie Jerez kann man den Prototypen dicht auf den Fersen bleiben. Leider war ich dort noch verletzt. Aber ich denke, irgendwann werde ich mit Fahrern wie Ben Spies mithalten können. Vielleicht kommen Pisten, die noch besser zu unserem Motorrad passen wie Jerez. Klar, die anderen CRT-Fahrer strengen sich auch gewaltig an. Und es ist ein viel besseres Gefühl, wenn du weisst, du kannst jederzeit in die Top-Ten fahren. Mit einer Honda oder Yamaha könnte ich das auch. Ich muss jetzt ein bisschen härter fighten. Aber für 2014 ändern sich die Vorschriften; es wird auch für die Privatfahrer Material von Honda und Yamaha geben. Wir werden uns diese Angebote genau anschauen. Und ich hoffe, dass die CRT-Bikes nächstes Jahr durch die neuen Bestimmungen näher an die Prototypen herankommen. Beim manchen verrückten Rennen vielleicht sogar auf das Podest.»

 

 

 

 

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