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Iodaracing: Geplatzte Träume, gescheiterte Pläne

Von Günther Wiesinger
Vor zwei Jahren setzte Iodaracing in der Moto3- und MotoGP-WM noch Eigenbaumaschinen ein, es gab fünf GP-Fahrer. Und jetzt reicht nur noch für zwei.

Die Vertragsunterzeichnung zwischen Iodaracing-Teambesitzer Giampiero Sacchi und Aprilia gestaltete sich zäh. Nach dem Rückzug von Sponsor Came (das Geld wird in die EXPO Mailand investiert) hing das Ioda-Projekt ein bisschen in der Luft.

Inzwischen ist für den Katar-Test vom 7. bis 9. März nur Danilo Petrucci als Fahrer auf den ART-Aprilia-Maschinen vorgesehen. Für Neuzugang Leon Camier reicht das Budget momentan nicht, gab Sacchi gegenüber SPEEDWEEK.com zu.

Vor Weihnachten versicherte uns Iodaracing-Teambesitzer Giampiero Sacchi, er müsse die Materialfrage für die MotoGP-WM 2014 sehr sorgfältig abwägen. Deshalb liess er sich lange Zeit, bevor der Wechsel von Suter-BMW zu Aprilia verkündet wurde.

Denn in der kommenden Saison sollten ursprünglich 24 Teilnehmer an den Start gehen, nur die besten 22 Fahrer des IRTA-Rankings bekommen am Jahresende von der Dorna die üblichen Zuschüssen, die bei etwa 1 Million Euro pro Fahrer liegen.

Die Fahrer auf den Plätzen 23 und 24 des IRTA-Rankings (dazu zählen auch die Trainings) gehen erstmals finanziell leer aus.

Sacchi wusste: Wenn er mit Suter-BMW und einem Nr.-2-Fahrer wie Lukas Pesek (2013 ohne Punkte) weitermacht, könnte er bei diesem Kräftemessen gegen die Teams von Avintia-Kawasaki (Héctor Barbera, Mike di Meglio) und PBM-Aprilia (Michael Laverty, Broc Parkes) den Kürzeren ziehen.

Deshalb bemühte sich Sacchi, statt des Drive-M7-Aspar-Teams (neu bei Honda) der neue Brückenkopf von Aprilia in der MotoGP-WM zu werden.

Der Aprilia-Deal verzögerte sich

Mitte Januar wurde der Deal verkündet. Aprilia stand am 15. Januar 2014 als Fabrikat auf der offiziellen Entry-List der FIM.

Doch Iodaracing blieb dem ersten Test in Sepang (4. bis 6. Februar) fern, auch das Roll-out in Jerez hat nie stattgefunden. Danach platzte sogar die Teilnahme am zweiten Sepang-Test.

Bei Iodaracing hiess es, Aprilia sei für die Planung des Testprogramms zuständig. Auch von Problemen mit der Einheits-ECU von Magneti Marelli war die Rede. Eine Ausrede... Die Fahrer Danilo Petrucci und Leon Camier wurden vertröstet und vertröstet.

Erst der neue Aprilia-Rennchef Romano Albesiano bracht beim Superbike-WM-Test in Australien vor zwei Wochen die Wahrheit ans Tageslicht: Es gab bis dahin noch keinen unterschriebenen Vertrag mit Iodaracing-Chef Giampiero Sacchi. Denn das Budget war und ist nicht gesichert, zumindest nicht für zwei Fahrer.

Immerhin ist Iodaracing inzwischen mit Randy Krummenacher zu den Moto2-Tests in Valencia und Jerez ausgerückt, allerdings mit der 2013-Suter von Johann Zarco.

Iodaracing hat sich 2012 noch an allen drei WM-Klassen beteiligt. Damals wurde mehr als 1 Million Euro Entwicklungsbudget in das erfolglose Moto3-EMIR-Eigenbaumotorrad mit den 250-ccm-Triebwerken von Robby Moto Engineering investiert, auf dem auch Jonas Folger nichts ausrichten konnte. Er wechselte damals im August zum Mapfre-Aspar-Team auf eine Kalex-KTM.

Und warum hiess die Maschine EMIR? «Ich habe damals dauernd neue Rechnungen für die Motorenentwicklung bekommen», sagt Sacchi. «Eines Tages stand ich an einer Tankstelle und dachte: Ich bräuchte einen Scheich oder Emir, der das alles finanziert. So kamen wir zu diesem Markennamen...»

Ioda: Von Aprilia zu BMW und zurück zu Aprilia

In der Moto2-WM nahm Iodaracing 2012 mit Suter-Maschinen teil, an der MotoGP-WM zuerst mit einem Eigenbau-Stahlrahmen und brustschwachen Aprilia RSV4-Motoren. Im September wurde Danilo Petrucci von diesem Material erlöst, es wurden Suter-BMW-Motorräder beschafft.

Doch Iodaracing hatte in der MotoGP-Klasse bis heute einen schweren Stand. Als das Suzuki-Werksteam im Frühjahr 2013 zwei Fixplätze für 2014 suchte, wurde auch bei Sacchi angeklopft. Aber er soll – dem Vernehmen nach – 5 Millionen Euro für seine zwei Plätze verlangt haben. Auch MarcVDS erhielt den gewünschten zweiten Platz von Ioda im September 2013 nicht.

Jetzt sieht es so aus, als würde Ioda den zweiten Platz verfallen lassen.

Aufatmen bei der Dorna: Die Spanier brauchen für die Suzuki-Rückkehr 2015 zwei Plätze. Einer ist offenbar im 24-Fahrer-Feld schon verfügbar. Bei Paul Bird Motorsport (Fahrer: Michael Laverty, Broc Parkes) wird im MotoGP-Wettrüsten wohl auch nicht mehr lange mithalten können.

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