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MX Jahresrückblick 2023: Prado, MXGP und USA

Von Thoralf Abgarjan
Der spanische GASGAS-Werksfahrer Jorge Prado wurde im zu Ende gehenden Jahr MXGP-Champion, während sich seine Konkurrenten häufig selbst im Wege standen. Es war bereits der 3. WM-Titel des Spaniers.

Die Vorentscheidung für den Ausgang der MXGP-WM des Jahres 2023 fiel am 11. Juni im Talkessel. Vor dem Deutschland-Grand-Prix wurde es an der Tabellenspitze immer enger. Red Bull KTM Werksfahrer Jeffrey Herlings hatte seinen Rückstand zu Jorge Prado bis zu diesem Zeitpunkt auf 15 Punkte verkürzen können. Am Ende des ersten Laufs im Talkessel stürzte der Niederländer in Führung liegend und zog sich dabei einen Bruch des Halswirbels C5 zu. Vor dem Deutschland-Grand-Prix hatte der 'fliegende Holländer' den Großen Preis von Sardinien, Portugal, Spanien und Lettland gewonnen, doch der Crash im Talkessel beendete auf erneut tragische Weise seine bis dahin intakten Titelchancen.

GASGAS Werksfahrer Jorge Prado machte von Anfang an alles richtig. Schon beim Saisonauftakt in Argentinien hatte er das 'redplate' des Tabellenführers übernommen, obwohl er den Grand-Prix in Südamerika nicht als Sieger beendete. Prado profitierte von der 2023 neu eingeführten Regel, dass auch im Qualifikationsrennen am Samstag Punkte vergeben werden. Prado war über die gesamte Saison nicht immer und überall der Schnellste, aber er war zweifellos der beständigste Fahrer, der in jeder Lage die Übersicht behielt. Seine ärgsten Widersacher standen sich zum Teil selbst im Weg.

Den Anfang machte schon vor Saisonbeginn der slowenische WM-Titelverteidiger Tim Gajser (Honda). Der Slowene brach sich beim Saisonvorbereitungsrennen in Arco den Oberschenkel und verpasste den Großteil der Saison 2023. Der französische Kawasaki-Werksfahrer Romain Febvre stürzte im Qualifikationsrennen zum Spanien-Grand-Prix, zog sich dabei eine Gehirnerschütterung zu und blieb bei diesem Event komplett ohne Punkte. Yamaha-Werksfahrer Jeremy Seewer flog schon beim Saisonauftakt in Argentinien während des Qualifikationsrennens mit einer haarsträubenden Aktion ab. Der Bülacher konnte bei der Landung geschickt abrollen und blieb dadurch von schweren Verletzungen verschont. Trotzdem saß der Schock tief und so büßte er viele Punkte ein, noch bevor die Saison so richtig an Fahrt aufnahm. Auch Seewers französischer Teamkollege Maxime Renaux fiel nach 5 WM-Läufen mit gebrochenem Fuß aus und verabschiedete sich damit aus dem Reigen der Titelaspiranten.

Febvre und Seewer kamen allerdings nach der Hälfte der Saison immer besser in Fahrt. Als der WM-Tross Ende Juni nach Indonesien aufbrach, schlug die Stunde des Franzosen. Febvre erzielte in dieser Phase 5 Grands-Prix-Siege in Folge: Er gewann in Sumbawa, Lombok, Loket, Lommel und Vantaa. Erst im schwedischen Uddevalla konnte sich Jeremy Seewer gegen den Franzosen durchsetzen, aber schon beim nächsten Rennen in Arnhem holte Febvre seinen 6. Grand-Prix-Sieg der Saison. WM-Leader Prado hatte sich aber in der ersten Saisonhälfte des Jahres 2023 bereits ein Polster von über 100 Punkten angelegt und obwohl er in der Türkei beim 17. Grand-Prix der Saison mit unerwarteten technischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, reichte sein Vorsprung aus, um beim 18. Lauf in Maggiora seinen ersten MXGP-WM-Titel vorzeitig zu gewinnen. In Maggiora spitze sich das Duell an der WM-Spitze zwar noch einmal zu, doch diesmal wurde Febvre Opfer eines technischen Defekts und Prado wurde früher als von ihm und seinem Team erwartet schon nach dem ersten Lauf Weltmeister des Jahres 2023.

Nach zwei MX2-Titeln 2018 und 2019 wurde Jorge Prado in diesem Jahr zum dritten Mal Weltmeister. Der Spanier führte die WM ununterbrochen vom ersten bis zum letzten Rennen an. Zwar gewann er in der Saison 2023 'nur' zwei Grands-Prix (Trentino und Talkessel), aber Prado absolvierte so viele Führungsrunden wie kein anderer Fahrer und hatte stets das große Bild vor Augen.

Nun richten sich alle Augen auf den MXGP-Champion, denn der Titelträger wird am 6. Januar 2024 zum Auftakt der US-Supercross-Meisterschaften in Anaheim (Kalifornien) sein US-Debüt geben.

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