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Artem Maraev: ADAC Junior Cup Sieger aus Russland

Von Maria Pohlmann
Der Teenager will Rennfahrer werden. Einen ersten Schritt hat er mit dem Sieg in der Nachwuchsserie schon gemacht. Die Zukunft des Russen ist noch offen, aber er bleibt auch der Russischen Meisterschaft treu.

«Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll», erklärte Artem Maraev in Assen, wo der ADAC Junior Cup am vergangenen Wochenende im Rahmen der Britischen Superbike-Meisterschaft unterwegs war. «Ich fahre diese Meisterschaft zum ersten Mal und kann sie gleich gewinnen, es ist einfach nur großartig. Momentan kann ich gar nicht über den Titel nachdenken, ich glaube das kommt erst später. Ich habe noch nicht wirklich verstanden, was passiert ist.» Dabei hat der russische Pilot Grund zur Freude, denn mit nur 15 Jahren gewinnt er die Nachwuchsserie in seinem Rookie-Jahr.

Maraev begann die Saison stark, denn trotz mangelnder Erfahrung fuhr er zum Auftakt im niederländischen Assen mit einem dritten und einem zweiten Platz direkt zwei Mal aufs Podest. Zur zweiten Runde in der Motorsport Arena Oschersleben hatte es der 15-Jährige Fahrer aus Moskau etwas schwerer. Er musste das erste Rennen aus der Boxengasse starten, raste aber dennoch aufs Treppchen, fiel jedoch im zweiten Lauf frühzeitig aus.

«Mein bestes und gleichzeitig schwierigstes Rennen in diesem Jahr war der erste Lauf in Oschersleben. Ich hatte nicht wirklich geglaubt, dass ein gutes Ergebnis dabei herauskommt. Aber ich habe gesehen, dass ich viel schneller fahren konnte als die anderen, habe einen nach dem anderen überholt und wurde am Ende Zweiter. Das war wirklich stark», schildert er.

Nach einem weiteren Ausfall auf dem Sachsenring, schlug Maraev zur MotoGP im tschechischen Brünn überragend zurück und gewann sein erstes Rennen im ADAC Junior Cup powered by KTM. Er setzte die starke Serie mit einem zweiten Platz auf dem Red Bull Ring fort und eroberte auch zum Finale im Rahmen der British Superbike Championship in Assen im ersten Lauf den zweiten Rang, bevor er im zweiten Rennen seinen zweiten Saisonsieg feierte.

Maraev erklärt: «Mein schwierigster Gegner in diesem Jahr war David Kuban, denn er ist unglaublich schnell, stark und auch konstant. Ich fahre zum ersten Mal hier, es ist nicht leicht, aber ich fühle mich wirklich gut und glaube fest an mich selbst und meine Fähigkeiten. Ich habe nie gedacht, dass ich nur um den zehnten Platz kämpfen werde, obwohl die absolute Spitze schon etwas überraschend kommt.»

Liebe auf den ersten Blick

Maraev erinnert sich noch genau an seine Motorradpremiere. «Das erste Mal war ich vier Jahre alt», erinnert er sich. «Ich bin auf einer kleinen Motocross-Maschine gefahren. Es war toll, ich habe es sofort geliebt und wollte mehr. Mein Vater hat mir dann alles ermöglicht.» Kurze Zeit später reiste der junge Russe bereits regelmäßig nach Spanien.

«Ich bin in der Cuna de Campeones gefahren, das waren 140ccm Maschinen. Es war großartig, aber auch schwierig. Ich war damals erst acht oder neun Jahre alt und bin dort zum ersten Mal richtig gegen konkurrenzfähige Fahrer angetreten. Das war beeindruckend. Ich war nicht besonders weit vorn, aber habe gelernt, dass ich einfach noch mehr pushen muss.» Im Alter von 14 Jahren testete sich Maraev selbst zum ersten Mal auf einer 600ccm Maschine. «Die war damals aber noch zu groß für mich. Sie war einfach zu kraftvoll für mich als 14-Jährigen, aber nach und nach habe ich an mir gearbeitet, um die Power zu kontrollieren und wurde immer schneller.»

Neben dem ADAC Junior Cup powered by KTM startete der Nachwuchspilot in dieser Saison auch noch in der russischen Supermoto-Meisterschaft, wo er momentan auf dem dritten Platz liegt. «Die russische Superstock-600-Meisterschaft bin ich in dieser Saison auch noch gefahren und konnte sie schon gewinnen», berichtet er stolz. «Ich möchte Rennfahrer werden und gebe alles dafür.»

Wenn Maraev gerade einmal nicht auf einem Motorrad sitzt, quälte er sich durch Hausaufgaben und Lernstoff. «Ich gehe zur Schule, das fällt mir recht leicht. Ich mag Naturwissenschaften und mein Lieblingsfach ist Mathematik. Die ganzen Hausaufgaben und das Lernen an sich ist manchmal etwas viel, aber es ist trotzdem für mich gut zu bewältigen. Ab und an gehe ich mit meinen Klassenkameraden auch Fußball spielen, ansonsten geht meine komplette Freizeit aber für den Motorradsport und das Training dafür drauf. Ich gehe regelmäßig ins Fitnessstudio, fahre aber auch viel Motorrad. Im Winter fahren wir zum Beispiel sogar im Schnee Motocross. Das ist meist hart, macht aber viel Spaß.»

Was seine Zukunft angeht, hat der 15-Jährige eine klare Vorstellung: «Ich möchte professioneller Rennfahrer werden und gebe alles dafür. Ein nächster Schritt könnte der Red Bull MotoGP Rookies Cup sein. 2019 werde ich auf jeden Fall aber auch weiterhin in der russischen Meisterschaft antreten.»

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