Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Scott Redding: «Ich sollte vor Sieger Rinaldi sein»

Von Ivo Schützbach
Ducati-Star Scott Redding

Ducati-Star Scott Redding

Ducati-Werksfahrer Scott Redding war nach seinem Sturz im ersten Superbike-Rennen in Aragon mental am Boden zerstört. Langsam realisiert er, was Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) so außergewöhnlich macht.

Nach elf Siegen in Folge führte Alvaro Bautista 2019 die Superbike-Weltmeisterschaft überlegen an. Doch nach einer unvergleichlichen Sturzserie wurde der Spanier für Ducati letztlich Vizeweltmeister, obwohl er insgesamt 16 Rennen gewann und 24 Mal aufs Podest brauste. Der Champion hieß am Ende zum fünften Mal in Folge Jonathan Rea.

«Scott Redding ist ein sehr starker und schneller Fahrer», meinte Bautista zu seinem Nachfolger. «Es sieht so aus, als hätte jeder, der gegen Jonathan kämpft, größere Probleme als er. Der Sturz von Redding war unglücklich, aber so ist Rennsport. Jonathan hat mehr Erfahrung, alles unter Kontrolle und deshalb mehr Spielraum für Risiko.»

Ist es schwieriger Rea zu schlagen oder das Kawasaki-Team, hakte SPEEDWEEK.com beim Engländer nach. «Beide, es ist das Paket», unterstrich Redding. «Lowes hat dasselbe Bike. Er ist immer wieder mal bei den Leuten, ist aber nicht so konstant wie Jonathan. Jonathan ist extrem konstant. Wenn er nicht die Pace für den Sieg hat, dann wird er Zweiter. Ich hatte am Samstag das Gefühl, dass ich ihn ohne meine Probleme mit dem Vorderreifen und dem Sturz schlagen kann. Deshalb habe ich so stark gepusht. Ich dachte, dass ich ihn soweit habe und ein paar Punkte aufholen kann. Stattdessen bekam ich einen Tritt ins Gesicht und er hat jetzt noch mehr Vorsprung.»

Während Redding leer ausging, konnte Rea als Zweiter seinen Vorsprung vor den beiden Rennen am Sonntag (Start 11 und 14 Uhr) von 10 auf 30 Punkte erhöhen.

Dass im ersten Rennen mit Michael Rinaldi ein Ducati-Privatier gewann, bezeichnete Redding als «noch schlimmer. Ich gratuliere ihm, er fährt schon das ganze Wochenende stark. Im Rennen war er unantastbar – mit dem weichen SCX-Reifen, den ich wegen meiner Größe und meines Gewichts nicht nützen kann. Aber er hat das gleiche Motorrad wie ich. Wenn er damit gewinnen kann, dann sollte ich ihn schlagen. In meiner Vorstellung sieht es so aus: Wenn er gewinnt, sollte ich vor ihm sein. Ich kann nicht akzeptieren, dass er mich auf einem letztjährigen Motorrad schlägt. Er fährt gut, seine Motorradabstimmung ist aber völlig durchgeknallt. Aber sie funktioniert. Ich weiß nicht, wie ich mir helfen soll. Die Daten sagen, dass ich dies und das tun muss. Dann sehe ich was er tut, und das ist das verdammte Gegenteil. Jetzt bin ich hin- und hergerissen. Riskiere ich etwas und mache was er macht? Für das Rennen am Samstag haben wir etwas an der Gabel geändert und ich befürchtete, dass das mit dem Vorderreifen nicht gut geht – genau das ist passiert. Jetzt ist die Frage: Wähle ich ein Set-up, mit dem ich aufs Podium fahre, oder riskiere ich etwas, mit dem ich entweder gewinne oder Fünfter werde? Ich will nicht einfach alles wegwerfen und tun, was er tut.»

Ergebnis Superbike-WM, Aragon/2, Lauf 1
Pos Fahrer Motorrad Zeit/Diff
1. Michael Rinaldi Ducati 33:19,700 min
2. Jonathan Rea Kawasaki + 5,888 sec
3. Chaz Davies Ducati + 10,035
4. Michael van der Mark Yamaha + 15,965
5. Toprak Razgatlioglu Yamaha + 19,357
6. Alex Lowes Kawasaki + 24,138
7. Leon Haslam Honda + 24,275
8. Eugene Laverty BMW + 24,749
9. Federico Caricasulo Yamaha + 25,437
10. Tom Sykes BMW + 26,796
11. Garrett Gerloff Yamaha + 27,354
12. Loris Baz Yamaha + 28,096
13. Xavi Fores Kawasaki + 33,131
14. Matteo Ferrari Ducati + 41,500
15. Takumi Takahashi Honda + 41,565
16. Maximilian Scheib Kawasaki > 1 min
17. Roman Ramos Kawasaki > 1 min
out Alvaro Bautista Honda  
out Scott Redding Ducati  
out Marco Melandri Ducati  
out Sylvain Barrier Ducati  

 

 

Stand Superbike-WM nach Lauf 1 in Aragón/2
Pos Fahrer Motorrad Punkte
1. Jonathan Rea Kawasaki 209
2. Scott Redding Ducati 179
3. Chaz Davies Ducati 136
4. Toprak Razgatlioglu Yamaha 135
5. Michael van der Mark Yamaha 123
6. Alex Lowes Kawasaki 112
7. Michael Rinaldi Ducati 104
8. Álvaro Bautista Honda 77
9. Loris Baz Yamaha 68
10. Leon Haslam Honda 60
11. Tom Sykes BMW 57
12. Garrett Gerloff Yamaha 33
13. Xavi Fores Kawasaki 30
14. Federico Caricasulo Yamaha 29
15. Eugene Laverty BMW 26
16. Marco Melandri Ducati 19
17. Sandro Cortese Kawasaki 14
18. Leandro Mercado Ducati 12
19. Maximilian Scheib Kawasaki 11
20. Sylvain Barrier Ducati 5
21. Christophe Ponsson Aprilia 4
22. Roman Ramos Kawasaki 3
23. Takumi Takahashi Honda 2
24. Matteo Ferrari Ducati 2
25. Lorenzo Gabelini Honda 0

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 00:00, Eurosport 2
    Motorsport: 24-Stunden-Rennen von Le Mans
  • Mo. 23.12., 01:30, Hamburg 1
    car port
  • Mo. 23.12., 01:45, Motorvision TV
    Car History
  • Mo. 23.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Mo. 23.12., 04:50, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Mo. 23.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Mo. 23.12., 05:45, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
  • Mo. 23.12., 06:00, Motorvision TV
    Australian Motocross Championship
  • Mo. 23.12., 08:45, Motorvision TV
    Car History
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212212015 | 5