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Glenn Coldenhoff (GasGas): Training mit Ryan Hughes

Von Thoralf Abgarjan
Glenn Coldenhoff trainiert mit Ryan Hughes

Glenn Coldenhoff trainiert mit Ryan Hughes

Der Videoblog von Glenn Coldenhoff zeigt, wie speziell sich der Niederländer auf die Rennen vorbereitet. Im zweiten Lauf erlebte Coldenhoff einen Horrorcrash und geriet zwischen Hinterrad und Schwinge von Desalles Kawa.

Nachdem inzwischen Klarheit darüber besteht, dass die Motocross-WM frühestens im Juli fortgesetzt wird, muss sich die Motocross-Szene weiter in Verzicht üben.

Immerhin wurden in Matterley Basin (England) und Valkenswaard (Niederlande) schon zwei Rennen ausgetragen. Glenn Coldenhoff war schon Ende des letzten Jahres auf der Überholspur und konnte im letzten Rennen den Franzosen Gautier Paulin (Yamaha) vom Podium verdrängen. Anschließend gewann er mit Jeffrey Herlings (MXGP) und Calvin Vlaanderen (MX2) das Motocross der Nationen in Assen und war an diesem Tag der dominierende Fahrer des gesamten Feldes und gewann beide Rennen klar.

In der Winterpause erfolgte der Einstieg von GasGas in die Motocross-WM. Das 'Standing Construct KTM'-Satellitenteam wurde zum GasGas-Factory-Team und Coldenhoff Werksfahrer.

In dieser Saison wollte der Niederländer endgültig durchstarten. Jeffrey Herlings hatte er im Sand von Assen besiegt, Coldenhoff war motiviert bis unter die Haarspitzen. In diesem Jahr stellte er auch sein Trainingsprogramm um und engagierte den früheren amerikanischen US-Profi Ryan Hughes als seinen persönlichen Trainer.

Ryan Hughes war schon in seiner aktiven Zeit in den 1990er Jahren bekannt für seine harte Arbeitsmoral und seine Einstellung zum Sport. Er war ein Typ mit aggressivem Fahrstil, der niemals aufgeben würde. Nach seinem Rücktritt vom professionellen Rennsport hat er sich auf das Training von Motocross-Athleten konzentriert. Als Coach von Glenn Coldenhoff will er den Niederländer an die Spitze heranführen.

Unter den widrigen Bedingungen von Valkenswaard wurde der WM-Einsatz allerdings zum Lotteriespiel. Im Video-Blog ist zu beobachten, wie Huges seinen Schützling Coldenhoff auf die Läufe vorbereitet: Auf dem Ergometer wird nicht nur eine kleine Aufwärmübung gemacht, sondern der Puls wird richtig nach oben getrieben.

Interessant: Vor dem Rennen hat jeder Fahrer seine eigenen Rituale. Aber warum powert sich ein Fahrer derart aus, bevor er ans Startgatter rollt? «Man kann das auch bei den Boxern gut beobachten», erklärt Hubert Nagl, der die deutsche Nationalmannschaft 2012 in Lommel zum Erfolg führte. «Die Boxer müssen vom ersten Moment an volle Reaktion zeigen, sonst sind sie verloren. Viele Boxer sind schweißgebadet, wenn sie in den Ring steigen. Im heutigen Motocross ist der Start entscheidend. Um die optimale Reaktionsfähigkeit zu haben, muss jeder Fahrer sein eigenes Rezept finden. Es ist nicht von Vorteil, wenn ein Fahrer den anderen kopiert. Es gibt Fahrer, die ohne Aufwärmprozedur rausfahren und pfeilschnell unterwegs sind. Andere powern sich vor dem Rennen aus und sind nach 10 Minuten platt. Vieles passiert auch im Kopf. Wenn du mental gut vorbereitet bist, dann gelingt einfach Vieles besser.»

Zurück zu Glenn Coldenhoff und Ryan Huges in Valkenswaard: Im ersten Rennen kollidierte er nach dem Start mit Henry Jacobi und fuhr danach noch von P30 auf P9 nach vorne.

Nach dem Start zum zweiten Lauf geriet der GasGas-Werksfahrer mit Clement Desalle (Kawasaki) zusammen und geriet bei dem Zwischenfall mit beiden Beinen zwischen Hinterrad und Schwinge. Die Situation erinnerte an die Szene aus Charly Chaplins Filmklassiker 'Moderne Zeiten', in der Chaplins Körper zwischen die Zahnräder einer überdimensionalen Maschine geriet.

Desalle musste sein Motorrad erst einen Meter zurücksetzen, um den hoffnungslos eingeklemmten Coldenhoff zu befreien. Der tapfere Niederländer setzte nach seiner Befreiung das Rennen fort und schaffte es sogar noch bis auf Rang 9.

«Nach dieser Situation hätte wohl jeder Fahrer aufgegeben, du bist aber weitergefahren», lobte Huges seinen Schützling nach dem Rennen. Trotz dieses Zwischenfalls in die Top-10 vorzufahren war an diesem Tag wie ein kleiner Sieg!

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