KTM bekräftigt MotoGP-Teilnahme 2025

IBPM: Nasses Finale und Anmeldung für 2023

Von Michael Dangrieß
Das nasse Ende einer sonnigen Saison fand auf dem Lausitzring statt und die Rennen verliefen eher feucht als fröhlich. Doch jetzt stehen die Sieger und Platzierten fest und man kann sich für 2023 anmelden.

Das Finale der Internationalen Bike Promotion Meisterschaft IBPM führte die Teilnehmer Mitte September auf den Lausitzring. Drei Tage voller Action und Spannung waren vorgesehen und rein von der Brisanz, die in der Titelvergabe einiger Klassen lag, wäre das auch ein Knaller geworden. Wir nehmen vorweg: der Knaller wurde es auch, aber nur hinsichtlich der Leidensfähigkeit der Teilnehmer. Die Lausitz bot wetterseitig alles auf, um einen planbaren Ablauf maximal zu torpedieren. Stündliche Regenschauer wechselten sich mit Phasen ab, in denen die Sonne schien. War die Strecke trocken kam der nächste Regen. Ein Fahrer brachte es auf den Punkt: «Besser eine schöne Saison mit einem durchwachsenen Ende als umgekehrt.» Dem kann man nur zustimmen.

Supersport open

Sowohl Jan Hein als auch Nick Fischer, die in der Saison den Takt an der Spitze vorgegeben hatten, verzichteten auf die Teilnahme. Fischer, weil er immer noch nicht wieder vollständig genesen ist, Hein, weil er nach Ausfall von Fischer automatisch Sieger der Klasse war. Er ließ es sich aber nicht nehmen, dennoch in die Lausitz zu kommen und bei der Rennorganisation und der abendlichen Party das Orga-Team kräftig zu unterstützen.
Rennen 1 am Samstag gewann Laslo Heyden, der bereits zwei Siege in Oschersleben auf dem Konto hat und damit seine starke Form unterstrich. Ihm folgten Grischa Forthmann und der Belgier Erich Hubert. In Rennen 2 war es der junge Oliver-Jon Beier aus Chemnitz, der unter schwierigen Bedingungen seinen ersten Sieg in seiner ersten Rennsaison einfuhr. Dahinter platzierten sich Eric Hubert und Grischa Forthmann, dieses Mal in umgekehrter Reihenfolge.
Die Meisterschaft ging an Jan Hein/D. Dank seiner guten Leistungen in Assen und der Lausitz schaffte Eric Hubert/B den Sprung auf Rang 2 und verwies damit Nick Fischer/D auf den dritten Rang. Die Ladies Challenge, die hauptsächlich aus den Teilnehmerinnen in der Supersport bestand gewann die Belgierin Sonja Dupont vor Patricia Kok aus den Niederlanden und der Deutschen Franziska Beims.

Superbike 750

Chris Kirschbaum war einer der Sieger, die bereits im Vorfeld feststanden. Dennoch trat er an und gewann in gewohnter Manier Lauf 1. Ulf Bauerochse wurde Zweiter vor Andreas Gernat. Die Bedingungen in Lauf 2 waren für Kirschbaum und Gernat dann Grund genug, auf einen Start zu verzichten, so dass sich Bauerochse ohne Konkurrenz die 35 Punkte für den Sieg sichern konnte. Damit schlüpfte er in der Meisterschaftstabelle aber auch haarscharf an Gernat vorbei und wurde hinter Kirschbaum Zweiter, gefolgt vom besagten Andreas Gernat.

Superbike open

Auch in der Superbike open litt der angekündigte Showdown unter den Witterungsbedingungen und dem inzwischen gewöhnungsbedürftigen Zustand der Fahrbahn. In Rennen 1 knabberte Thorsten Levsen mit dem Gewinn voller Punktzahl 12 Punkte am Vorsprung des führenden Marco Muth ab, trat aber dann in Rennen 2 nicht mehr an. Muth wollte nichts anbrennen lassen, fuhr in die Startaufstellung, absolvierte aber nur eine Runde und als er sicher war, dass Levsen verzichtet hatte fuhr er wieder in die Box und freute sich über seinen Titel. Fünf Punkte Vorsprung auf Levsen blieben ihm nach Abzug der Streichresultate. Als Dritter der Meisterschaft ging Christoph Schütz über die Linie.

