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Superbike-WM 2020: Spannung an der falschen Stelle

Aus wie vielen Rennen muss eine namhafte Weltmeisterschaft mindestens bestehen? Das ist nicht die einzige nagende Frage, die die Motorsportwelt beschäftigt.

In der Superbike-WM mussten der erste und zweite Event der Saison in Katar und Jerez der Covid-19-Krise geopfert werden. Während Jerez auf Ende Oktober verschoben wurde, ist der neue Termin für Katar noch offen – auf der Strecke in der Wüste vor der Hauptstadt Doha kann ganzjährig gefahren werden.

Bei den weiterhin steigenden Zahlen von aktuell Kranken und der schlimmen Lage in Italien und Spanien ist davon auszugehen, dass auch die Rennen in Assen (17.–19. April), Imola (8.–10. Mai), Aragon (22.–24. Mai) und wahrscheinlich Misano (12.–14. Juni) verschoben werden müssen. In Europa wurde der Gipfel der Krankheitsfälle noch nicht erreicht.

Alle SBK-Funktionäre, Teameigentümer, Teammanager, Sponsoren, Fahrer und Fans sind sich einig: Niemand kann vorhersagen, wie die Situation in ein oder zwei Monaten aussehen wird. Jetzt warten alle Beteiligten auf Neuigkeiten. Websites mit den aktuellen globalen Infektionsfällen werden so aufmerksam verfolgt, wie sonst um diese Jahreszeit die Livestreams von den Motorsport-Events oder TV-Live-Übertragungen.

Die stark geprüften Manager der Werks- und Privatteams aus der Superbike- und Supersport-WM stellen sich die Frage: Wann geht es weiter? Wie viele Rennen werden zustande kommen? Wie viele Events brauchen wir für die Vergabe von Weltmeistertiteln? In allen anderen Rennserien stellen sich dieselben Fragen.

Klar, im Vertrag zwischen Dorna Sports und dem Motorrad-Weltverband FIM ist eine Mindestanzahl von zwölf Events für die Superbike-WM festgelegt. Aber diese Vereinbarung hat nichts mit der Frage zu tun, nach wie vielen Rennen ein WM-Titel vergeben werden kann. Das werden FIM und Dorna unter sich ausmachen.

«Diese Anzahl wurde festgelegt, um ein Minimum an Rennen unter normalen Umständen zu haben», erklärte SBK Managing Director Gregorio Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber das können die FIM und die Dorna jederzeit anpassen, darum mache ich mir keine Sorgen.»

Im Falle von «Höherer Gewalt» ist jeder Beschluss denkbar.

In der Speedway-U21-WM sind es nur drei Rennen, bis in die 1990er-Jahre hinein wurden im Bahnsport alle Weltmeister in Ein-Tages-Finals entschieden.

Die Rennabteilung von Ducati Corse in Borgo Panigale liegt im Epizentrum der Covid-19-Krise in Italien. Sportdirektor Paolo Ciabatti hat nach dem MotoGP-Test in Doha (22. bis 24. Februar) den Superbike-WM-Start auf Phillip Island am 1. März miterlebt und dann den rasanten Anstieg der Infektionen in Italien (Stand Dienstag total 31.506 Personen) zur Kenntnis nehmen müssen.

Mit Sorge beobachtet der Italiener die Verbreitung von SARS-CoV2 im Rest von Europa. «Ich habe damit gerechnet, dass sich der Virus von Italien aus überall hin ausbreitet», sagte der Ducati-Rennmanager zu SPEEDWEEK.com.

Momentan überlegen alle Teamverantwortlichen, wie sich Kosten sparen lassen, wenn die Einnahmen wegen der geringeren Anzahl Rennen wegbrechen. Zumal niemand sagen kann, ob im Mai, Juni oder Juli wirklich gefahren werden kann oder ob die Bewegungsfreiheit dann immer noch eingeschränkt sein wird.

Denken wir positiv. Bisher existieren weltweit 194.735 bestätigte Coronavirus-Fälle, aber 81.080 erkrankte Personen sind bereits wieder genesen.

In den nächsten vier Wochen muss nach Berechnungen der Experten mit weiter steigenden Zahlen gerechnet werden. Dann sollte die Pandemie abflauen.

Ausweichmöglichkeiten bietet der Kalender für die ausstehenden Events der Superbike-WM genügend: Für Juni, Juli und August ist jeweils nur ein Event terminiert.

Die Motorsportsaison verläuft bisher unberechenbar und abwechslungsreich. Aber leider auf den falschen Schauplätzen.

So hat sich der Kalender der Superbike-WM 2020 bereits verändert:

28.2.–01.3. Phillip Island/Australien*
13.3–15.3. Losail/Katar 
verschoben
27.3.–29.3. Jerez/Spanien verschoben
17.4–19.4. Assen/Niederlande
08.5.–10.5. Imola/Italien
22.5.–24.5. Aragón/Spanien
12.6.–14.6. Misano/Italien
03.7.–5.7. Donington Park/England
31.7.–02.8. Oschersleben/Deutschland
04.9.–06.9. Portimão/Portugal
18.9.–20.9. Catalunya/Spanien
25.9.–27.9. Magny-Cours/Frankreich  verschoben
03.10.–04.10. Magny-Cours/Frankreich
09.10–11.10. San Juan/Argentinien*
24.10.–25.10. Jerez/Spanien

Bisher ohne neuen Termin: Doha/Katar*
* ohne Supersport-300-WM

Superbike-WM 2020, Stand nach Phillip Island:
Pos Fahrer, Motorrad Punkte
1 Alex Lowes, Kawasaki 51
2 Scott Redding, Ducati 39
3 Toprak Razgatlioglu, Yamaha 34
4 Jonathan Rea, Kawasaki 32
5 Michael van der Mark, Yamaha 31
6 Alvaro Bautista, Honda 20
7 Loris Baz, Yamaha 20
8 Chaz Davies, Ducati 19
9 Leon Haslam, Honda 17
10 Tom Sykes, BMW 17
11 Maximilian Scheib, Kawasaki 10
12 Sandro Cortese, Kawasaki 10
13 Michael Rinaldi, Ducati 7
14 Xavi Fores, Kawasaki 5
15 Eugene Laverty, BMW 5
16 Federico Caricasulo, Yamaha 4
17 Garrett Gerloff, Yamaha 2

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