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Aleix Espargaró: Viel Kritik nach Baz-Reifenplatzer

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró war über die Reaktion von Michelin auf den schweren Unfall von Loris Baz sehr verärgert. «Die Safety Commission hätte stärker auftreten müssen», forderte der Suzuki-Pilot.

Aleix Espargaró verlor am Dienstag 1,997 sec auf die Bestzeit von Danilo Petrucci und belegte nur Platz 16 der Zeitenliste. «Es war ein schrecklicher Tag», stöhnte der Spanier. «Es kam alles zusammen, wir hatten Elektronik- und Motor-Probleme, zudem war ich der einzige Fahrer, der keine einzige Runde mit dem weichen Hinterreifen fahren konnte. Das kann passieren, wir haben noch einen Tag.»

Hast du gesehen, was mit Loris Baz’ Hinterreifen passierte? «Ja, ich habe gesehen, wie es passierte. Ich war ziemlich verärgert darüber, wie sie damit umgegangen sind. Ich denke, Loris hat gar nicht verstanden, wie viel Glück er hatte. Ich habe mit ihm in der Clinica Mobile gesprochen. Er war sehr happy, aber ich denke nicht, dass er es schon realisiert hatte. Das Schwierigste ist nach einem solchen Sturz immer, dass es einem bewusst wird, was passiert ist. Wir müssen herausfinden, warum das passieren konnte. Ich fand es nicht in Ordnung, dass die Ampel wieder grün wurde und alle auf die Strecke gingen, bevor das wirklich klar war. Das war eine sehr gefährliche Situation. Natürlich kann ein Reifen mal platzen, aber bevor wir wieder auf die Strecke gingen, hätte die Safety Commission stärker auftreten müssen», fordert er.

«Als die Verantwortlichen von Michelin in meine Box kamen und mir sagten, dass ich rausfahren kann, während sie daran arbeiten, war ich sehr verärgert. Ich sagte Michelin, dass ich damit nicht einverstanden war und sie ihre Sache aus meiner Sicht wirklich schlecht machten. Dann sah ich die grüne Ampel, mein Team sagte, dass ich mich nicht ärgern und beschweren soll. Das rote Licht leuchtete dann wieder auf. Sie sagten uns dann, dass es kein Problem bei Ducati war, sondern ein Reifenfehler. Als sie erklärten, dass wir den harten Reifen mit mehr Druck fahren sollen, war es klar, dass der weiche Reifen durch zu wenig Luftdruck zu heiß wurde. Der Rennsport ist gefährlich, aber wir müssen bei solchen Dingen etwas vorsichtiger sein», mahnt Espargaró.

Wie groß ist der Unterschied zwischen dem weichen und harten Hinterreifen, was die Rundenzeiten betrifft? «Der Unterschied ist groß. Er liegt sicher bei einer Sekunde. Eine Sekunde Rückstand auf Jorge hätte besser ausgesehen als zwei, aber das ist nun mal die Realität», lachte der Suzuki-Pilot. «Als mein Motor hochging, wäre ich eine Sekunde schneller gewesen als meine Zeit am Nachmittag. Es war erst meine erste Runde.»

Suzuki konzentrierte sich bei der Entwicklungsarbeit für die 2016er-Maschine auf den Motor. Er war 2015 die große Schwäche der GSX-RR. Aleix Espargaró und Maverick Viñales erhielten auch ein neues Chassis, das an die Michelin-Reifen angepasst wurde. Espargaró testete in Sepang zum ersten Mal das neue «seamless»-Getriebe, da er im November wegen einer Rückenverletzung nach einem Motocross-Unfall nicht am privaten Sepang-Test von Suzuki teilnehmen konnte.

«Am Nachmittag schaffte ich es zumindest, nicht ganz so langsam mit dem harten Reifen zu sein. Mit dem neuen Motor und dem Setting fühlte ich mich ziemlich gut. Mit dem weichen Reifen hätte ich am Morgen eine wirklich gute Zeit gefahren, aber mir fehlten noch drei Kurven, als der Motor hochging.»

