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Honda: «Inakzeptabel – das wird nicht mehr passieren»

Von Ivo Schützbach
Honda-Teammanager Kervin Bos (re.)

Honda-Teammanager Kervin Bos (re.)

Nach dem Versagen von Red Bull Honda in Portimao hat Teammanager Kervin Bos interne Abläufe geändert, die Entscheidungswege sind jetzt kürzer. Bei der Superbike-WM in Argentinien steht das Team deutlich besser da.

Ende August testete Red Bull Honda vier Tage lang in Portimao, danach herrschte beste Stimmung im Team. Die Zuversicht war groß, dass es mit der neuen Fireblade endlich vorwärts geht.

In den Rennen in Portugal Mitte September folgte der Tiefschlag: Blamable neun Punkte für Jake Gagne (7) und Leon Camier (2).

Zwei Wochen später fuhr Camier in Magny-Cours auf die Plätze 11 und 9. Danach sagte der Engländer: «Wenn ich mich erst an die neue Abstimmung gewöhnt habe, und wir das Chassis verbessern können, dann kann ich wieder in die Top-5 fahren.»

Die drei freien Trainings auf dem Circuit San Juan Villicum beendete Camier am gestrigen Freitag als Gesamtsechster, 0,792 sec hinter der Bestzeit von Jonathan Rea (Kawasaki). Es hat den Anschein, als manövriere sich Honda langsam aus dem Tief.

SPEEDWEEK.com setzte sich mit Kervin Bos, dem Teammanager von Red Bull Honda, zum Interview zusammen.

Kervin, weshalb wart ihr bei den Rennen in Portimao so schlecht?

Da kamen einige Dinge zusammen. Wir hatten einen sehr guten Test, aber bereits in FP1 war es so, dass Camier nicht das Gefühl wie im Test hatte. Dieser Start hat uns das ganze Wochenende gekostet.

Und wie kann so etwas nach vier Testtagen passieren?

Im Test hat alles funktioniert, die Zeiten waren gut. Das lässt sich nicht so einfach sagen, da kam wirklich viel zusammen.

Was habt ihr daraus gelernt?

Dass wir vor FP1 richtig vorbereitet sein müssen.

Lässt sich so ein Versagen für die Zukunft vermeiden?

Portimao kann man unter «Shit happens» abhaken. Da geschahen einige Sachen, die nicht in unseren Händen lagen. Aber so ein Wochenende ist inakzeptabel.

Nach Portimao hatten wir produktive Treffen und haben uns neu strukturiert. Ein Wochenende wie Portimao wird nicht mehr vorkommen.

Kannst du die Umstrukturierung erklären?

Wir haben die internen Abläufe geändert. Damit die Protokolle besser sind und es dadurch einfacher wird, Situationen besser einzuschätzen und dadurch schneller und besser reagieren zu können.

Jetzt werden erst Pläne aufgestellt, dann gibt es Gruppenbesprechungen und wir stellen sicher, dass jeder mit den Abläufen zufrieden ist. Daraus ergibt sich, wie man auf welche Situation reagiert. Und, dass die Entscheidungswege kürzer sind.

Was hattest du für Magny-Cours erwartet?

Besser zu sein als in Portimao.

Nach Portimao waren wir auch deshalb so enttäuscht, weil wir uns alle viel erwartet hatten. Wenn es dann so mies läuft, ist das schlechter als schlecht. Die Ergebnisse waren armselig.

Vielleicht waren meine Ziele zu hoch. Ich hatte aber wirklich das Gefühl, dass wir in der Gegend um Platz 5 kämpfen können.

Nach dem ordentlichen ersten Tag in Argentinien: Was traust du Camier zu?

Jetzt funktioniert das Motorrad wieder gut. Wir haben noch einiges in der Hinterhand, auch wenn das alle sagen. Leons Ziel ist, sich für die erste oder zweite Startreihe zu qualifizieren.

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