Angekommen im echten, harten Rennsport
Wie schon bei unseren Tests hat das Wetter wiederum für Aufregung gesorgt. Von vier möglichen freien Trainings am Freitag bin ich nur zwei gefahren, da es an den beiden anderen Trainingsmöglichkeiten stark regnete und windete. Aber allein schon ein Training nur mit 600er Fahrern absolvieren zu dürfen, war einfach nur Klasse und für mich eine ganz neue Erfahrung!
Am Samstag ging es dann das erste Mal zur Sache. Wir hatten zwei Qualifyings und am Nachmittag stand dann das erste Rennen an. Die Strecke war noch nass, zum Glück regnete es jedoch nicht mehr und so entschieden wir uns, mit Slicks rauszufahren. Im Nachhinein betrachtet, war das wahrscheinlich nicht die beste Entscheidung, da zirka 90 Prozent des Feldes mit Regenreifen rausfuhr und meine Zeit nicht sehr gut war.
Im zweiten Qualifying waren wir in etwa mit den gleichen Bedingungen konfrontiert, da es zwischenzeitlich wieder geregnet hatte. Dieses Mal fuhr ich mit Regenreifen und ich fühlte mich deutlich wohler, was sich auch in den Zeiten niederschlug. Allerdings trocknete die Streck wegen Wind schneller ab und meine Crew zeigte mir an, dass ich in die Box kommen soll. In einer Blitzaktion wechselten wir die Reifen auf Slicks und ich hatte noch knappe fünf Minuten, um meine Zeit nochmals zu verbessern. Leider wurden nur noch zwei Runden gewertet und ich konnte nicht sofort mit den neuen Reifen «abdrücken». Egal, ich hatte mein erstes erklärtes Ziel für unser erstes EM-Wochenende geschafft: Ich hatte mich für die Rennen qualifizieren können und dazu noch Platz 24 erreicht und ausserdem war ich nicht Letzte.
Zum Glück blieb es danach trocken und wir hatten eindeutige Bedingungen für das erste Rennen. Zum ersten Mal ging es nun in die Startaufstellung für das erste Rennen mit allem Drum und Dran wie in der WM: Grid-Girls, Fotografen, Fernsehen und ganz vielen Zuschauern. Nach einiger Hektik und ein Paar Problemen unsererseits aufgrund der neuen Situation erfolgte auch schon der Start. Auch hier musste ich feststellen, dass niemand im Feld mehr das Starten «üben» muss. Ein sehr schneller Start von allen Piloten. Ausserdem wird hier richtig reingehalten und das schon ab der ersten Kurve! Nun ja, ich gab mein Bestes und am Ende erreichte ich den fünften Platz in meiner Kategorie, was mir elf EM-Punkte sicherte.
Sonntagmorgen schien endlich die Sonne und wir hatten noch ein Warm-up, bevor es in das zweite Rennen ging. Der Start glückte mir gut, allerdings konnte ich mich noch nicht so durchsetzen im von Beginn weg harten Positionskampf. Im Laufe des Rennens fühlte ich mich gut und konnte auch einige Überholmanöver fahren nachdem sich das Feld etwas sortiert hatte. Leider wurde das Rennen vorzeitig nach 14 Runden abgebrochen, da die ersten drei Fahrer gestürzt waren. Ich erreichte in meiner Kategorie den siebten Platz, was mir weitere neun EM-Punkte einbrachte.
Fazit: Erster Meisterschaftslauf am Adria Raceway Italien in der FIM European Championship – Alpe Adria geschafft und meine ersten Rennen beendet. Am Ende doch noch alle Ziele erreicht: Nicht Letzte und nicht überrundet worden. Ein 5. und ein 7. Platz (von 25 Startern) in meiner Klasse, dabei bin ich 1,21er Zeient gefahren. Vier Sekunden fehlen mir noch zur Spitze. Unerwartet habe ich sogar noch 20 EM-Punkte eingefahren. Wir haben viel gelernt und haben dennoch noch einen weiten Weg vor uns. Die nächsten Rennen finden vom 23.5. bis 25.5. am Pannoniaring in Ungarn statt. Ein grosser Dank geht an mein Team, an alle Sponsoren und Gönner!