Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Gespann-DM, Schenkenhorst: Hendrickx/Liepins Champion

Von Axel Koenigsbeck
Um den dritten DM-Titel in Folge zu gewinnen, hätte für Bürgler/ Betschart beim Finale in Schenkenhorst alles passen müssen. Bei den neuen Champions Joris Hendrickx/Kaspars Liepins lief es besser.

Die neuen Meister heißen Joris Hendrickx/Kaspars Liepins. Mit fünf Zählern Vorsprung auf die Titelverteidiger Andreas Bürgler/Martin Betschart war das belgisch-lettische Duo in Schenkenhorst südlich von Berlin angereist. Und die Weltmeister von 2009 nutzten ihren Vorteil taktisch klug aus.

Vom Tempo her waren Bürgler/ Betschart bei unwirtlichem Schauerwetter auf der sandigen Piste absolut ebenbürtig, wie sie bereits in der Qualifikation bewiesen. Doch als in der ersten Kurve nach dem Start zum ersten Wertungslauf der Motor ausging, sanken die Chancen der Schweizer rapide. Immerhin konnten sie sich vom letzten auf den dritten Rang vorkämpfen.

Doch weil Hendrickx gewann, waren aus fünf nun zehn Punkte Rückstand geworden. Somit musste der Belgier im zweiten Lauf nicht auf Biegen und Brechen fahren: Ein Platz unter den ersten Zehn reichte ihm allemal, selbst wenn Bürgler gewinnen würde. Der schickte sich dann an, genau dies zu tun, überholte Andreas Clohse/ Christian Verhagen ebenso wie Hendrickx/Liepins und setzte sich an die Spitze – bis nach der halben Renndistanz die Kette vom hinteren Zahnkranz absprang. Damit war der Titelkampf entschieden.

Zufrieden zeigte sich dagegen Martin Walter. Der DM-Vierte hatte als Ersatz für den verletzten Johannes Vonbun den Schweden Rickard Söderberg gewinnen können. Der war zwar noch nie eine derart lange Renndistanz und mit einem derart schnellen Chauffeur gefahren, meisterte die ungewohnten Anforderungen aber bemerkenswert gut. «Zum Ende des zweiten Laufes baute er allerdings ziemlich ab», so Walter.

Zu den Gewinnern des Tages gehörten außerdem Benjamin Weiss/Patrick Schneider sowie Philip und Simon Stenborg. Verletzungsbedingt hatte das Brüderpaar einige Zeit pausiert. Doch schritt die Genesung von Simon schneller voran als gedacht, sodass die jungen Schweden auch die beiden letzten WM-Läufe bestreiten wollen.

Während Axel Richter, mit Stefan Nicke im Boot, trotz anhaltender Schulterprobleme zweimal punkten konnte, fielen Tobias Blank/Michael Klooz im ersten Lauf aus: Immer wieder blieb das Gas stehen, eine kontrollierte Fahrt war nicht mehr möglich. Nach dem zweiten Start lagen die Schwaben zunächst vorne, wurden dann aber von Clohse kassiert und von Stenborg touchiert. In die Havarie wurde dann auch Walter verwickelt.

Marcel Faustmann/Ronnie Benning mussten den ersten Lauf weitgehend ohne Bremsen absolvieren. «Es ging trotzdem, der Sand verzögert recht gut. Aber wir waren relativ langsam und wurden vom deutlich schnelleren Clohse aus der Spur geschoben», bemerkte Faustmann. Thomas Morch/Robert Godau strandeten, nachdem zuvor schon die Antriebskette abgesprungen war, mit einem Getriebeschaden und mussten den zweiten Lauf auslassen. Morch hat sein komplettes Equipment wegen Beendigung der Karriere bereits zum Verkauf angeboten.

Einige prominente DM-Teams waren in Schenkenhorst nicht anwesend, was die Rangfolge in den Top Ten allerdings nicht mehr beeinflusste. Kevin Battaglia/Philipp Furrer starteten beim SAM-Lauf daheim in Gutenswil, die Frech-Brüder, Nick Uhlig/Marcus Richter und Tobias Garhammer/Bruno Kälin pausierten verletzungsbedingt. Kälin will trotz seiner lädierten Rippen beim anstehenden GP von Frankreich wieder fit sein. Da bleibt zu hoffen, dass er seinen gesundheitlichen Zustand diesmal nicht zu optimistisch einschätzt...

Im DMSB-Pokal dominierten Joachim und Philipp Reimann. Doch hatten Timo Hannuschke/Uwe Friedrisszyk bereits einen derart großen Punktevorsprung mit nach Schenkenhorst gebracht, dass ihnen der zweite Pokalrang trotz eines Ausfalls sicher blieb. Pokalsieger wurden erwartungsgemäß Sebastian Engelbrecht/Andreas Hegewald.

Ergebnisse Motocross-Gespann-DM Schenkenhorst/D:

1. Lauf: 1. Jo. Hendrickx/Liepins (B/LV), VMC-KTM. 2. Walter/Söderberg (D/S), WHT-Zabel. 3. Bürgler/M.Betschart (CH), VMC-KTM. 4. Stenborg/Stenborg (S), VMC-Zabel. 5. Richter/Nicke (D), WHT-Zabel. 6. Clohse/Verhagen (B/NL), WSP-Zabel. 7. Weiss/Schneider (A), VMC-Zabel. 8. Folkesson/Nilsson (S), WSP-Zabel. 9. Inderbitzin/Forster (CH), VMC-KTM. 10. Reimann/Reimann (D), WHT-Zabel. 11. Faustmann/Benning (D), VMC-Zabel. 12. Engelbrecht/Hegewald (D), WHT-KTM. 13. Peter/Knübben (D), WSP-KTM. 14. Schmelzer/Karnatz (D), WHT-Zabel, 15. Kutschke/Schmidt (D), VMC-Zabel. 16. Morch/R. Godau (D), WHT-KTM. 17. Müller/Ritzmann (D), VMC-Husaberg. 18. Schuricht/Kleine (D), VMC-KTM.

2. Lauf: 1. Clohse. 2. Jo. Hendrickx. 3. Stenborg. 4. Weiss. 5. Walter. 6. Inderbitzin. 7. T.Blank/Klooz (D), VMC-Zabel. 8. Faustmann. 9. Reimann. 10. Folkesson. 11. Richter. 12. Engelbrecht. 13. Kutschke. 14. T.Hannuschke/U.Friedrisszyk (D), Mefo-Zabel. 15. Hey/Neuschl (D), WHT-Zabel. 16. Winkler/Buschmann (D), MTH. 17. Müller.

DM-Stand nach 11 Läufen: 1. Jo.Hendrickx 240. 2. Bürgler 208. 3. Clohse 188. 4. Walter 171. 5. Weiss 149. 6. Richter 133. 7. T.Blank 104. 8. Battaglia 90. 9. Cermak 87. 10. Frech 80.

DM-Pokal-Stand nach 11 Läufen: 1. Engelbrecht 201. 2. T.Hannuschke 147. 3. Reimann 141. 4. Kutschke 130. 5. Hey 67.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Di. 24.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312212013 | 11