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Jonathan Rea überzeugt: Lahmer Alvaro Bautista blufft

Von Ivo Schützbach
Honda-Star Alvaro Bautista machte bei den zweitägigen Superbike-Testfahrten auf Phillip Island eine bemitleidenswerte Figur. Einige Experten glauben, dass der Spanier die Gegner hinters Licht führt.

Dass die neue Honda CBR1000RR-R Fireblade über großes Potenzial verfügt, bewies Alvaro Bautista bei den Tests am Montag und Dienstag mit dem besten Topspeed-Wert (318 km/h) und Teamkollege Leon Haslam mit der fünftschnellsten Zeit.

Während Haslam in den vier Test-Sessions auf den Plätzen 6, 5, 6 und 3 überzeugte, strandete Bautista (Gesamtrang 10) auf den Rängen 10, 15, 10 und 17. In ihren schnellsten Runden trennten die beiden 0,571 sec.

«Ich habe während der zwei Testtage nie versucht, auf eine gute Rundenzeit zu kommen», unterstrich Bautista. «Test und Rennen sind nicht dasselbe. Während des Tests hast du viel Zeit, um eine schnelle Runde zu fahren. Und es herrscht weniger Druck – viele sind während des Tests schneller als im Rennen. Bei mir verhält es sich anders herum. Für mich steht bei Tests im Vordergrund, dass ich ein gutes Gefühl für das Motorrad entwickle. Erst will ich mich wohlfühlen, dann gebe ich Gas. Natürlich sind Rundenzeiten wichtig. Aber ich arbeite lieber erst an mir und meinem Motorrad und pushe später. Punkte gibt es in den Rennen, nicht im Test.»

Rekord-Weltmeister Jonathan Rea, der die Tests mit seiner Kawasaki ZX-10RR als Schnellster abschloss, will sich von Bautista nicht in die Irre führen lassen. «Wir wissen nicht genau, wie sehr er wirklich strauchelt», erzählte der Nordire SPEEDWEEK.com. «Es ist offensichtlich, dass sein Motorrad auf einem hohen Level ist, auch die Unterstützung vom Werk. Das Testergebnis mutet deshalb seltsam an, wenn man sich in Erinnerung ruft, was er letztes Jahr in den ersten elf Rennen geleistet hat.»

Bautista, damals für das Ducati-Werksteam unterwegs, startete mit einem Dreifach-Sieg in Australien in die Saison und gewann die Rennen auf Phillip Island mit ungewöhnlich großem Vorsprung. Kaum eine Strecke liegt ihm so wie der Kurs zwei Autostunden südlich von Melbourne.

«Es ist traurig, jemanden mit seinem Potenzial so straucheln zu sehen», meinte Rea. «Klar ist aber auch, dass es nicht am Motorrad liegt. Man muss nur schauen, was Haslam leistet – es gibt einen Weg, damit schnell zu fahren. Alvaro ist aber auch sehr clever. Er hat auch letztes Jahr während der Wintertests nie gezeigt, was er während des Rennwochenendes auf Phillip Island abzog. Vielleicht hält er sich auch nur bedeckt bis Freitag.»

Einem Beobachter aus dem Yamaha-Werksteam fiel auf: «Bautista fuhr am Dienstag fünf Runden hinter Toprak Razgatlioglu, mit zwei Motorradlängen Abstand. Er konnte ihm mit Leichtigkeit folgen, Alvaro sah gut aus auf der Honda. Und Toprak gehörte zu den Schnellsten während des Tests.»

Kombinierte Zeitenliste Phillip-Island-Test:

1. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:30,448 min
2. Loris Baz (F), Yamaha, 1:30,524
3. Tom Sykes (GB), BMW, 1:30,568
4. Toprak Razgatlioglu (TR), Yamaha, 1:30,740 min
5. Leon Haslam (GB), Honda, 1:30,882
6. Scott Redding (GB), Ducati, 1:30,885
7. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:31,077
8. Michael Rinaldi (I), Ducati, 1:31,407
9. Eugene Laverty (IRL), BMW, 1:31,436
10. Alvaro Bautista (E), Honda, 1:31,453
11. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:31,533
12. Alex Lowes (GB), Kawasaki, 1:31,560
13. Sandro Cortese (D), Kawasaki, 1:31,565
14. Xavi Fores (E), Kawasaki, 1:31,653
15. Maximilian Scheib (RCH), Kawasaki, 1:31,810
16. Garrett Gerloff (USA), Yamaha, 1:31,941
17. Federico Caricasulo (I), Yamaha, 1:31,944
18. Leon Camier (GB), Ducati, 1:32,676
19. Takumi Takahashi (J), Honda, 1:36,314

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