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Dani Pedrosa: 2014 die letzte Titelchance?

Von Sharleena Wirsing
Dani Pedrosa ist der einzige der «großen Drei», Marc Márquez, Jorge Lorenzo und Pedrosa, der noch keinen Titel in der Königsklasse feiern konnte. Gelingt dem Spanier 2014 endlich der große Wurf?

2013 triumphierte Repsol-Honda-Pilot Dani Pedrosa in den MotoGP-Rennen von Jerez, Le Mans und Sepang, doch Rookie Marc Márquez und Yamaha-Star Jorge Lorenzo stahlen ihm am Ende die Show und den ersehnten WM-Titel. Auch im achten Jahr bei Repsol Honda reichte es für den 1,58 Meter kleinen und oft verletzungsgeplagten Spanier nicht zum großen Wurf. Erneut stand ihm sein Teamkollege, 2013 war dies Rookie Marc Márquez, vor der Sonne.

Als Pedrosa 2006 in die MotoGP-Klasse aufstieg, musste er sich als Rookie neben Nicky Hayden behaupten, der den Weltmeistertitel im Kampf gegen Valentino Rossi sicherte. Pedrosa beendete die Saison als WM-Fünfter und wurde somit zum «Rookie of the Year». Viele handelten ihn bereits als potentiellen Nachfolger von Valentino Rossi.
Im folgenden Jahr überraschte Casey Stoner die MotoGP-Welt und schnappte sich auf der Bridgestone-bereiften Ducati den Titel vor Pedrosa und Rossi. 2008 und 2009 war Valentino Rossi nicht zu schlagen, während zeitgleich ein neuer Stern am MotoGP-Himmel aufging: Jorge Lorenzo. Der Spanier holte 2010 seinen ersten MotoGP-Titel.

2011 sollte Dani Pedrosa erneut miterleben, wie sich sein Teamkollege zum Weltmeister krönt. Casey Stoner triumphierte auf der Honda des Repsol-Teams. Im Jahr darauf musste sich Pedrosa trotz einer bärenstarken Aufholjagd, er gewann sechs der letzten acht Saisonrennen, am Ende Jorge Lorenzo geschlagen geben.

Pedrosa: Auch 2013 von Verletzungen geplagt

2013 erlitt Pedrosa seine bisher wohl größte Niederlage, als er im Titelkampf zwischen Rookie Marc Márquez und Yamaha-Star Jorge Lorenzo am Ende der Saison nur mehr eine Statistenrolle innehatte. Wie so oft spielten auch Verletzungen eine große Rolle in der Saison des feingliedrigen Spaniers. Auf dem Sachsenring brach er sich 2013 das Schlüsselbein, wie Lorenzo in Assen. Während Márquez und Lorenzo für ihre unerbittlichen Kämpfe gefeiert wurden, schrumpfte Pedrosas WM-Chance immer weiter.

Wie muss sich Pedrosa gefühlt haben, als Márquez wie ein Wirbelwind durch die MotoGP-Klasse fegte und keinen Stein auf dem anderen ließ? Für den erfahrenen und langjährigen WM-Anwärter war es wohl wie ein Schlag in die Magengrube, gegen einen Rookie den Kürzeren zu ziehen. Dasselbe gilt wohl auch für Jorge Lorenzo.

2014: WM-Titel auch ohne Puig?

Auch in Pedrosas direktem Umfeld führte das Jahr 2013 zu schwerwiegenden Veränderungen. Als Pedrosa im Jahr 1999 erstmals im Spanischen MoviStar Cup, der mit identischen Honda RS125R ausgetragen wurde, antrat, war sein Entdecker Alberto Puig bereits an seiner Seite. Seit Dani Pedrosa 2006 in die MotoGP-Klasse aufstieg und für das Repsol-Honda-Team antrat, war auch sein Manager und Mentor nicht mehr aus der Box des kleinen Spaniers wegzudenken.

Im kommenden Jahr wird Puig jedoch neue Aufgaben, wie die Betreuung des «Shell Advace Asia Talent Cup» und das Rekrutieren junger Talente für die Honda Racing Corporation (HRC), übernehmen. Auch mit Dani Pedrosa entdeckte Puig einst ein großes Talent und stand ihm als Mentor, Trainer, Manager und Freund zur Seite. Mit dem ehemaligen Rennfahrer und Riding Coach Raul Jara hat Dani Pedrosa seit zwei Jahren einen neuen Betreuer an seiner Seite, der ihn auch im nächsten Jahr unterstützen wird.

Wie wird sich Dani Pedrosa 2014 ohne seinen langjährigen Förderer und Manager zurechtfinden, der über viele Jahre wie ein zweiter Vater für ihn war? Gibt ihm dieser Tapetenwechsel neue Motivation? 2003 bis 2005 holten Alberto Puig und sein Schützling Dani Pedrosa in der 125-ccm- und der 250ccm-Klasse drei WM-Titel. Doch in der Königsklasse brachen acht harte Jahre für das erfolgreiche Duo an. Während seine Repsol-Honda-Teamkollegen Nicky Hayden, Casey Stoner und Marc Márquez einen Titel holen konnten, blieb Pedrosa ohne MotoGP-Krone. Dani Pedrosa ist mit 25 MotoGP-Siegen der erfolgreichste Pilot aller Zeiten, der keinen Titel in der Königsklasse erreichte.

Pedrosa ist durch seine zierliche und feingliedrige Statur sehr verletzungsanfällig und ein sehr sensibler Fahrer, der ein perfektes Set-up benötigt. Hinzukamen stets starke Gegner und auch das notwenige Quäntchen Glück fehlte dem 1,58 Meter großen Spanier zuweilen.

Klar ist: Wenn Pedrosa 2014 nicht Weltmeister wird, ist die Gefahr gegeben, dass er das Repsol-Team nach neun titellosen Jahren verlassen muss. Es ist ein ähnliches Szenario wie bei Valentino Rossi und seinem kürzlich entlassenen Crewchief Jeremy Burgess. Die beiden Legenden trennten sich nach gemeinsamen 14 Jahren und auch Rossis Karriere steht an einem Scheideweg.

Was wären in diesem Fall Pedrosas Optionen? Ein Honda-Kundenteam, Suzuki oder gar Ducati? Als hunderprozentig treuer Honda-Pilot, Pedrosa saß während seiner Karriere auf keinem anderen Fabrikat, ist es jedoch wahrscheinlich, dass ihn der japanische Hersteller halten will.

Kann Pedrosa 2014 seine vielleicht letzte Titelchance nutzen? Starke Gegner gibt es sicher genug, denn Weltmeister Marc Márquez, Yamaha-Star Jorge Lorenzo, Rookie Pol Espargaró und die deutsche Hoffnung Stefan Bradl wetzen schon die Messer.

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