MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Kawasaki: MotoGP-Rückzug ist endgültig

Von Oliver Feldtweg
Marco Melandri in Valencia auf der Kawasaki

Marco Melandri in Valencia auf der Kawasaki

Auch der zweite Platz von Marco Melandri in Le Mans konnte die Kawa-Bosse nicht überzeugen: Die Grünen bleiben der MotoGP-WM künftig fern.

Sang- und klanglos haben sich Kawasaki und das Hayate Racing Team beim Valencia-GP aus der MotoGP-WM verabschiedet.

Beim Motegi-GP 2002 waren die Gründen in die Königklasse zurückgekehrt, mit dem Deutschen Harald Eckl als Teambesitzer von «Kawaski Eckl Racing» und Wild-Card-Pilot Akira Yanagawa als Fahrer.

Bereits für 2003 sollten Top-3-Plätze eingefahren werden, doch Garry McCoy und Alex Hofmann (Rang 10 in Assen) landeten in der WM nur auf den Rängen 22 und 23.

Für 2004 wurde Shinya Nakano verpflichtet, ausserdem wurden die neuen Fahrwerke bei Suter Racing Technology in Turbenthal/Schweiz entwickelt. Auf der Reifenseite wurde von Dunlop zu Bridgestone gewechselt. Danach ging es aufwärts: Nakano beendete die WM als Zehnter, in Motegi glänzte er mit einem dritten Rang. Hofmann steigerte sich deutlich und schloss die WM als 15. ab. Bestes Saisonergebnis: 9. Platz in Katar.

2005 gelang Nakano abermals der zehnte WM-Rang, Olivier Jacque beendete die WM als 17., Hofmann als 19. Den Clou en Jahres sorgte der ehemalige 250-ccm-Weltmeister «OJ» Jacque aus Frankreich: Er eroberte in einem denkwürdigen Regenrennen in Shanghai den erstaunlichen zweiten Platz.

So ein zweiter Platz gelang Nakano 2006 auf Kawasaki in Assen, doch Podestplätze blieben für die Gründen Mangelware.

Ende 2006 wurde Teambesitzer Harald Eckl nach einem Putsch seines Teamkoordinators Michael Bartholemy ausgebootet, von da an gings bergab.

Nakano wechselte zu Konica-Minolta-Honda, Nachfolger Randy de Puniet rutschte 2007 (im ersten Jahr der 800-ccm-Ära) trotz eines zweiten Rangs in Motegi mit der Kawasaki auf den elften WM-Rang ab: Anthony West blieb als Nr. 2 deutlich unter den Erwartungen.

Da Technik-Direktor Ichiro Yoda ausserstande war, technisch mit den Konkurrenten Honda, Yamaha und Ducati gleichzuziehen, versank Kawasaki 2008 mit dem Fahrerduo John Hopkins und Anthony West in der Bedeutungslosigkeit. Sie schlossen die WM auf den Rängen 16 und 18 ab.

Kein Wunder, wenn der Riesenkonzern Kawasaki Heavy Industries (KHI) im Winter die Finanzkrise zum Vorwand nahm, um diese Geldvernichtung zu stoppen. 46 Millionen Dollar soll das Debakel von 2008 gekostet haben.

Auf Druck der Dorna liess sich Kawasaki für 2009 dazu hinreissen, wenigstens auf privater Basis weiterzumachen. Es wurde das Hayate-Team mit Marco Melandri finanziert und auch noch emsig Weiterentwicklung betrieben.

Doch Hayate-Teammanager Andrea Dosoli hoffte selbst nach dem zweiten Platz von Melandri in Le Mans und dem zeitweiligen fünften WM-Rang vergeblich auf ein positives Signal aus Japan. Die Kawasaki-Manager hielten am Rückzug fest.

«Schade, die Kawasaki-Fans auf der ganzen Welt möchten gern etwas Grün im Startfeld sehen», ist Dosoli überzeugt.

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