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Tim Gajser: «Hätte mehr von Jeremy Seewer erwartet»

Von Nora Lantschner
Tim Gajser (26)

Tim Gajser (26)

Honda-Star Tim Gajser kehrte in Loket nach langer Verletzungspause in die MXGP-WM zurück. Wie er das Renngeschehen in seiner Abwesenheit bewertet und wer ihn auf dem Weg zurück besonders unterstützt hat.

Fast fünf Monate lagen zwischen Tim Gajsers Oberschenkelbruch am 19. Februar in Arco und seinem Comeback in der Weltmeisterschaft am vergangenen Wochenende in Loket beim zwölften Grand Prix der laufenden Saison. Der WM-Zug ist für den fünffachen Champion damit natürlich längst abgefahren.

Zum vielleicht ersten Mal in seiner Karriere ging der 26-jährige Slowene deshalb eigenen Aussagen zufolge ohne Druck ins Rennen. Stattdessen hat für den Honda-Werksfahrer eigentlich schon die Vorbereitung auf 2024 begonnen.

Was in seiner Abwesenheit in der MXGP-WM passiert ist, weiß der Titelverteidiger natürlich. Auf die Frage, ob er die verpassten Rennen zu Hause auch angeschaut hat, gestand Tim im Gespräch mit SPEEEDWEEK.com aber schmunzelnd: «Nicht wirklich… Ich habe mir nur die Ergebnisse und die Highlights angeschaut, aber ich habe nie einen 35-Minuten-Lauf gesehen. Ich wusste aber natürlich schon über die Situation und die WM-Tabelle Bescheid. Das habe ich immer verfolgt.»

Tim, wie siehst du die Lage in der WM? Mit mittlerweile 104 Punkten Vorsprung auf Romain Febvre scheint Jorge Prado den Titel nur noch selbst aus der Hand geben zu können. Und hat dich jemand überrascht?

Ja, Jorge Prado hat einen sehr komfortablen Vorsprung. Wenn alles normal läuft, sollte er den Titel gewinnen. Er war in diesem Jahr der stärkste und der konstanteste, deshalb glaube ich, dass er es verdient. Romain Febvre hat in den jüngsten drei Grand Prix auch wirklich guten Speed und gute Beständigkeit gezeigt.

Vielleicht hätte ich ein bisschen mehr von Jeremy Seewer erwartet, vor allem nach dem, was er in den Vorsaison-Rennen in Italien gezeigt hat. Wir haben beide die «Internazionali d‘Italia» bestritten und er war wirklich stark. Ich hätte von ihm also ein bisschen mehr erwartet, aber Motocross ist ein harter Sport, es ist nicht einfach.

Wie hast du die fünf Monate zu Hause erlebt, hast du mit jemandem gesprochen, der dir vielleicht helfen konnte? Zum Beispiel Marc Márquez, dein Markenkollege aus der MotoGP, der ja leider auch Erfahrung mit so einer langen Verletzungspause hat.

Mit Márquez waren wir tatsächlich in Kontakt. Auch wenn er sich verletzt, schreibe ich ihm immer, und als ich mich verletzt habe, hat er mir geschrieben. Er ist ein guter Kerl und hat viel Erfahrung, vor allem mit all seinen Verletzungen.

Ich habe aber meine Gruppe an Leuten um mich, wir haben einen Plan gemacht und unser Bestes versucht – vom Trainer bis zum Physiotherapeuten. Filippo [Camaschella] hat mir sehr geholfen und ich bin dankbar, ihn nicht nur als Team-Physiotherapeut, sondern auch als Freund zu haben.

Meine Freundin Spela spielt natürlich auch eine große Rolle, sie musste auch durch schwere Zeiten gehen… Wir Fahrer können manchmal auch ziemlich schwierig sein, wenn wir zu Hause sitzen und nicht das tun können, was wir lieben. (Er lacht.)

Ergebnis MXGP Loket, 16. Juli:

1. Romain Febvre (F), Kawasaki, 1-4
2. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 3-2
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 2-3
4. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 5-1
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 4-7
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 6-6
7. Tim Gajser (SLO), Honda, 9-5
8. Jeremy van Horebeek (B), Honda, 8-8
9. Mitchell Evans (AUS), Kawasaki, 7-11
10. Tom Koch (D), KTM, 16-9
11. Maximilian Spies (D), KTM, 12-13
12. Alberto Forato (I), KTM, 17-10
13. Ben Watson (GB), Beta, 14-16
14. Benoit Paturel (F), Honda, 10-31
15. Alessandro Lupino (I), Beta, 20-12
16. Alvin Östlund (S), Honda, 18-14
17. Valentin Guillod (CH), Honda, 11-36 (DNF)
18. Brian Bogers (NL), Honda, 13-20
19. Ivo Monticelli (I), GASGAS, 24-15
20. Simon Jost (SK), KTM, 19-17
21. Kevin Brumann (CH), Yamaha, 15-37 (DNF)
ferner:
28. Paul Haberland (D), Husqvarna, 38 (DNF)-25
29. Tim Koch (D), Husqvarna, 26-26
37. Noah Ludwig (D), KTM, 25-35 (DNF)

MXGP WM-Stand nach WM-Runde 12:

1. Jorge Prado (ESP), GASGAS, 614
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 510, (-104)
3. Jeremy Seewer (CH), Yamaha, 465, (-149)
4. Ruben Fernandez (E), Honda, 452, (-162)
5. Glenn Coldenhoff (NL), Yamaha, 428, (-186)
6. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 402, (-212)
7. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 386, (-228)
8. Alberto Forato (I), KTM, 302, (-312)
9. Valentin Guillod (CH), Honda, 276, (-312)
10. Mattia Guadagnini (I), GASGAS, 203, (-411)
11. Maxime Renaux (F), Yamaha, 202, (-412)
ferner:
19. Tom Koch (D), KTM, 105, (-509)
20. Maximilian Spies (D), KTM, 70, (-544)

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