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Antti Pyrhönen (Kawasaki): «Seewer sieht gut aus»

Von Nora Lantschner
Am Sonntag gibt der Schweizer MXGP-Hoffnungsträger Jeremy Seewer im italienischen Mantua sein Renndebüt als Kawasaki-Werksfahrer. Teammanager Antti Pyrhönen zeigt sich im Interview angetan vom Neuzugang.

Nach sechs Jahren auf Yamaha vollzog Jeremy Seewer für die Saison 2024 den Wechsel ins Kawasaki-Werksteam: «Von Zeit zu Zeit braucht es frischen Wind.» Bisher gab es vom 29-jährigen Bülacher auf seiner neuen KX450-SR abgesehen von den ersten offiziellen Fotos noch nicht viel zu sehen.

So viel berichtete Seewer von den Wintertests: «Die Basis mit dem neuen Motorrad ist gut, das habe ich von Anfang an gemerkt. Dennoch braucht es viel Abstimmungsarbeit, was ganz normal ist bei einem Markenwechsel – das Motorrad und ich müssen durch viele Trainingstage in verschiedensten Bedingungen zueinanderfinden, genauso müssen Team, Techniker und ich eine gemeinsame Grundlage für die neue Saison schaffen.»

Beim ersten Gradmesser am vergangenen Sonntag in Riola Sardo fehlte der Schweizer im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Romain Febvre noch, am kommenden Wochenende wird er aber in Mantua im Rahmen der «Internazionali d’Italia»-Serie sein Renndebüt in den neuen Farben geben. SPEEDWEEK.com sprach vorab mit Kawasaki-Teammanager Antti Pyrhönen.

Antti, wie macht sich Jeremy in Grün?

Er sieht absolut gut aus! Er arbeitet sehr hart, alles ist nach Plan gelaufen. Wir haben viel getestet und trainiert. Es macht sehr viel Freude, mit Jeremy zu arbeiten. Wir teilen eine ähnliche Einstellung und ähnliche Werte – er ist ein Profi und sehr präzise im Training und auf dem Motorrad.

Präzise wie ein Schweizer Uhrwerk also.

Ja, genau. (Er schmunzelt.) Es war bisher wirklich ein Vergnügen und wir freuen uns auf eine großartige Saison zusammen.

Hat es einen Grund, dass Jeremy die Saison im Gegensatz zu Romain erst in Mantua bei der zweiten Station der «Internazionali d’Italia» beginnt?

Jeremy wird in Mantua beginnen, die erste Station war nie in unserem Plan vorgesehen. Riola ist ein sehr spezielles Rennen, vor allem zu Beginn der Saison, weil der Sand so tief ist. Das wollten wir nicht in sein Programm aufnehmen, stattdessen haben wir geplant, in Mantua anzufangen, dort sind die Streckenverhältnisse etwas normaler. Bei Romain dagegen war immer geplant, in Riola anzufangen.

Mit Romain und Jeremy habt ihr jetzt zwei sehr starke Fahrer im Team. Ist das vielleicht auch eine neue Herausforderung für dich als Teammanager? Arbeiten die beiden im Training zusammen?

Ja, ziemlich viel sogar. Natürlich verfolgt jeder sein eigenes Programm, wie es bei jedem Top-Athleten der Fall ist. Sie verstehen sich aber wirklich gut. Beide verfügen über viel Erfahrung und beide sind sehr professionell. Es lässt sich gut mit beiden gemeinsam arbeiten. Sie haben manchmal zusammen trainiert, sie haben auch zusammen getestet. Soweit ist alles normal und wie gesagt – beide haben Erfahrung und sind Profis, da gibt es keine Probleme.

Jeremy hat keinen Mechaniker ins Kawasaki-Werksteam mitgebracht, mit wem arbeitet er jetzt zusammen?

Genau, wir haben unsere Crew nicht verändert, er hat jetzt einen englischen Mechaniker, Ryan Hawkridge, dazu einen französischen Trainingsmechaniker. Beide Jungs arbeiten schon lange mit uns zusammen und das ist ziemlich gut, weil sie dadurch über die nötige Erfahrung und das Wissen in Bezug auf unser Motorrad verfügen.

Kevin Strijbos hat das Team in Richtung Wilvo und Fantic verlassen, gibt es einen neuen Fahrer-Coach?

Nein. Wie schon gesagt, die Jungs haben viel Erfahrung. Sie wissen, was sie tun müssen und im Training brauchen. Es gibt in diesem Jahr also keinen Team-Trainer, sie haben ihre eigenen Trainer.

Zu Beginn der Saison ist es immer schwierig, eine Zielsetzung auszugeben, aber ich gehe davon aus, dass der WM-Titel das Ziel sein muss? Romain war im Vorjahr schon der erste Verfolger von Champion Jorge Prado. Jeremy ist seinerseits dreifacher MXGP-Vizeweltmeister.

Ja, natürlich, der Traum ist zu gewinnen, das verbergen wir nicht. Im Motocross muss man aber immer mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben, sich Rennen für Rennen fokussieren und auch ein bisschen geduldig sein. Wir müssen mit beiden Fahrern bis Juni, Juli – also Saisonhalbzeit gesund durchkommen. Danach können wir uns präzisere Ziele vornehmen. Die Herangehensweise muss aber definitiv sein, sehr ruhig zu bleiben und sehr hart und Schritt für Schritt auf unsere Ziele hinzuarbeiten.

Wie sieht der weitere Plan für die Vorsaison-Rennen aus, ehe die MXGP-Weltmeisterschaft am 9. und 10. März in Argentinien beginnt?

Romain wird nach Mantua noch Sommières in Frankreich [18. Februar] und dann Hawkstone Park [25. Februar] bestreiten. Jeremy wird nach Mantua wahrscheinlich neben Romain auch das angesprochene Rennen in Frankreich fahren, das haben wir aber noch nicht bestätigt, und danach Lacapelle-Marival [25. Februar].

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