Marcel Stauffer (KTM): «Eine Ehre, hier zu fahren!»

Von Johannes Orasche
KTM-Testfahrer Marcel Stauffer zeigte gleich bei seinem MXGP-WM-Einstand im Rahmen des Grand Prix von Trentino in Arco eine überzeugende Leistung und fuhr mitten in die Meute der etablierten 450er-Asse auf Gesamtrang 11.

Osička-KTM-Ass Marcel Stauffer kehrte in Arco bei seiner Premiere in der MXGP mit einer starken Leistung auf das hochklassige WM-Parkett zurück. Der 23-Jährige holte beim Klassiker in Norditalien im ersten Durchgang Rang 11, fuhr dort über die gesamte Distanz in einem Pulk mit absoluten Top-Assen und konnte im Finish den Angriff des britischen Beta-Werksfahrers Ben Watson parieren.

Davor hielt sich Stauffer nach einem guten Start lange auf Rang 7 – direkt hinter Jeremy Seewer (Ducati). In der zweiten Rennhälfte musste er dann Jan Pancar, Jeffrey Herlings und Calvin Vlaanderen passieren lassen, die jedoch Mühe hatten. Als Italiens Ikone Tony Cairoli mit der Ducati aufschloss, biss Stauffer nochmals die Zähne zusammen und kam am Ende 2,5 Sekunden vor dem reaktivierten italienischen Superhelden ins Ziel.

Stauffers Leistung wurde prompt gewürdigt, er erhielt noch auf dem Weg ins Paddock Gratulationen von Teamchefs und Paddock-Insidern. Der Salzburger, der im Winter 2023 einen furchtbaren Sturz bei Tests in Italien mit schwersten Verletzungen überstand, gab sich demütig und strahlte: «Es ist für mich eine große Ehre, hier zu fahren. Ich danke dem Team, den Sponsoren, den Leuten bei KTM – gerade in diesen schweren Zeiten – und allen anderen, die mir helfen.»

Im zweiten Lauf hielt Stauffer auf der stark zerfurchten Piste lange den Abstand zu Jeffrey Herlings und musste in Rennhälfte 2 erst spät die Yamaha-Werks-Asse Calvin Vlaanderen und Jago Geerts vorbeilassen. Auf seiner schnellsten Rennrunde war Stauffer gleich schnell wie Jan Pancar (KTM) und Fantic-Werksfahrer Andrea Bonacorsi. In der Grand-Prix-Gesamtwertung holte Stauffer vor Vlaanderen und Bonacorsi den guten elften Rang – er sackte in Trentino auf einen Schlag 18 WM-Punkte ein.

Fakt ist: Stauffers tägliches Brot sind die internen Tests im Hause KTM. «Ich bin im Finish von Lauf 1 schon ein wenig eingegangen. Aber bei den Tests fahre ich meist nur zwei oder drei Runden am Stück – es ist also nicht das, was ich eigentlich für den Grand Prix tun müsste.» Der weitere Fahrplan mit der tschechischen Osička-Truppe steht vorerst. «Geplant sind über das Jahr hinweg noch etwa fünf bis sieben weitere Einsätze in der WM», kündigte der Mann aus Nußdorf an. Ein Fixpunkt ist in jedem Fall der Heim-Grand-Prix der Osička-Mannschaft im Sommer in Loket.

Ergebnis MXGP Pietramurata:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 1-1
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 2-2
3. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 5-3
4. Lucas Coenen (B), KTM, 3-6
5. Ruben Fernandez (E), Honda, 7-4
6. Maxime Renaux (F), Yamaha, 4-7
7. Jan Pancar (SLO), KTM, 9-8
8. Kevin Horgmo (N), Honda, 14-5
9. Jeffrey Herlings (NL), KTM, 10-11
10. Ben Watson (GB), Beta, 12-12
11. Marcel Stauffer (A), KTM, 11-13
12. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 8-16
13. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 16-9
14. Jago Geerts (B), Yamaha, 15-10
15. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 6-22
16. Antonio Cairoli (I), Ducati, 13-19
17. Tom Koch (D), Beta, 19-14
18. Ivo Monticelli (I), Kawasaki, 33-15
19. Adam Sterry (GB), KTM, 18-18
20. Kevin Brumann (CH), Husqvarna, 34-17
...
29. Cato Nickel (D), Husqvarna, 28-27
...
32. Mark Scheu (D), Husqvarna, 27-30
33. Arvid Lüning (S), Husqvarna, 32-31
34. Noah Ludwig (D), KTM, 21-33(DNF)

37. Valentin Guillod (CH), Yamaha, 36-DNS
...
DNS: Brian Bogers (NL), Fantic
DNS: Pauls Jonass (LT), Kawasaki, 86, (-81)
DNS: Mattia Guadagnini (I), Ducati, 84, (-83)

WM-Stand nach WM-Runde 5 von 20:

1. Tim Gajser (SLO), Honda, 274 Punkte
2. Romain Febvre (F), Kawasaki, 235, (-39)
3. Glenn Coldenhoff (NL), Fantic, 196, (-78)
4. Lucas Coenen (B), KTM, 176, (-98)
5. Maxime Renaux (F), Yamaha, 164, (-110)
6. Ruben Fernandez (E), Honda, 148, (-126)
7. Kevin Horgmo (N), Honda, 137, (-137)
8. Andrea Bonacorsi (I), Fantic, 122, (-152)
9. Calvin Vlaanderen (NL), Yamaha, 102, (-172)
10. Jeremy Seewer (CH), Ducati, 102, (-172)

23. Tom Koch (D), Beta, 24, (-250)
24. Marcel Stauffer (A), KTM, 18, (-256)
25. Maximilian Spies (D), KTM, 13, (-261)
26. Noah Ludwig (D), KTM, 11, (-263)

35. Mark Scheu (D), Husqvarna, 1, (-273)
36. Cato Nickel (D), Husqvarna, 1, (-273)

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