Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Fakten-Check vor dem Frankreich-Grand-Prix

Von Thoralf Abgarjan
Vor dem neunten Grand Prix in Frankreich haben wir eine Bestandsaufnahme der bisherigen Saison vorgenommen. Der Aufwärtstrend von Jeffrey Herlings ist beeindruckend. Könnte er doch noch zum Titelaspiranten avancieren?

In Ernée findet an diesem Wochenende der Große Preis von Frankreich statt, der neunte von neunzehn WM-Läufen. Am 11. Juni ist dann in Orlyonok (Russland) schon Saisonhalbzeit.

Antonio Cairoli (KTM) hat nach der Saisoneröffnung in Katar die frühe WM-Führung übernommen und konnte sie im Schlamm von Indonesien verteidigen. Bereits im dritten WM-Lauf von Argentinien musste der Italiener das 'redplate' an Titelverteidiger Tim Gajser (Honda) abgeben.

Der Slowene führte die WM vier Rennen lang an, verlor dann aber beim 7. WM-Lauf in Kegums die Spitzenposition durch Sturz und Ausfall - wiederum an Cairoli.

Beim 8. WM-Lauf in Teutschenthal kam es für Gajser noch ärger: Sein brutaler Crash im Qualifikationsrennen bremste ihn so ein, dass sein Rückstand auf Cairoli auf 44 Punkte anwuchs.

Der Blick auf die Statistik (Abb. links) zeigt: Nur Gautier Paulin (Husqvarna) und vor Allem Jeffrey Herlings (KTM) konnten in den letzten Rennen Boden gutmachen und ihren Punkterückstand zur Spitze nachhaltig verkürzen.

Die Aufholjagd von 'The Bullet'
Erstaunlich ist vor Allem die Aufholjagd von Herlings: Er lag in Trentino noch abgeschlagen mit 117 WM-Punkten Rückstand zurück. Inzwischen sind es nur noch 84 Punkte. Wenn Herlings so weitermacht, kann er bei noch ausstehenden 11 Rennen die Spitze einholen, auch wenn er selbst immer wieder beteuert, dass er den Titel in diesem Jahr bereits abgeschrieben hat.

Paulin im Spitzentrio
Auch Gautier Paulin (Husqvarna) hat aufgeholt, wenn auch weniger spektakulär als Herlings. Sein Tiefpunkt war in Trentino mit 56 Punkten Rückstand, die er inzwischen auf 45 Punkte verkürzen konnte.

Mr. consistent: Clement Desalle
Unauffällig hält sich Kawasaki-Werksfahrer Clement Desalle mit 59 Punkten Rückstand zur Spitze beständig in der Verfolgerposition. Sein absoluter Punkterückstand ist zwar ebenfalls beträchtlich, aber in der Tendenz hält sich der Belgier weiterhin konstant in der Nähe von Paulin und van Horebeek auf. Ihn sollte man deshalb auch nicht zu früh abschreiben.

Febvre und Nagl im Abwärtstrend
Konstant abwärts geht es für Exweltmeister Romain Febvre (Yamaha) und Max Nagl (Husqvarna). Für den Deutschen gab es in Argentinien zwar ein kleines Zwischenhoch, aber in der Tendenz steigt der Rückstand zur Spitze von Rennen zu Rennen kontinuierlich an. Dieser konstante Abwärtsverlauf zeigt, dass die bisherigen Resultate keine vereinzelten Ausreißer sind, die durch den einen oder anderen schlechten Start verursacht sind, sondern dass sich der Deutsche in diesem Jahr signifikant auf einem Platz um Rang 10 einpendelt, es sei denn er findet den entscheidenden Schalter, den er noch umlegen kann. Vor dem Rennen in Frankreich rangiert der Deutsche auf Platz 9. Ähnlich ist die Situation bei Febvre, der im Moment in der Tabelle auf Platz 8 rangiert.

Worum geht es in Ernée?
Für Tim Gajser ist Ernée ein extrem wichtiges Rennen, bei dem er die Trendwende herbeiführen muss. Er wird nach seinen beiden Stürzen noch immer nicht 100% fit sein. Aber sein Rückstand zur Spitze befindet sich seit Kegums im freien Fall. Er muss auf jeden Fall verhindern, dass Paulin in der WM-Tabelle an ihm vorbeizieht - keine leichte Aufgabe, wenn man nicht fit ist. Dazu kommt: Da Gajser angeschlagen an den Start geht, befindet er sich in noch akuterer Sturzgefahr als sonst. Sollte er in Ernée erneut stürzen oder gar ausfallen, wird es für ihn sehr, sehr schwierig werden.

Paulin wird die Gunst der Stunde nutzen und versuchen, bei seinem Heimrennen zu brillieren. Gelingt ihm das, könnte er bald zum Titelaspiranten und zum ersten Cairoli-Verfolger avancieren.

Jeremy van Horebeek hat nach seinem Crash im Talkessel viel Boden eingebüßt und befindet sich ebenfalls im Abwärtstrend. Diesen Trend muss er jetzt dringend stoppen und umkehren, wenn er noch ein Wörtchen um den Titel mitreden will.

Antonio Cairoli visiert seinen neunten WM-Titel an. Aber die WM ist längst nicht entschieden. Die Hauptprotagonisten sind Tim Gajser, Jeffrey Herlings und Gautier Paulin. Clement Desalle und Jeremy van Horebeek haben noch Außenseiterchancen und besonders Desalle könnte seine Konstanz in die Hände spielen.

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