BMW Cup

Der BMW S 1000 RR Cup war vor der Lausitz noch ebenso offen wie die Superbike open. Martin Pedersen hatte einen Nuller in Assen fabriziert, was Andre Krüger in Schlagdistanz hielt. Er wollte unbedingt Cup-Sieger werden und noch nie zuvor war er so nah dran. Aber das Schicksal wollte es anders, er flog in Rennen 1 ab und verletzte sich dabei, so dass Rennen 2 für ihn ebenfalls flachfiel. Pedersen behielt die Nerven, siegte in Lauf 1 und hatte damit den Titel im Sack. Dahinter kamen Andreas Lorch und Michael Bazcynski ins Ziel. Pedersen verzichtete dann auf den Start in Lauf 2, den der Cup-Sieger von 2019 und 2020, Erik Thomsen aus Dänemark gewann. Zweiter wurde Andreas Königshaus vor Christopher Billing.

Die Advanced-Wertung für die Hobbyfahrer im BMW Cup hatte Michael Bazcynski schon vor der Lausitz entschieden. Selbst wenn sein Dauerkonkurrent Aaron McBride aus Irland angetreten wäre, hätte das nichts mehr geändert. Dennoch ging Bazcynski im ersten Rennen an den Start und siegte vor Sebastian Lorch und Thomas Schüller. Ein denkwürdiges Rennen 2 sah nur drei Platzierte. Christopher Billing holte sich seinen ersten Sieg, gefolgt von Henriette Gladiator, für die es das erste Podest ihres Cup-Lebens war und Urgestein Dirk Jaeckel. Im Jahresklassement steht nach Abzug der Streichresultate Michael Bazcynski vor Aaron McBride und dem Cup-Rookie Thomas Schüller.

Bereits am Trainingsfreitag hatte der letzte Lauf zum German Endurance Cup stattgefunden. Hier waren es in der Klasse Endurance die Lukianer, in der Moto1000 das Team TMS-Performance und in der Moto600 Die Frischebringer, die jeweils ihre Klassen gewannen und gleichzeitig Meister wurden.

Schlussworte 2022

Das Fazit der Saison kommt vom Veranstalter Michael Dangrieß: «Ich kann mich nicht erinnern, dass wir in der Vergangenheit schon einmal eine so stark besetzte Meisterschaft hatten. Besonders die Supersport hat sich prächtig entwickelt. Die Leistungsdichte war genial, wir hatten jeweils mindestens fünf verschiedene Laufsieger in den Klassen. Aber am schönsten finden wir die Atmosphäre im Fahrerlager. Unser Motto ‚One passion. One family.‘ wird wirklich gelebt. Die Leute identifizieren sich mit der IBPM und nehmen aktiv an der Entwicklung der Serie teil, das ist eine ganz tolle Erfahrung.»

Ankündigung 2023

«Wir befinden uns jetzt in der Vorbereitungsphase auf 2023», fügt er an, «und arbeiten an einem attraktiven Kalender. Eingedenk der aktuellen Lage sollen es dann nicht mehr als sechs Events werden, wir wollen für die Fahrer ein bezahlbares Angebot zusammenstellen. Die Einschreibung für 2023 ist schon ein paar Tage offen, bislang liegen schon über 70 Anmeldungen vor. Das macht Hoffnung auf eine weitere schöne Saison.»

Für den 14. Januar 2023 ist die Meisterfeier mit der Übergabe der Trophäen und Preisgelder geplant. Die Resultate der einzelnen Rennen und die Meisterschaftsstände sind unter www.bike-promotion.com abrufbar.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 21.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Sa. 21.12., 13:25, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
  • Sa. 21.12., 13:30, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 21.12., 13:50, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
  • Sa. 21.12., 14:15, SPORT1+
    Motorsport - Historic & Individual Motorsports Events
  • Sa. 21.12., 14:20, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa. 21.12., 14:40, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Sa. 21.12., 15:10, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa. 21.12., 15:35, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Sa. 21.12., 16:05, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2112054514 | 5