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Thriller in Hartberg: Gleichstand, Wagner Sieger

Von Toni Hoffmann
Mit einem historischen Ergebnis endet bei der Hartbergerland Rallye der dritte Lauf zur Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft, Simon Wagner und Hermann Neubauer kommen zeitgleich ins Ziel.

Nach zwölf gewerteten Prüfungen liegen der Tabellenführer Simon Wagner im Skoda Fabia Rally2 und Hermann Neubauer im Ford Fiesta Rally2 mit 1:09:36,5 Stunden gleichauf. Der Titelverteidiger Wagner wird zum Sieger erklärt, weil er auf der ersten Prüfung mit dem Wimpernschlag von einer Zehntelsekunde schneller als Neubauer war. Dritter mit einem Rückstand von 2:14,1 Minuten wird Günther Knobloch in einem weiteren Skoda Fabia.

Wagner-Sieg mit einem Hauch von Nichts als Vorsprung!         

Nach 130 Wertungskilometern trennt den Hartbergland-Rallye-Sieger Simon Wagner vom Zweiten Hermann Neubauer nur ein Wimpernschlag. Der Staatsmeister feiert seinen dritten Saisonsieg mit 0,1 Sekunden Unterschied.

Die Hartbergerland Rallye 2022 versprach alles, was man sich schon im Vorhinein denken bzw. wünschen konnte. Der packende Zweikampf um den Staatsmeistertitel, der schon seit Saisonbeginn zwischen Titelverteidiger Simon Wagner (Skoda Fabia Rally2) und Herausforderer Hermann Neubauer (Ford Fiesta Rally2) tobt, fand in der Oststeiermark zur Freude der Rallye-Fans eine furiose, ja sogar einzigartige Fortsetzung. Denn am Ende trennte die zwei heimischen Ausnahmepiloten nach insgesamt 130 Sonderprüfungskilometern eine einzige Zehntelsekunde!!!

Wie eng die beiden Hauptdarsteller aneinander klebten, spiegelt der unglaubliche Rallye-Spielfilm wider:

Wagner führt mit 0,1 Sekunden nach WP1, mit 0,8 Sekunden nach WP 2 und mit 0,5 Sekunden nach WP 9, Neubauer führt mit 0,6 Sekunden nach WP 10 und mit 0,1 Sekunden nach SP 12. So geht es in die letzte, entscheidende 2,5 Kilometer lange/kurze Prüfung durch das Einkaufszentrum Hatric in Hartberg. Und diese absolviert Simon Wagner um 0,2 Sekunden schneller als Hermann Neubauer –  knapper und dramatischer geht es einfach nicht! Das hielt nicht einmal der Himmel aus, sodass er unmittelbar nach der Rallye seine Schleusen öffnete.

In dieser einzigartigen Nervenschlacht geriet der Kampf um Platz drei fast zur Nebensache, obwohl es auch hier großartige Leistungen zu sehen gab. Der Steirer Günther Knobloch im Skoda Fabia Rally2 gewann letztendlich die Schlacht ums letzte Podesttreppchen vor seinem Markenkollegen Johannes Keferböck aus Oberösterreicher. Neben Luca Waldherr im Citroen DS3 R5 waren auch noch die beiden Steirer Kevin Raith (Ford Fiesta Rally4) und Kris Rosenberger (VW Polo R5) erfolgreiche Mitstreiter um die vorderen Plätze.

Simon Wagner: «Das war eine knappe Geschichte, die mich sehr, sehr glücklich macht. Das gibt es fast nirgends, dass ein ganzes Wochenende praktisch auf Zehntelsekunden gefahren wird. Obwohl ich sagen muss, dass wir uns das Leben dieses Wochenende selber etwas schwerer gemacht haben, weil wir hinsichtlich Getriebe und Übersetzungen einiges probiert haben, was uns in Zukunft helfen wird. Man muss aber auch sagen, dass Hermann Neubauer einen wirklich unglaublichen Speed fährt und das Niveau in Österreich dadurch ein richtig Gutes ist.»

