Valentino Rossi sucht das Glück

Casey Stoner: Burn-out?

Von Michael Scott
Stoner: Arm voller Einstiche

Stoner: Arm voller Einstiche

Casey Stoners mysteriöse, chronische Ermüdungserscheinungen könnten auch Anzeichen eines frühen Burn-outs sein.

[* Person Casey Stoner *], Marlboro-Ducati-Star und Weltmeister des Jahres 2007, nimmt den Ausdruck «Burn-out» zwar selber noch nicht in den Mund. Aber nachdem verschiedene medizinische Untersuchungen keine klaren Ergebnisse gebracht haben, macht sich der Australier Gedanken in diese Richtungen.

«Vielleicht sind es einfach zu viele Jahre des Herumreisens. Ich fahre Rennen, seit ich vier Jahre alt bin, im Alter von 14 Jahren kam ich bereits nach Europa», sagt der heute 23 Jahre alte Stoner. «Vielleicht bin diese Saison auch zu relaxed angegangen, und mein Körper verweigert sich und sagt, du hast dich zu lange und zu viel ausgeruht.»

Nach dem GP von Laguna Seca liess sich Stoner im «Fremont Surgery Center» des renommierten Spezialisten Dr. Ting in San Francisco untersuchen. «Es gab einen Test nach dem andern. Fünf oder sechs Doktoren brachten immer wieder neue Ideen, jede wurde durchgetestet. Sie steckten Schläuche in meinen Hals, in meinen Magen, machten Aufnahmen von allen möglichen Orten. Keine Ahnung, wie viele Liter Blut sie mir entnahmen, aber mein Arm ist voller Einstiche.»

«Trotzdem konnten mir die Ärzte keine wirkliche Antwort auf meine Probleme geben», sagte Stoner enttäuscht. «Die leichten Magenprobleme sind sicher nicht die Ursache, das kann man vernachlässigen.»

Auf dem Sachsenring behinderten die körperlichen Probleme Stoner etwas weniger als in Assen, Laguna Seca und vor allem in Barcelona, wo sich der Ducati-Star während des Rennens zwei Mal im Helm übergeben musste. «In Deutschland ging es nicht schlecht, als ich um die Spitze kämpfte. Doch nach meinem grossen Slide verlor ich den Anschluss, und sofort machte mein Körper schlapp», erzählt der Australier. «In der Box bin ich beinahe zusammengebrochen, ich konnte mich nur mit Mühe auf den Beinen halten.»
In Donington fühlte sich Stoner besser. «Ich hoffe, dass das nicht nur wegen des kühleren Wetters und der körperlich weniger anspruchsvollen Strecke war. In den langgezogenen Kurven musst du weniger auf dem Bike herumturnen.»

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