Valentino Rossi sucht das Glück

Laguna Seca: Pedrosa lachender Vierter

Von Jörg Reichert
Dani Pedrosa

Dani Pedrosa

So richtig hat Dani Pedrosa niemand auf der Liste gehabt. Doch nach einem fehlerfreien Rennen triumphierte der Honda-Pilot in Laguna Seca vor Valentino Rossi und Jorge Lorenzo.

Den Grundstein zu seinem ersten Saisonsieg legte Pedrosa mit einem Blitzstart aus der zweiten Reihe. Der Repsol-Pilot setzte sich noch vor der ersten Kurve an die erste Position und gab seine Führung nach einer beeindruckenden Vorstellung auch während der 32 Rennrunden nicht mehr her. «Dieser Sieg ist besonders für mein Team wichtig, denn sie haben immer hart gearbeitet und mir geholfen. Seit dem Sachsenring im letzten Jahr war ich andauernd verletzt. Das ist mein Dank», strahlte der glückliche Pedrosa.

 
Hinter Pedrosa reihten sich nach dem Start Casey Stoner und Valentino Rossi ein, der sich aber bereits in der ersten Runde an die zweite Position setzte. Hinter den beiden Rivalen komplettieren Andrea Dovizioso, Jorge Lorenzo, Toni Elias, Nicky Hayden, Loris Capirossi, Colin Edwards und Marco Melandri die Top-10.

Schon im dritten Umlauf begann sich das MotoGP-Feld auszulösen: Gabor Talmacsi wirft bei seinem dritten MotoGP-Rennen seine Maschine in den Dreck, genauso wie Routinier Loris Capirossi. Das Sturzfestival setzte sich in der siebten Runde fort, als der gut aufgelegte Andrea Dovizioso, über das Vordderrad ausrutschte. Nur eine Runde wirbelte auch Ducati-Pilot Sete Gibernau ungewollt Staub auf. Somit waren nur noch 13 Motorräder im Rennen!

Nach zehn Runden hatte sich Pedrosa bereits eine Sekunde Vorsprung erarbeitet. Stoner behauptet sich weiterhin vor Rossi als Zweiter. Lorenzo, der den vierten Platz von Dovizioso erbte, verliert bereits drei Sekunden. Nicky Hayden zeigt seine bisher beste Saisonleistung und hat sich von Toni Elias Platz 5 geschnappt. Während Edwards und Vermeulen nur auf den enttäuschenden Positionen 7 und 8 unterwegs sind, bekommt James Toseland die schwarze Flagge angezeigt - der Tech3-Pilot hatte einen Frühstart fabriziert und kam nicht zur Durchfahrtstrafe an die Box. Die Strafe folgte per Disqualifikation prompt. Die etwa 50.000 Zuschauer sahen anschliessend nur noch 12 Maschinen ihre Kreise ziehen.

Runde 13: Pedrosa macht an der Spitze weiter die Pace und führt mit zwei Sekunden. Rossi will die Lücke zum Spanier schließen und überholt Stoner. Aber der Repsol-Pilot nimmt auch dem achtfachen Weltmeister pro Runde etwa 0,3 sec. ab und fährt als einziger 1.21er Rundenzeiten. Bei Halbzeit (16 Rd.) liegt Pedrosa bereits 3,2 sec. vor Rossi, der von Stoner beschattet wird. Derweil steigert sich Lorenzo zu immer schnelleren Zeiten: Der Pole-Mann liegt nur noch eine Sekunde hinter Stoner und Rossi!

Bei noch zehn zu fahrenden Runden lassen die Rundenzeiten von Casey Stoner immer deutlicher nach. Der erschöpfte Australier muss Rossi und auch Lorenzo kampflos ziehen lassen, der seinen Teamkollegen Rossi stellt. Zu diesem Zeitpunkt ist der 23-Jährige der schnellste Mann auf der Strecke. Doch Lorenzo startet sein erstes Ausbremsmanöver viel zu überhastet und kann nur mit Glück einen Sturz vermeiden.

Danach sind die Position bezogen. Nur zwischen Dani Pedrosa und Valentino Rossi wird es noch einmal eng. Der Spanier hat zu früh das Tempo rausgenommen und hat vor der Zielkurve Rossi im Nacken. Doch der Mini-Vorsprung reicht noch aus. Pedrosa gewinnt vor Rossi und dessen Teamkollegen Lorenzo. Stoner rollt ungefährdet auf dem vierten Rang ins Ziel.

Jubel auch in der Garage von Nicky Hayden: Der US-Amerikaner erzielt bei seinem Heimrennen einen guten fünften Platz - die beste Zielankunft des 27-Jährigen seit seinem Wechsel zu Ducati!

Gresini-Pilot Toni Elias kündigte vor dem Rennen vollmundig grosse Taten an und wollte mit an der Spitze fahren. Doch der Spanier fuhr 22 Sekunden hinter seinem siegreichen Landsmann nur als Sechster ins Ziel. Sein Teamkollege Alex De Angelis enttäuschte als 11. - nur Pramac-Ducati-Pilot Niccolo Canepa kam noch hinter De Angelis ins Ziel.

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