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Valentino Rossi: «Habe Rückkehr von Jorge erwartet»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo auf dem Sachsenring 2013 vor dem Sturz

Jorge Lorenzo auf dem Sachsenring 2013 vor dem Sturz

Also doch: Jorge Lorenzo will angesichts der WM-Situation (WM-Dritter, 9 Punkte hinter Márquez) beim Laguna-Seca-GP unbedingt Punkte holen.

«Was Jorge Lorenzo zwei Tage nach der ersten Operation in Assen gezeigt hat, hat uns alle erstaunt», sagt WM-Spitzenreiter Marc Márquez. «Mich wundert deshalb nicht, dass er hier in Laguna wieder auf das Motorrad steigt. Wenn er sich bereit dazu fühlt, warum nicht. Aber ich glaube nicht, dass die neue WM-Situation seine Meinung beeinflusst hat.»

Cal Crutchlow hat nicht unbedingt mit Jorges Auftritt in Amerika gerechnet. «Ich dachte, er wird nach den beiden Stürzen ein bisschen weiser sein», meinte der Tech3-Yamaha-Pilot. «Aber es ist Teil des Rennfahrerinstinkts so rasch als möglich wieder zurückkehren zu wollen. Er hat in Assen eine fantastische Leistung gezeigt. Platz 5 nach der Operation, das war wirklich bemerkenswert. Aber ich habe vermutet, nach der zweiten Operation werde er dieses Risiko nicht mehr eingehen. Er denkt bereits an seine weitere Karriere, meinte ich. Wenn du eine längere Karriere anstrebst, ist es besser, wenn du nicht dauernd verletzt bist.»

«Vielleicht hatte Jorge in Sachsen Freitagfrüh ein bisschen zu viel Selbstvertrauen», sinniert Cal. «Er war in Deutschland auf Anhieb sooo schnell, dann hat er diesen einen Fehler gemacht. Anderseits bin ich froh, wenn er so schnell zurückkommt. Er wird bei seinem Comeback schnell und stark sein. Da mache ich mir keine Illusionen. Vielleicht fährt er jetzt sogar noch sanfter und schneller als vorher.»

Valentino Rossi war schon am Sonntag nach Platz 3 in Deutschland überzeugt, dass die zweite Werks-Yamaha in Amerika kein zweites Mal  verwaist bleiben wird. «Ich weiss ja, dass die Welt drei Tage nach einer Operation schon wieder ganz anders ausschaut als nach einem Tag. Deshalb war ich persönlich überzeugt: Jorge wird in Laguna an den Start gehen. Er hatte nach der Operation sechs Tage Zeit zum Erholen, der Eingriff ist einwandfrei verlaufen», weiss Rossi. «Klar, am Freitag nach dem Crash auf dem Sachsenring und am Samstag nach der OP war Jorge enttäuscht und frustiert. Aber ich weiss, was im Kopf eines Rennfahrers vor sich geht. Nach ein paar Tagen fühlst du dich nicht mehr so elend und sagst dir: Warum nicht?»

So spannend war die MotoGP-WM schon lange nicht mehr: Fünf Fahrer (Márquez, Pedrosa, Lorenzo, Crutchlow und Rossi) liegen nach acht Rennen innerhalb von 37 Punkten.

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