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Wochenrückblick mit Henry Jacobi (Yamaha)

Von Thoralf Abgarjan
Henry Jacobi in Valkenswaard

Henry Jacobi in Valkenswaard

Der einzige deutsche Dauerstarter in der MXGP, Henry Jacobi (Yamaha), sprach im Interview der Woche über seine Wirbelsäulenoperation, sein aktuelles Fitnessprogramm und seinen phänomenalen Einstand.

Auch in dieser Woche gab es wieder wichtige News aus der Motocross-Szene. Die wichtigste kam aus den USA. Dort steigen die Todesfälle an Covid-19 weiterhin in schwindelerregende Höhen und an Großveranstaltungen ist nicht zu denken. Allerdings könnten die restlichen 7 Rennen der Supercross-WM in einem einzigen Stadion ohne Zuschauerpräsenz ausgetragen werden. Die Pläne konkretisieren sich: Als Veranstaltungsort wurde Glendale avisiert. Alle Beteiligten: Fahrer, Helfer, Streckenposten, medizinisches Personal usw. soll strengstens medizinisch überwacht werden. Für Ken Roczen ist das Statefarm Stadium ein gutes Pflaster, denn hier fand in diesem Jahr das erste Rennen im 'triple crown'-Format statt und der Deutsche hatte alle drei Finalrennen mit einer überzeugenden Leistung gewonnen.

Die Entscheidung ist noch nicht endgültig, aber die Hinweise verdichten sich, dass daraus etwas werden könnte.

Im 'Interview der Woche' berichtet der einzige deutsche Dauerstarter in der MXGP-WM, Henry Jacobi, wie es zu seinem Bandscheibenvorfall kam, den er sich kürzlich operieren ließ. «Diese Verletzung ist schon 5 oder 6 Jahre alt», erklärte der Thüringer gegenüber SPEEDWEEK.com. «Der Zwischenfall in Matterley Basin brachte nur das Fass zum Überlaufen. Ich habe mir die Verletzung wahrscheinlich auch nicht bei dem Sprung zugezogen, den man im TV sehen konnte. Mir ist das schon im ersten Lauf passiert und dann im zweiten Lauf nochmal. Das konnte man dann in den Fernsehbildern sehen. Wäre mir das mitten in der normalen Saison passiert, hätte ich gar kein Zeit für eine OP gehabt. Ich hätte versuchen müssen, die Sache mit Schmerzmitteln irgendwie unter Kontrolle zu bekommen. Somit hat die Pause etwas Positives, denn ich konnte mich operieren lassen. Es war ein kleiner Eingriff, aber es ist keine kleine Verletzung. Die Operation war aber auch schon deshalb notwendig, weil ich schon etwas Gefühl im linken Bein verloren hatte. Die gegenwärtige Situation hat mir die Entscheidung leicht gemacht, mich operieren zu lassen, denn so will und kann auch keiner fahren.»

Zur Zeit trainiert Jacobi in Bad-Sulza im Haus seiner Eltern. «Ich mache täglich zwei Trainingseinheiten, eine für Ausdauer und eine für Kraft. Ich konzentriere mich auf die Schwachstellen, wie den Rücken und die Knie. Die Ausdauerarbeit erledige ich auf dem Fahrrad, weil ich seit meinem Bänderriss nicht mehr so viel zum Joggen gehe.»

In der WM ist Henry Jacobi mit seiner Karrierestartnummer 29 unterwegs. Ich fragte den Thüringer nach der Bedeutung der Startnummer: «Ich habe am 29. Oktober Geburtstag. Ich fand, dass die Startnummer etwas mit einem selbst zu tun haben sollte. Mein Geburtsjahr 96 wollte ich nicht. An der Stelle wollte ich nicht Ken Roczen kopieren. Ich fand, dass die 29 auch einfach gut aussieht. Seitdem ich die habe, habe ich sie auch nicht geändert.»

Die Saison hat für Jacobi ausgezeichnet angefangen. Sieht er sich selbst als 450er-Fahrer: «Ich hatte eigentlich noch Potenzial nach oben. Es sind ein paar Sachen passiert, die ich noch aussortieren kann. Ich denke, es könnte noch besser gehen. Mein Ziel war es, einmal in dieser Saison in die Top-10 zu fahren. Das habe ich beim ersten Rennen schon geschafft, also kann ich mich absolut nicht beschweren. Ich würde sagen, dass ich mich in der Klasse wohlfühle. Ich denke, dass ich Fuß fassen könnte.»

Ein Wechsel in die USA kommt für Jacobi im Moment nicht infrage. «Ich habe ein relativ gutes Timing für Supercross. Ich wäre vielleicht auch ein guter Supercrossfahrer. Ich fahre ja manchmal auch in Mattstedt. Meine Familie würde nicht mit in die USA kommen. Das macht es dann für mich nicht attraktiv. Vielleicht würde ich mal für ein Jahr rübergehen, falls es sich ergeben würde. Aber das hängt ja auch von den Angeboten ab. Grundsätzlich ist das für mich kein Ziel. ich würde lieber hier in der WM bleiben.»

Das Interview mit Henry Jacobi in voller Länge:

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