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Vechta Gespanne: Zwei spektakuläre Überschläge

Von Rudi Hagen
Schon im Training ging es eng zu bei den Gespannen

Schon im Training ging es eng zu bei den Gespannen

Die Gespanne hatten in Vechta einen schweren Stand. Zuerst mussten sie warten, weil der Langbahn-GP Vorrang hatte, dann überschatteten zwei schwere Stürze das Geschehen.

Aufgrund der für den Abend ungünstigen Wetterprognosen hatten die Verantwortlichen in Vechta entschieden, die Gespanne nicht wie im Programm vorgesehen fahren zu lassen, sondern zuerst mindestens neun Läufe des Langbahn-GP durchzuziehen. Das tat man auch und hätte hier schon den GP 3 für die WM werten können.

Kurz vor 21 Uhr war es dann soweit, sechs Gespanne fuhren ans Band: die Brüder Achim und Christian San Millan, Marco Hundsrucker/Corina Günthör, William Matthijssen/Sandra Mollema, Markus Brandhofer/Michael Zapf, Stefan Brandhofer/Daniel Eibl und Karl Keil mit Helmut Gärtner im Boot.

Alle sechs Teams knallten wagemutig in die erste Kurve, doch dann wurde es eng. Keil/Gärtner gerieten im Scheitelpunkt ins Innenfeld, schossen schräg die kleine Anhöhe Richtung Reiterviereck hoch und flogen mit einem kapitalen Überschlag über den Hügel wieder auf die Bahn.

Karl Keil hielt sich das Schlüsselbein und meinte später, es wäre durch. Helmut Gärtner aber musste auf der Bahn behandelt werden. Der Klein-Krotzenburger hatte starke Schmerzen im Brustraum und wurde zur weiteren Untersuchung ins Vechtaer Krankenhaus eingeliefert.

Danach verabschiedete sich das Flutlicht, das komplette Reiterwaldstadion war dunkel. Die Zuschauer halfen und schalteten die Handys an, eine gespenstische Stimmung war die Folge. Eine knappe halbe Stunde später war wieder Licht und es ging weiter.

Der Rerun war spannend nach einer harten ersten Kurve und Positionskämpfen um Platz eins. Marco Hundsrucker und Corina Günthör fielen kurz vor Schluss mit einem technischen Defekt aus. Das war wie ein Zeichen, denn in ihrem nächsten Outing sollten die Bayern noch größeres Pech haben.

«Die anderen trieb es ausgangs der Startkurve immer weiter nach außen, da konnten wir und der William mit der Sandra innen durchstechen», sagte Marco Hundsrucker später, «dann kamen plötzlich vor uns wieder zwei Gespanne von außen rein und bumms, sind wir geflogen.» Wieder ein kapitaler Überschlag.

Hundsrucker humpelte nach einer Untersuchung auf der Bahn ins Fahrerlager zurück, aber seine Beifahrerin musste ins Krankenhaus gebracht werden. Es lag der Verdacht nahe, dass bei «Cori» Rippenverletzungen vorlagen.

Auch der Obergrafendorfer war nicht schadlos davon gekommen. Schon im Fahrerlager beklagte er Schürfwunden und Prellungen ringsum. Am Schlimmsten aber waren die Schmerzen in der linken Ferse. Am Sonntag musste der 38-Jährige daheim das Krankenhaus aufsuchen.

«Die Bahn war zu schnell und unübersichtlich für sechs Gespanne», klagte Hundsrucker, «die Solisten fahren zu fünft, aber wir zu sechst. Das verstehe, wer will.» Der gleichen Meinung waren auch Markus Venus und Achim San Millan.

Ergebnisse Rahmenprogramm Vechta/D:

I-Gespanne: 1. William Matthijssen/Sandra Mollema (NL), 10 Punkte. 2. Markus Brandhofer/Michael Zapf (D), 10. 3. Markus Venus/Markus Heiß (D), 9: 4. Stefan Brandhofer/Daniel Eibl (D), 7. 5. Dennis Noordman/Patrick Kremer (NL), 4. 6. Achim und Christian San Millan (D), 4. 7. Marco Hundsrucker/Corina Günthör (D), 0: 8. Karl Keil/Helmut Gärtner (D), 0.

WM-Finale, Junioren C: 1. Mads Hansen (DK), 20 Punkte. 2. Gaetan Stella (F), 23. 3. Niels Oliver Wessel (D), 18. 4. Igor Kopec-Sobczynski (PL), 16. 5. Dave Meijerink (NL), 15. 6. Jack Smith (GB), 14. 7. Steven Labouyrie (F), 12. 8. Kyle Bickley (GB), 10. 9. Mika Meijer (NL), 9. 10. Lukas Fienhage (D), 8. 11. Marcin Turowski (PL), 7. 12. Darrel de Vries (NL), 7. 13. Fabian Wachs (D), 7. 14. Josef Novak (CZ), 5. 15. Luke Harris (GB), 4. 16. Henry Atkins (GB), 4. 17. Callum Walker (GB), 4. 18. Enzo Dubernard (F), 3. 19. Adam Bales, (GB), 2. 20. Celina Liebmann (D), 1. 21. Fabien Neid (D), 0.

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