Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Yamaha R7 Cup: Valentin Folger gewinnt SuperFinale

Von Thorsten Horn
Stolzer Sieger: Valentin Folger

Stolzer Sieger: Valentin Folger

Vor fünf Wochen gewann Valentin Folger, der Cousin von Jonas, den deutschen Yamaha R7 Cup und qualifizierte sich somit für das Europa-Finale. Im Rahmen der WorldSBK-Events in Aragon holte er nun auch diesen Titel.

«Wir sind noch alle ziemlich überwältigt, das ganze Team und meine Familie. Das war ein hammerkrasses Wochenende. Damit habe ich nicht gerechnet. Dass es gleich für den Europa-Titel reicht, damit hätte ich im Leben nicht gerechnet», sprudelte es aus Valentin Folger nach dem größten Erfolg seiner Karriere gegenüber SPEEDWEEK.com nur so heraus.

Beim vorletzten IDM-Saisonrennen 2023 im August in Assen stand für den im Rahmenprogramm der IDM befindlichen deutschen Yamaha R7 Cup bereits das letzte Saisonrennen auf dem Programm. Bei diesem sicherte sich Valentin Folger vom Team MS Motorshop powered by Dieter Briese mit Teamchef Michael Schloss an der Spitze mit seinen Saisonsiegen 6 und 7 von zehn möglichen, eigentlich erwartungsgemäß, den Titel. Dass er bis zum letzten Rennen zittern musste, war nur einem Nuller zuzuschreiben.

Damit hatte er sich zusammen mit dem Vize-Cup-Sieger Michel-Caspar Wieth für das Yamaha R7 European SuperFinale an diesem Wochenende im Rahmen der Superbike-WM im spanischen Aragon qualifiziert. Natürlich wusste er im Vorfeld nicht so recht, was auf ihn zukommt. «Ich war glücklich, überhaupt dabei zu sein. Logischerweise konnte ich die Konkurrenz nur sehr schwer einschätzen», so der 22-jährige Cousin von Jonas Folger.

Nach der ersten Standortbestimmung (Platz 3 im freien Training) qualifizierte sich Valentin Folger, der Sohn von Alexander Folger, der 1993 erste ADAC-Junior-Cup-Sieger und ein vielversprechender DM-Pilot war, für den siebten Startplatz. Mit diesem war an den großen Wurf aber immer noch nicht zu denken. Doch genau dieser gelang ihm.

Im ersten Rennen machte er nach einem super Start auf Platz 3 liegend einen Fehler. Beim Pushen ging er einmal weit und fiel dadurch bis auf die zehnte Position zurück. Von dieser aus ging es dann wieder vor bis auf Platz 2. Am Ende der vorletzten Runde meinte er, dass Rennen wäre vorbei und jubelte wie wild. Aber die Hatz ging weiter. Nachdem das auch Valentin Folger klar wurde, überholte er in der echten Schlussrunde noch vier Gegner. Da der Zweitplatzierte mit einer Zeitstrafe belegt wurde, weil er einen Long-Lap-Penalty nicht abgegolten hatte, durfte sich «Vale» doch noch über den zweiten Platz freuen.

Keine schlechte Ausgangslage fürs zweite Rennen, welches mit dem ersten zusammengezählt und so der Gesamtsieger ermittelt werden sollte. «Im zweiten Rennen hatte ich auch wieder einen super Start und war zunächst Vierter. Ich war dann etwas übermotiviert und habe den gleichen Fehler gemacht wie im ersten Rennen.» Valentin machte sich das Leben selbst schwer, indem er es schaffte, in der gleichen Kurve eine unnötige Long-Lap einzubauen.

Dadurch fiel er ans Ende der Top-10 zurück und preschte wieder nach vorn. Zeitweise führte er die große um Platz 1 kämpfende Gruppe an. In der letzten Runde hatte er sich auf dem zweiten Platz positioniert, um in der letzten Kurve den gerade Führenden auszutricksen und das Rennen sowie das Europa-Finale zu gewinnen. «Platz 2 hätte nicht gereicht, denn der Sieger des ersten Rennens lag auf Platz 3», sagte Valentin zu seinen Rechenkünsten unterm Helm.

Einer der ersten Gratulanten war, wie fast immer, Jonas Folger. «Er wollte eigentlich vorbeikommen, weil er mit KTM ohnehin in Valencia getestet hat. Aber er musste dann nach Misano weiter», merkte Valentin stolz an.

«Das war mein erstes Mal im Superbike-Fahrerlager. Es geht sehr professionell zu, aber ich bin überrascht, wie familiär das trotzdem abläuft. Am Sonntag schaue ich mir noch alle anderen Rennen an, dann erst geht’s zurück. Die Superbike-WM ist mein großes Ziel», hält Valentin Folger fest. Nun dieser Titel ist zumindest für den nächsten Karriereschritt nicht hinderlich.

Rennfahrer ist er erst seit vier Jahren. Zwar hat er mal beim ADAC Mini Bike Cup reingeschnuppert, doch dann machte er eine Rennsportpause bis 2020. Damals wollte er den Yamaha R3 Cup fahren, doch der fiel im ersten Corona-Kahlschlagjahr mangels Teilnehmer aus. Somit ging er direkt in die IDM Supersport 300, in der er allerdings keine dicken Stricke zerreißen konnte.

Der zweite deutsche Teilnehmer Michel-Caspar Wieth belegte die Plätze 22 und 11 und damit den 15. Gesamtrang.


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