Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Viel Lob von Leon Camier für die Red Bull Honda!

Von Gordon Ritchie
Leon Camier lobt das Chassis und den Motor der Fireblade SP2

Leon Camier lobt das Chassis und den Motor der Fireblade SP2

Nach nur zwei Testtagen von Red Bull Honda mit Leon Camier scheint sich die Verpflichtung des Briten als Glücksfall zu erweisen. Der Abstand zu Ducati und Yamaha schmilzt zusehends.

Am zweiten Testtag von Red Bull Honda in Jerez steigerte sich Leon Camier mit der Fireblade SP2 auf eine erstaunliche Rundenzeit von 1:39,797 min – nur 0,1 sec hinter Marco Melandri auf der Werks-Ducati. Die beste Yamaha von Alex Lowes liegt sogar nur noch wenige 1/1000 sec vor der CBR1000RR. Alle Zeiten wurden mit Rennreifen gefahren, sind also grundsätzlich miteinander vergleichbar.

Zum Vergleich: Davide Giugliano kam am Rennwochenende vor einem Monat mit der Red Bull Honda auf Rennreifen nur auf eine 1:41,326 (Superpole 1), der zweite Honda-Pilot Takumi Takahashi gar nur auf 1:42,804 min!

Und Camier ist auch schneller als die ehemaligen Stammpiloten: Beim Jerez-Test im Januar 2017 fuhr Nicky Hayden eine 1:40,548 min, Stefan Bradl ein 1:40,854 min. Doch dieser Vergleich hinkt, weil die Strecke seitdem neu asphaltiert wurde.

Den ersten Wintertest absolviert Red Bull Honda mit der 2017er-Elektronik von Cosworth. Da in der Superbike-WM 2019 aber ohnehin eine Einheitselektronik von Magneti Marelli vorgeschrieben sein wird, trennt sich das niederländische Team bereits für die kommende Saison von Cosworth.

Camier begann am Donnerstag damit, die Throttle-Connection zu optimieren. «Das habe ich schon am Mittwoch nach der ersten Runde als das größte Problem erkannt», sagte der Brite im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.

«In Kurven habe ich noch nicht die volle Kontrolle zum Gas. Daran werden wir weiter arbeiten müssen, gerade über eine Renndistanz muss das besser werden», schilderte Camier. «Es ist noch nicht perfekt, aber wir haben eine Verbesserung erreicht. Obwohl ich nicht ans Limit ging, waren die Rundenzeiten dann schon ganz gut – nicht auf dem Niveau von Johnny Rea, aber im Vergleich zu van der Mark oder Fores. Das Podium ist dadurch aber noch weit entfernt. Momentan arbeiten wir an ganz grundsätzlichen Dingen wie Wheelie-Control usw

Leon, geht das Problem der Throttle-Connection mehr vom Motor oder von der Elektronik aus?

Das Team meint, es sei der Motor. Ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Momentan können wir nur an der Elektronik arbeiten, um mir mehr Kontrolle über die Motorleistung zu geben. Wir arbeiten hier noch mit der Cosworth-Elektronik. Das Team versucht bis zum nächsten Test die Marelli-Elektronik einsetzen zu können. Im Moment kratzen wir aber sowieso nur an der Oberfläche. Ein echtes Urteil über die Wheelie-Kontrolle und andere Dinge, kann ich noch nicht geben.

Wie schätzt du den Motor hinsichtlich seiner Performance ein?

Man spürt, dass er ordentlich Leistung hat. Sobald die Wheelie-Neigung vorbei ist und man im 4. und 5. Gang beschleunigt, schiebt er ordentlich nach vorne.

Wie beurteilst du die Honda an sich?

Es gibt sehr positive Aspekte. Das Chassis ist wirklich gut, das fühlt sich prima an. Auf der Bremse und am Kurveneingang verhält es sich beeindruckend. Es vermittelt mir ein gutes Feedback von den Reifen. Trotzdem können wir auch hier sicher noch etwas herausholen.

Hast du an den beiden Testtagen auch andere Tests durchgeführt?

Nicht viel. Ein wenig mit Fahrwerkskomponenten und anderen Bauteilen, aber da sind wir auf einem guten Weg. Auch verschiedene Federn und Umlenkungen, was mehr in Richtung Basis-Abstimmung geht.

Dennoch sind deine Rundenzeiten nach nur zwei Testtagen recht ansprechend, wenn auch noch nicht auf eine volle Renndistanz gesehen. Potenzial hat die Honda aber offensichtlich schon?

Definitiv. Das Bike auf das Niveau der Kawasaki zu bringen, ist sicher kein Selbstgänger. Aber hey, das sind die ersten zwei Tage und wir liegen nur 0,1 sec hinter Melandri und nur 0,01 sec hinter Yamaha. Damit bin ich ziemlich zufrieden, ich hatte einen deutlich größeren Rückstand erwartet. Und es werden noch andere Ausbaustufen des Motors kommen, mit denen wir weiter nach vorne kommen können. Aber noch mal, die gravierenden Probleme kommen meiner Meinung nicht vom Motor, sondern eher von der Elektronik. Vielleicht täusche ich mich. Wenn wir mit der Marelli-Elektronik dieselben Schwierigkeiten haben, ist es doch der Motor. Wir werden sehen.

Was glaubst du, wärst du mit der MV Agusta schneller?

Kann ich nicht sagen. Ich war aber zumindest noch nie so schnell in Jerez wie am Donnerstag! Die Bedingungen am Rennwochenende waren schlechter als jetzt, aber ich konnte damals mit Qualifyer eine 1:39,9 min gefahren. Jetzt habe ich nur Rennreifen verwendet.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 9