Wie bewertest du Jorges Zeit auf dem harten Hinterreifen in der Hitze des Nachmittags? «Seine Zeit ist so schnell. Er war der Einzige, obwohl Cal in einer Runde 2:00,9 min schaffte. Doch Jorge war schneller und fuhr mehrere Runden in diesem Bereich. Bei dieser Hitze mit dem harten Reifen bei sehr wenig Grip. Er ist in sehr guter Form. Yamaha ist eigentlich nicht so dominant, denn Tech3 hat Probleme und Valentino auch. Jorge ist jedoch sehr stark. Aber es ist erst der zweite Testtag. Es ist zu früh, um eine Prognose zu treffen.»

Bietet der neue Suzuki-Motor genug Power? «Ja, als wir am Montag den neuen Motor einsetzten, bemerkte ich eine Verbesserung. Beim Topspeed haben wir etwas hinzugewonnen. Doch nach dem Motorschaden am Dienstag musste ich den Rest des Tages mit einem 2015er-Motor fahren. Ich stellte fest, dass der Unterschied doch größer als gedacht ist.»

Auch Chassis und Schwinge sind neu. «Das Bike ist agiler, aber wir haben vor allem in den schnellen Kurven Stabilität verloren. Doch ich fuhr nur wenige Runden, weil ich bis nach 16 Uhr Probleme mit der Elektronik hatte. Ich brauche noch mehr Runden, um das Potenzial besser einschätzen zu können.»

Wird am Mittwoch wieder mit dem weichen Hinterreifen gefahren? «Nein, sie sagten nein. Das ist auch besser so», stellte Espargaró fest.

Die Sepang-Zeiten am Dienstag (2.2.):

1. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,095 min
2. Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,155
3. Héctor Barberá, Ducati 2:00,387
4. Marc Márquez, Honda, 2:00,843
5. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,899
6. Valentino Rossi, Yamaha, 2:01,021
7. Scott Redding, Ducati, 2:01,049
8. Andrea Iannone, Ducati, 2:01,052
9. Casey Stoner, Ducati, 2:01,103
10. Bradley Smith, Yamaha, 2:01,107
11. Maverick Viñales, Suzuki, 2:01,421
12. Dani Pedrosa, Honda, 2:01,475
13. Yonny Hernandez, Ducati, 2:01,644
14. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:01,723
15. Pol Espargaró, Yamaha, 2:01,992
16. Aleix Espargaró, Suzuki, 2:02,092
17. Tito Rabat, Honda, 2:02,328
18. Stefan Bradl, Aprilia, 2:02,372
19. Loris Baz, Ducati, 2:02,611
20. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,691
21. Alvaró Bautista, Aprilia, 2:02,876

Die Sepang-Zeiten am Montag (1.2.):

1. Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,684 min
2. Valentino Rossi, Yamaha, 2:01,717
3. Dani Pedrosa, Honda, 2:01,780
4. Danilo Petrucci, Ducati, 2:01,811
5. Andrea Iannone, Ducati, 2:01,912
6. Héctor Barberá, Ducati, 2:02,002
7. Marc Márquez, Honda, 2:02,278
8. Scott Redding, Ducati, 2:02,338
9. Aleix Espargaró, Suzuki, 2:02,539
10. Cal Crutchlow, Honda, 2:02,586
11. Maverick Viñales, Suzuki, 2:02,645
12. Pol Espargaró, Yamaha, 2:02,646
13. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:02,650
14. Yonny Hernandez, Ducati, 2:02,916
15. Bradley Smith, Yamaha, 2:03,026
16. Michele Pirro, Ducati, 2:03,203
17. Loris Baz, Ducati, 2:03,204
18. Tito Rabat, Honda, 2:03,463
19. Eugene Laverty, Ducati, 2:03,565
20. Stefan Bradl, Aprilia, 2:03,978
21. Alvaró Bautista, Aprilia, 2:04,075

Zum Vergleich: Die Pole-Zeit beim Malaysia-GP 2015 lag bei 1:59,053 min, die schnellste Rennrunde war eine 2:00,606 min.

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