MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Sepp Wiegand schafft Podiums-Hattrick in Tschechien

Von Toni Hoffmann
Sepp Wiegand bei der Rallye Bohemia

Sepp Wiegand bei der Rallye Bohemia

Europameister Kopecký wiederholt Vorjahreserfolg bei der Rallye Bohemia, nur Fabia Super 2000 auf dem Podest: Scandola Zweiter vor Wiegand, Fans feiern 40 Jahre Skoda RS, Fabia R 5-Testträger schlägt Brücke in die Zukunf

Die Skoda Familie feierte bei ihrem Heimspiel einen Dreifachsieg: Rallye-Europameister Jan Kopecký (CZ) vor Umberto Scandola (I) und Sepp Wiegand (D). Tausende Fans jubelten im Ziel vor dem Skoda Museum in Mladá Boleslav über den Triumph des einheimischen Autoherstellers bei der Rallye Bohemia, die in diesem Jahr auch im Zeichen des 40-jährigen Jubiläums des legendären Skoda RS stand. Historische Rallyeautos, die beiden Fabia Super 2000 des Werksteams im Retro-Design und der erste Test des 1,6-Liter-Turbomotos für den künftigen Fabia R 5 unter Wettbewerbsbedingungen schlugen die Brücke von der Vergangenheit in die Zukunft.

Die Deutschen Sepp Wiegand/Frank Christian kämpften sich nach einer spektakulären Aufholjagd in ihrem Hightech-Allradler noch von Platz fünf am gestrigen Tag aufs Siegertreppchen. Wiegand machte damit nach zwei Top-Drei-Platzierungen in der FIA Rallye-Europameisterschaft (ERC) in Nordirland (Zweiter) und Belgien (Dritter) den Podiums-Hattrick perfekt. «Ich freue mich, dass ich es nach den beiden Top-Drei-Platzierungen in der Rallye-Europameisterschaft wieder aufs Podium geschafft habe. Ich habe gemerkt, dass das Team mir vertraut und wollte dieses Vertrauen zurückgeben», kommentierte der 23-Jährige.

Skoda seit 2009 ungeschlagen

Skoda Motorsportdirektor Michal Hrabánek war mit der Leistung der gesamten Mannschaft überaus zufrieden: «Ich gratuliere Jan Kopecký und Pavel Dresler zur Wiederholung des Vorjahreserfolgs und freue mich natürlich über das tolle Ergebnis für Skoda.» Er lobte das kompakte Format der Rallye Bohemia als «Modell für die Zukunft». Seitdem der Fabia Super 2000 im Jahr 2009 erstmals bei der Traditionsveranstaltung zum Einsatz kam, ist der tschechische Autohersteller bei der Asphaltrallye rund um seinen Firmen-Stammsitz ungeschlagen.

Auch Gesamtsieger Jan Kopecky zeigte sich glücklich: «Ich bin stolz, dass ich die großen Erwartungen hier vor dem Stammsitz von Skoda erfüllt habe. Schade, dass mein Konkurrent Václav Pech am Finaltag so früh ausgeschieden ist», sagte der tschechische Werkspilot. «Ich danke dem ganzen Team für die herausragende Arbeit. Wir waren genau wie die Tausenden Fans an der Strecke von unserem Fabia Super 2000 im Look von 1974 begeistert.» Jan Kopecký/Pavel Dresler lagen im Ziel in Mladá Boleslav 43,9 Sekunden vor den von Skoda Italia unterstützten Umberto Scandola/Guido d’Amore (I/I). Kopecký machte nach den beiden Erfolgen in der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) in Neukaledonien und Australien damit den dritten Sieg in Folge perfekt.

Nachdem es am Morgen des Finaltages noch geregnet hatte, klarte der Himmel später auf. Im strahlenden Sonnenschein wurden im Zielbereich in der Václav-Klement-Straße legendäre Skoda Modelle wie der 200 RS präsentiert, der 1974 an gleicher Stelle erstmals offiziell an einer Rallye teilgenommen hatte. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte der längst auch im Serienbereich extrem beliebten RS-Modelle.

Das nächste Kapitel in der nun schon 113-Jährigen Motorsport-Geschichte von Skoda soll ab 2015 der neue Skoda Fabia R 5 schreiben. Dessen 1,6-Liter-Turbomotor wurde von den aktuellen ERC-Spitzenreitern Esapekka Lappi/Janne Ferm (FIN/FIN) bei der diesjährigen Rallye Bohemia erstmals bei einer Rallye getestet. «Ich danke dem gesamten Team, dass wir neben dem normalen Rallyebetrieb den ersten Test für den neuen Fabia R 5 unter Wettbewerbsbedingungen durchziehen konnten. Wir haben einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Fahrzeugs gemacht», kommentierte Hrabánek.

Eine Atempause bleibt dem Erfolgsteam nach dem erfolgreichen Heimspiel nicht: Bereits am Montag reist Skoda zum nächsten Lauf der FIA Rallye-Europameisterschaft (ERC) in Estland. Dort werden Lappi und Wiegand von Donnerstag bis Samstag für den tschechischen Automobilhersteller an den Start gehen. Lappi führt die Gesamtwertung nach sechs von elf Saisonläufen mit jeweils 33 Punkten Vorsprung vor Wiegand und Craig Breen (IRL) an. Jan Kopecký tritt weiter in der Asien-Pazifik-Rallye-Meisterschaft (APRC) an und will dort Zwischenrang eins in der Meisterschaft verteidigen. Der nächste Einsatz für ihn wird die Rallye Malaysia vom 15. bis 17. August sein.

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