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Lukas Tulovic: Superstock-600-Sieg in Jerez

Von Esther Babel
Nachdem es zuletzt bei der Moto2-EM in Albacete nicht so geflutscht hat, meldet sich Tulovic mit dem Team Wimu Yamaha CNS in Jerez auf dem Podest zurück. Das EM-Finale steht noch aus.

Auf dem Circuito de Jerez endete für Lukas Tulovic und sein Team WIMU Yamaha CNS die Spanische Superstock600 Meisterschaft 2018. Vom 18. bis 21. Oktober fanden die beiden Finalrennen bei sehr wechselhaften Wetterbedingungen statt.
„Samstag pfui, Sonntag hui“ könnte das Kurzfazit für den jungen Eberbacher lauten…

Nur eine Woche nach den beiden Rennen der FIM CEV Repsol Moto2-EM in Albacete zeigte sich das Wetter auch in Jerez de la Frontera, zwischen Sevilla und Gibraltar im Südwesten von Spanien gelegen, von seiner wechselhaften Seite. Während in Deutschland der Sommer nicht zu enden scheint, wurden im Süden Europas, insbesondere die sonnenverwöhnten Urlaubsregionen, von massiven, teils sintflutartigen Regenfällen heimgesucht. Ein Umstand, der auch den Rennfahrern zum Saisonende ordentlich zusetzte.

So verliefen die Trainingstage für Tulo #3 in stetigem Wechsel, galt es für ihn doch besonders, wieder Vertrauen in sich und das Motorrad bei nassen Verhältnissen zu gewinnen, nachdem er zuletzt in Albacete bei einsetzendem Regen und auf Slicks im Kies gelandet war. „Ich bin am Donnerstag gut in den Tag gestartet, auch wenn wir - wie in Albacete zuletzt - den ganzen Tag mit Mischbedingungen zu kämpfen hatten. Die dritte Session war dann im Halbtrockenen - kein Fisch, kein Fleisch - aber ich habe mich dennoch ganz gut gefühlt und auch schnell wieder an die Yamaha gewöhnt“, so Tulovic am Ende des ersten Tages.

«Bei dem direkten Umstieg von der Moto2 auf die seriennahe Yamaha merke ich schon extrem den Unterschied. Die Moto2 ist richtig direkt, verlangt aggressives Fahren, während die Yamaha einen deutlich sanfteren Fahrstil benötigt. Das ist mir hier extrem aufgefallen. Am zweiten Trainingstag hatten wir dann ausnahmsweise mal richtig Glück mit dem Wetter, es war den ganzen Tag trocken. Wir konnten drei richtig schöne Sessions fahren und haben viel probiert und ein gutes Setup ausgearbeitet. An den Rundenzeiten fehlte noch ein bisschen was, auch wenn wir verglichen mit den anderen Fahrern gut dabei waren. Aber wir wussten, woran wir für das Qualifying noch arbeiten mussten», gab er sich zuversichtlich. Allerdings war zu dem Zeitpunkt durch die Wetterberichte schon abzusehen, dass der wichtige Samstag, an dem sowohl die beiden Qualifyings wie auch das erste Rennen des Wochenendes angesetzt waren, wieder von Wetterkapriolen und Regenschauern geprägt sein sollte.

Leider bestätigten sich diese Vorhersagen und der Samstag wurde zu einem Tag, den Tulovic schnell aus seiner Erinnerung löschen will. «Ich bin den ganzen Tag auf keinen grünen Zweig gekommen», meinte er am Abend nachdenklich. «Die Qualifyings waren mehr oder weniger im Nassen, denn es hat immer wieder heftig geregnet und dann ein bisschen aufgetrocknet. Ich hatte kein richtiges Vertrauen zum Motorrad, vor allem nicht zum Hinterreifen. In den schnellen Kurven ist mir immer wieder das Heck ausgebrochen und ich bin nicht richtig in den Flow gekommen. Aber den Rhythmus und das Vertrauen ins Motorrad braucht man im Regen, denn es ist essenziell, um schnelle Runden fahren zu können.»

Von Startplatz 17 aus war dann auch im ersten Rennen unter nassen Bedingungen, trotz leicht verbessertem Setup, kein Blumentopf zu gewinnen. Tulovic betrieb so gut es ging Schadensbegrenzung, konnte sich auf Platz 15 verbessern und damit vier Punkte für Platz 12 in der STK600-Wertung einsammeln.

Aber auf „pfui“ folgte „hui“, denn der Sonntag machte seinem Namen zwar keine Ehre, er verschonte die Piloten im zweiten Rennen aber von Regen. Dementsprechend motiviert ging Tulovic vom Start weg zu Sache. «Ich hab mich heute im Rennen einfach mega gut gefühlt. Im Vergleich zum Samstag ein Fortschritt von 1000%. So bin ich direkt in der ersten Runde von Startplatz 17 vor auf Platz 5 gefahren», strahlte er nach seinem ersten Sieg in die Kameras. Er hatte sich nach der vierten Runde an die Spitze des Feldes gesetzt und so wurde das Rennen - nach 12 statt 16 Runden - auch abgewinkt. «Ich bin mit dem guten Gefühl an die Spitze gefahren und hab mich dann sogar noch ein bisschen abgesetzt. Sieg! Ich bin einfach mega zufrieden, so kann man die Saison in der Superstock-600-Meisterschaft beenden. Vielen, vielen Dank an mein gesamtes Team, meine Sponsoren und alle, die mich unterstützt haben.»

Qualifying/Startaufstellung

1. 1.54,533 Thomas Sigvartsen (NOR)
2. 1.54,945 Borja Quero Martinez (ESP)
3. 1.55,141 Miquel Pons Payeras (ESP)
17. 1.58,367 Lukas Tulovic (D) - Team WIMU Yamaha CNS

Ergebnis Rennen 1

1. Borja Quero Martinez (ESP)
2. Thomas Sigvartsen (NOR)
3. Miquel Pons Payeras (ESP)
12. Lukas Tulovic (D) - Team WIMU Yamaha CNS

Ergebnis Rennen 2

1. Lukas Tulovic (D) - Team WIMU Yamaha CNS
2. Miquel Pons Payeras (ESP)
3. Javier Orellana (ESP)

Meisterschaftsstand nach 8 von 8 Rennen

1. 124 Punkte Marc Alcoba Espi (ESP)
2. 120 Punkte Miquel Pons Payeras (ESP)
3. 116 Punkte David Sanchis Martinez (ESP)
4. 105 Punkte Lukas Tulovic (D) - Team WIMU Yamaha CNS

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