MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Brüder im GP-Sport: Die Vorgänger der Espargarós

Von Matthias Dubach
2014 fahren mit Aleix und Pol Espargaró zwei Brüder in der MotoGP-WM. Ein Blick in ein besonderes Kapitel der GP-Geschichte.

Dieses Jahr wird die MotoGP-WM zur Familienangelegenheit. Mit dem Aufstieg von Moto2-Weltmeister Pol Espargaró zu Tech3-Yamaha fährt ein Brüderpaar gemeinsam in der Königsklasse, Aleix Espargaró wird diese Saison bei Forward Racing eine Yamaha fahren. Im letzten Herbst waren noch sogar zwei Brüderpaare möglich gewesen: Superbike-WM-Star Eugene Laverty verhandelte mit Pramac-Ducati, bei einem Engagement wäre er auf Bruder Michael Laverty von Paul Bird Motorsport gestossen.

Es wäre eine doppelte Premiere gewesen: Noch nie sind in der GP-Geschichte gleichzeitig zwei Brüderpaare als Stammfahrer in der Königsklasse angetreten. Und erstmals überhaupt würden zwei Brüder im GP-Sport auftauchen, die nicht für dieselbe Nation starten. Die Lavertys stammen aus Nordirland, das zu Grossbritannien gehört, Michael fährt unter britischer Flagge. Eugene allerdings besitzt eine irische Lizenz und gilt deshalb als Pilot aus Irland. Übrigens: Der dritte Bruder John Laverty ist Manager von Eugene, der schliesslich in der SBK-WM bei Suzuki unterschrieb.

Dass Brüder gegeneinander im GP-Sport antreten, ist indes keineswegs eine Neuigkeit. Mit Nobuatsu (heute Suzuki-Testfahrer), Haruchika (zweifacher 125-ccm-Weltmeister) und Takuma Aoki (querschnittgelähmt nach Motorradunfall) konnte die Aoki-Familie sogar drei Mitglieder stellen. In der 500-ccm-Klasse trafen 1997 Takuma und Nobuatsu aufeinander, 1999 waren es Haruchika und Nobuatsu.

Kenny und Kurtis Roberts fuhren 2004 mit den Proton-KR-V5-Maschinen sogar im selben Team – das ihr Vater Kenny sr. führte. 2007 waren die Roberts´ letztmals gemeinsam auf einer GP-Piste. Das letzte Mal, dass zwei Brüder gegeneinander gefahren sind, war 2010 beim US-GP in Laguna Seca. Damals trat Nicky Hayden für Ducati an, Bruder Roger Lee für als Ersatz für Randy de Puniet bei LCR-Honda. Beide Fahrer holten Punkte: 5. Nicky. 11. Roger Lee.

Zu weiteren Bruder-Duellen in der Königsklasse kam es etwa 2005 bei Carlos und David Checa, beim Australien-GP 1994 zwischen Mick und Scott Doohan oder zwei komplette Jahre (1989 und 1992) bei Christian und Dominique Sarron. Auch Bernard und Marc Garcia befanden sich 1994 und 1995 gleichzeitig im 500-ccm-Feld.
In den kleineren Klassen traten etwa Alex und William De Angelis 1999 bis 2001 gemeinsam in der 125-ccm-WM an oder Hiroshi und Shuhei Aoyama jahrelang in der 250-ccm-Klasse.

Die Aokis schafften es 1997 in Imola sogar gemeinsam auf das Podest, indem Nobuatsu Zweiter und Takuma Dritter wurde. Die einzige andere Gelegenheit, bei der sich zwei Brüder auf dem Podest in der Königsklasse trafen, war in Argentinien 1962. Juan Salatino gelang damals Rang 2, Eduardo wurde Dritter.

Die Liste von Brüderpaaren, von denen beide zu unterschiedlichen Zeitpunkten oder unterschiedlichen Klassen zu GP-Einsätzen kamen, ist aber noch viel länger, sie umfasst insgesamt rund 50 Paare.

Hier einige der etwas bekannteren Namen:

Marc und Alex Márquez
Valentino Rossi und Luca Marini (Halbbrüder)
Kensuke und Noriyuki Haga
Vesa und Mika Kallio
Giacomo und Felice Agostini
Jacque und Pierre Bolle
Jorge und Raul Kissling
George und Peter Looijesteyn
Matti und Penti Salonen
Patrick und Jürgen van der Goorbergh
Francesco und Walter Villa
Alfred und Gerhard Waibel
Horst und Helmut Kassner

Max und Helmut Bradl fuhren gemeinsam in der EM, aber nicht in der WM.

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