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Ruben Xaus soll Kundschaft ins Steuerparadies locken

Von Johannes Orasche
Ruben Xaus (li.) mit Troy Bayliss

Ruben Xaus (li.) mit Troy Bayliss

Der Katalane Ruben Xaus, ehemaliger Superbike-Star bei Ducati, hat aus der Flucht vieler namhafter Rennfahrer nach Andorra ein Geschäftsmodell entwickelt.

Viele Profi-Rennfahrer sorgen nach ihren Karrieren im Rennsport als TV-Experten, Fahrtrainer oder Manager für Furore. Einen der bislang kuriosesten Jobs hat Ruben Xaus. Der Superbike-Vizeweltmeister von 2003 ist in einer besonderen Mission tätig: Der Katalane aus Sant Cugat del Valles hilft Sportstars, die sich im Steuerparadies Andorra sesshaft machen wollen und ist Mittelsmann für die Sportabteilung der Bank von Andorra. Im Fürstentum werden auf Vermögen und Einkommen keine Steuern erhoben, das Bankgeheimnis ist zudem in der Verfassung verankert.

Xaus (40), der auch zwei Jahre als Werkspilot bei BMW in der Superbike-WM unterwegs war, erklärt seine Aufgabe so: «Wir sehen, dass sich die Jungs in Andorra wohlfühlen. Es gibt keine Steuern und gute Flugverbindungen nach Barcelona oder Girona. Aber nicht nur das sind Erfolgsfaktoren für meine Arbeit. Die Jungs können in Andorra auch perfekt in Höhenlage trainieren. Wir helfen, wo es nötig ist. Ich habe viel Erfahrung, weil ich selbst auch in solchen Situationen war. Ich war der erste Fahrer in Andorra. Unser Ziel ist es, Andorra zur Motorsport-Hauptstadt Europas zu machen.»

Xaus hat für sein Geschäftsmodell die Firma «QAND Move Management Services» gegründet. Beim Wohnsitzwechsel von MotoGP-WM-Leader Maverick Viñales, der zuvor in Italien wohnte, war Xaus federführend beteiligt und stellte für seinen Landsmann auch die Kontakte zur Bank von Andorra her. Die Kooperationen laufen teilweise über Werbefilme und Print-Schaltungen. Mittlerweile hat ein erheblicher Teil des MotoGP-Paddocks seinen Wohnsitz in Andorra. Neben Viñales und den Espargaró-Brüdern wohnen auch Bradley Smith, Jack Miller, Héctor Barberá sowie Ducati-Gagenkönig Jorge Lorenzo im Fürstentum; bei den Superbike-Assen sind es zum Beispiel Chaz Davies und Leon Camier.

Xaus hat nach eigenen Angaben all diesen Stars und auch Lorenzo den Wohnsitzwechsel schmackhaft gemacht. Auch Moto3-Star Jorge Martin, 21 Rennradprofis, mehrere Rallye-Piloten, der vierfache Langbahn-Weltmeister Joonas Kylmäkorpi, der Speedway-WM-Pilot Fredrik Lindgren oder Enduro-Ass Taddy Blazusiak wohnen mittlerweile im Zwergstaat. Die Andorra Bank ist zudem auch in das jüngst eröffnete Lorenzo-Museum involviert.

Xaus sorgt zudem dafür, dass sich die Stars in ihrer Wahlheimat wohlfühlen, er besorgt den Assen auch Privat-Jets und vieles mehr. Auf der jüngst mit Bankhilfe geschaffenen einzigen Anlage in Andorra, dem Circuit Pas de La Casa, veranstaltet der einstige Draufgänger Bike-Events mit Supermoto-, Dirt-Track- und Motocross-Rennen. Zudem hält Xaus auf der Iberischen Halbinsel gemeinsam mit Ikone Freddie Spencer Fahrtrainings für Hobbyfahrer ab.

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