MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Sete Gibernau: Duchhalteparolen

Von Günther Wiesinger
Shakehands: Gibernau und Rossi

Shakehands: Gibernau und Rossi

Sete Gibernau fühlt sich noch nicht fit und stellte den schwachen 13. Platz in Katar als erfreuliches Ergebnis dar.

Auch wenn es im Team Gruppe Francisco Hernando so tönte, als sei mit Rang 13 und zwei WM-Punkten das Ziel erreicht worden: Das Comeback von [* Person Sete Gibernau *] scheint sich als Fehlschlag zu erweisen.

Der 36-jährige Spanier, der 2003 und 2004 gegen Rossi um den MotoGP-Titel kämpfte und zweimal Vizeweltmeister wurde, büsste beim Saisonauftakt in Katar nicht weniger als 52,2 Sekunden auf den Ducati-Markenkollegen [* Person Casey Stoner *] ein. Schon mit Startplatz 15 hatte Gibernau 2,6 sec auf Stoners Pole-Marke verloren.

Gibernau beteuerte, die im Februar akut gewordene Schulterverletzung behindere ihn bei den Richtungswechseln noch zu stark, es fehle an Kraft. Der Spanier liess sich im Winter eine Platte aus dem Schlüsselbein operieren, wonach sich beim Fahren die Muskeln verspannten und sich eine Sehne entzündete.

«Wir haben unsere Erwartungen übertroffen», versicherte Gibernau. «Dieses Ergebnis ist ein Erfolg unseres Teams, das neu zusammengestellt wurde und fantastische Arbeit leistet. Aber ich kann nicht sagen, das Fahren habe Spass gemacht. Ich habe stark gelitten. Aber das Resultat ist besser ausgefallen als erwartet. Denn ich hatte arge Zweifel, ob ich mit meiner angeschlagenen Schulter 22 Runden durchstehen würde. Ich bin glücklich und werde vor dem Motegi-GP daheim möglichst viel Motocross fahren, um die Muskulatur vor dem nächsten Rennen weiter zu stärken.»

Sete versicherte, er könne nach dem ersten Rennen noch kein Urteil über die Ducati Desmosedici GP9 abgeben. «Ich nütze das Potenzial des Motorrads noch nicht optimal aus. Ausserdem war ich nach der zweijährigen Rennpause vor dem Start ziemlich nervös. Aber ich bin gut weggekommen, habe mich dann zur Ruhe gezwungen und alles getan, um bis zur Zielflagge durchzuhalten.»

Im Oktober 2004 hat Gibernau in Katar seinen neunten und bisher letzten MotoGP-Sieg errungen. Damals hatte Honda gegen Rossis Team Protest eingelegt, weil die Yamaha-Crew nach dem Qualifying den Startplatz gesäubert hatte, um beim Start auf dem neuen Belag mehr Grip vorzufinden. Danach hatte Rossi den Spanier jahrelang ignoriert. Der grimmige Zwischenfall beim Jerez-GP 2005 (Rossi schickte den Spanier in der letzten Runde in der letzten Kurve ins Kiesbett) sorgte lange für Gesprächsstoff. Seit Gibernau nur noch als Mittelfeldaspirant agiert, sieht man Rossi und Gibernau wieder miteinander reden. In Katar liess sich das Duo sogar beim Shakehands fotografieren. Die psychologischen Mätzchen des Italieners haben sich in diesem Fall erübrigt…

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