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Loris Baz: Ist BMW oder Ducati reizvoller für 2019?

Von Ivo Schützbach
Loris Baz will 2019 wieder vorne fahren

Loris Baz will 2019 wieder vorne fahren

Der Franzose Loris Baz verhandelt mit Althea für die Superbike-WM 2019. Wie interessant das Team für den 25-Jährigen ist, hängt stark davon ab, wie sehr sich BMW einbringt – oder ob es zu Ducati wechselt.

2014 gewann Loris Baz an der Seite von Tom Sykes im Kawasaki-Werksteam zwei Rennen, brauste neunmal aufs Podest und wurde WM-Fünfter. Die nächsten drei Jahre verbrachte der großgewachsene Franzose auf nicht konkurrenzfähigem Material in der MotoGP-Klasse, konnte nur unter besonderen Umständen glänzen und kehrte für 2018 in die Superbike-WM zurück.

Baz erkannte schnell, dass gegen die Werksteams von Kawasaki, Ducati und Yamaha momentan nicht viel auszurichten ist, dafür engagiert sich BMW im Althea-Team von Genesio Bevilacqua zu wenig.

Für 2019 kündigen sich mehrere Umbrüche an. Das Team von Shaun Muir, dieses Jahr unter dem Namen Milwaukee Aprilia unterwegs, steht kurz vor einer Einigung mit BMW, die Bayern wollen sich mit der neuen S1000RR, die im November auf der Motorradmesse EICMA in Mailand vorgestellt wird, wieder verstärkt werksseitig einbringen.

Bevilacqua hat bereits anklingen lassen, dass er keine Lust verspürt bei BMW die zweite Geige zu spielen, der Italiener kehrt im Fall der Einigung zwischen Shaun Muir Racing und BMW aller Voraussicht nach zu seiner alten Liebe Ducati zurück. Mit dem Hersteller aus Borgo Panigale und Fahrer Carlos Checa wurde Althea 2011 Weltmeister.

In diesem Fall stünde das Althea-Team plötzlich bei allen Spitzenfahrern oben auf der Wunschliste, da jeder die neue Ducati-V4 besser einschätzt als die BMW.

«Letztlich hängt es von dem Paket ab, welches dir die Hersteller geben», weiß Loris Baz. «Wenn es so wie heute ist, dass ein Kundenteam wie Barni von Ducati Werksmaterial erhält, und wir Unterstützung wie momentan von BMW haben, dann ist die Ducati ganz sicher stärker. Wenn BMW ein starkes Paket mit einer guten Elektronik schnürt, dann kann das interessant sein. Ist alles wie jetzt, würde ich Ducati bevorzugen.»

Du hältst die BMW-Elektronik nach wie vor für den größten Schwachpunkt? «Ja, sicher. Um das zu erkennen, musst du nicht der Schlauste sein. Die Basis ist die Elektronik der Serienmaschine. Alle anderen verwenden die gleiche, spezielle Rennelektronik, und das auf der ganzen Welt. Marquez und all die Jungs fahren Magneti-Marelli, sie haben sehr viele Informationen. Ganz sicher ist diese Elektronik besser, als eine aus einem Serienmotorrad.»

Althea-Boss Bevilacqua möchte 2019 idealerweise zwei Fahrer einsetzen: Youngster Alessandro Delbianco, der aus der Superstock-1000-EM kommt, und einen etablierten Piloten wie Baz oder Marco Melandri.

«Ich spreche mit Honda, Milwaukee und Althea, das sind die interessantesten Möglichkeiten», zählte Baz im Gespräch mit SPEEDWEEK.com auf. «Ich weiß, dass ich bei Honda nicht an der Spitze der Liste stehe. Dabei bin ich mir ganz sicher, dass ich in der Superbike-WM einer der stärksten Fahrer sein kann. Mit einem sehr guten Motorrad fahre ich vorne, das habe ich in der Vergangenheit bewiesen. Deshalb sehe ich mich auch in anderen Meisterschaften um – es macht keinen Spaß, wenn ich in der WM nur um die Top-10 kämpfen kann. Ich habe mich selber gefragt, ob ich auch BSB fahren würde. In BSB kann mehr oder weniger jedes Motorrad gewinnen, weil sie ohne Traktionskontrolle und mit Einheitselektronik fahren.»

Du befürchtest nicht, dass der Schritt in die Britische Meisterschaft deine internationale Karriere beenden könnte? «Wenn ich jetzt in der Superbike-WM 15. werde, bekomme ich keine Werksmaschine», ist dem 25-Jährigen bewusst. «Wenn ich in BSB um den Titel kämpfen kann, dann ist das die bessere Möglichkeit. Bekomme ich in der WM ein Motorrad, das für die Top-5 gut ist, dann bleibe ich hier.»

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