Hermann Neubauer: «Natürlich bin ich in erster Linie einmal fürchterlich enttäuscht. Aber jede Rallye braucht einen Sieger. Dass es so knapp sein kann, hätte ich mir nie gedacht. Ich gratuliere Simon zum dritten Sieg in der dritten Rallye heuer. Jetzt wird es ganz schwer, aber wir werden weiterkämpfen.»

Günther Knobloch: «Für mich war es nicht einfach, weil ich hier im letzten Jahr nicht gefahren bin und daher die Strecken nicht gekannt habe. Aber ein dritter Platz hinter diesen beiden Überfliegern und dazu noch bester Steirer im Klassement, das freut mich sehr. Willi Stengg hat hier eine sehr coole Rallye veranstaltet.»

Mit seinem dritten Saisonsieg kam auch der Bruder von Simon, Julian Wagner seinen erklärten Zielen, den Staatsmeistertiteln sowohl in der 2WD-Wertung als auch bei den Junioren, einen großen Schritt näher. Zumal der Oberösterreicher diese Erfolge so schnell als möglich abgesichert haben möchte. Der Opel-Corsa-Rally4-Pilot ist nämlich heuer noch im belgischen Stellantis-Cup im Einsatz, den er ebenfalls gewinnen möchte. Zum Sieg in Hartberg wählte Wagner daher einen durch Intelligenz abgesicherten Modus, um einerseits das Auto heil ins Ziel zu bringen und andererseits die Konkurrenz trotzdem in Schach zu halten. Dem Steirer Fabian Zeiringer (ebenfalls Opel Corsa Rally4) gelang es vor allem am ersten Tag, Wagner durch starke Zeiten zu fordern, doch mit Fortdauer der Rallye wuchs der Zeitunterschied.

Julian Wagner: «Das war eine supercoole Veranstaltung. Wir hatten großen Spaß, Hanna Ostlender war wieder eine tolle Co-Pilotin. Wir haben alle Prüfungen gewonnen, alle Powerstage-Punkte abgeräumt. Ich glaube, mehr braucht man dazu nicht sagen. Ein großartiges Wochenende.»

Fabian Zeiringer: «Ich bin mehr als zufrieden, dass ich den Abstand zu Julian doch schon deutlich verringern konnte. Da hat mir sicher auch geholfen, dass ich hier schon einmal gefahren bin. Wir haben auch das Auto wirklich gut weiterentwickelt. So kann es weitergehen.»

Die Junioren-Staatsmeisterschaft sicherte sich ebenfalls Julian Wagner vor Fabian Zeiringer und Opel-Markenkollegen Christoph Lieb. 

ORM: 1. Simon Wagner 84 Punkte, 2. Hermann Neubauer 40, 3. Günther Knobloch 38, 4. Kristof Klausz 36, 5. Kris Rosenberger 33.
ORM-2WD: 1. Julian Wagner 84 Punkte, 2. Fabian Zeiringer 58.
ORM Junior: 1. Julian Wagner 75 Punkte, 2. Fabian Zeiringer 54

 

Endstand nach 12 gewerteten Prüfungen

 

Pos.

Team/Nat/Fahrzeug

Zeit

1

S. Wagner/Winter (A), Skoda

1:09:36,5

2

Neubauer/Mayrhofer (A), Ford

***

3

Knobloch/Rausch (A), Skoda

+ 2:14,1

4

Keferböck/Minor (A), Skoda

+ 2:24,2

5

Waldherr/Maier (A), Citroën

+ 2:37,5

6

Raith/Wögerer (A), Ford

+ 3:27,0

7

Rosenberger/Schwarz (A), VW

+ 3:45,5

8

Kalteis/Otter (A), Mitsubishi

+ 5:07,3

9

J. Wagner/Ostlender (A/D), Opel

+ 5:08,2

10

Zellhofer/Schöpf (A/D), Suzuki

+ 5:43,2

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