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Jacky Martens: Cross-Pionier und Visionär

Kolumne von Thoralf Abgarjan
In dieser Saison stellte sich Exweltmeister Jacky Martens der gewaltigen Herausforderung, mit 'JM Honda Racing' sein eigenes Team in der MXGP-Premiumklasse auf die Beine zu stellen und im Paddock für Innovation zu sorgen

Jacky Martens ist eine lebende Legende. Er ist ein Motocross-Pionier, der diese Bezeichnung wirklich verdient, denn er war es, der 1993 mit der Viertakt-Husqvarna 610 die über zwei Jahrzehnte anhaltende Zweitakt-Dominanz beendete und das Viertakt-Zeitalter einläutete.

Zwischen 1965 und 1993 waren 27 Jahre vergangen, in denen ausschließlich Zweitaktmotorräder die WM gewonnen hatten. Die Zweitakt-Wende wurde übrigens 1966 von Paul Friedrichs mit CZ eingeleitet, der mit seinen 3 WM-Titeln bis heute der erfolgreichste deutsche Motocrossfahrer ist.

«Es war immer mein Traum, mit meinem eigenen Team in der MXGP-Premiumklasse zu starten», erzählt Martens. «Ich fragte bei meinen vorherigen Partnern immer wieder an, aber dort waren die Weichen gestellt. Jetzt habe ich die Möglichkeit bekommen und ich kann in diesem Jahr sogar mit 3 MXGP-Piloten an den Start gehen.»

Auch wenn Jacky Martens seit mehr als 25 Jahren im MX-Business ist, weiß er, dass dieser Einstieg eine Mammutaufgabe ist. «Das ist die absolute Top-Klasse in der Welt. Es ist so wie damals, als ich selber noch als Aktiver fuhr: Ich gebe mich mit nicht weniger als dem Maximum zufrieden.»

Nach seiner erfolgreichen Zeit als Husqvarna-Werksfahrer wechselte er die Seite und führte 2005 als Team-Manager von JM Racing KTM seinen Landsmann Sven Breugelmans zum MX3-WM-Titel. Von 2014 bis 2019 leitete er das Husqvarna-Werksteam in der MX2-Klasse.

Der Wechsel von Husqvarna zu Honda bereicherte ihn um eine neue Erfahrung. «Ich war von der Qualität wirklich überrascht. Noch nie zuvor hatte ich mit einem Alurahmen gearbeitet. Jetzt erkenne ich, dass das ein Riesenvorteil ist. Auch nach vielen Fahrstunden verändert sich die Fahrwerksgeometrie nicht.»

Auch in der Auswahl seiner Fahrer geht Martens eigene Wege. «Ich gebe Fahrern eine Chance, die nicht in den großen Werksteams unterkommen und trotzdem viel Talent haben. Mit Julien Lieber habe ich gemerkt, dass wir als Landsleute eine ähnliche Mentalität haben. Benoit Paturel kenne ich aus meinen MX2-Tagen noch sehr gut. Schon damals wollte ich mit ihm zusammenarbeiten. Er hatte in seiner Karriere ziemlich viel Pech. Was ihm passierte, erinnert mich stark an meine eigene Karriere, als ich Knieprobleme bekam und zweimal ganz von vorn anfangen musste.»

Die Präsentation seines Teams im Paddock ist vorbildlich. Er verwendet eine Halbovalkehle, um seine Bikes aus jeder Perspektive vor einem perfekten Hintergrund zu präsentieren. «Ich war schon der Erste, der mit festen Hintergrundbannern gearbeitet hat, ich war der Erste, der Eingangstüren eingebaut hat und als ich dieses Oval sah, wusste ich, dass dies perfekt sein würde, um alle Bikes aus jedem Blickwinkel ideal zu präsentieren.»

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