MotoGP: Yamaha steigt um auf V4-Motor

Nur fünf Plätze bei Yamaha: Fällt Jonas Folger durch?

Von Ivo Schützbach
Mit seinen tadellosen Leistungen bei der Superbike-WM in Barcelona hat sich Jonas Folger für 2021 ins Gespräch gebracht. Yamaha-Rennchef Andrea Dosoli ist in der Zwickmühle: Er hat zu viele gute Fahrer.

Wie kein anderer Hersteller hat Yamaha einen Werdegang etabliert, der Fahrer aus den nationalen R3-Cups bis in die Weltmeisterschaft bringt. Dort angelangt können sie über die 300-Klasse in die Supersport- und Superbike-WM aufsteigen. Sogar der Umstieg in die MotoGP-WM ist möglich, auch wenn das seit 2011 (Cal Crutchlow) nicht mehr praktiziert wurde.

2020 sehen wir fünf Fahrer mit einer R1 im Startfeld: Toprak Razgatlioglu und Michael van der Mark im Pata-Werksteam, Garrett Gerloff und Federico Caricasulo bei GRT und Loris Baz bei Ten Kate.

Für 2021 wird der Platz von van der Mark frei, weil der Niederländer ins Werksteam von BMW wechselt.

Der überragende Supersport-Weltmeister Andrea Locatelli wird zu den Superbikes aufsteigen, sämtliche Experten rechnen damit, dass ihn Yamaha direkt ins Werksteam transferiert.

Rennchef Andrea Dosoli hat ein Luxusproblem: Abgesehen von van der Mark will er alle Fahrer behalten und Locatelli aufsteigen lassen, womit die fünf Plätze besetzt sind.

Gleichzeitig hat Jonas Folger mit seinem Wildcard-Einsatz (12./10./11.) in Barcelona viel Eindruck hinterlassen. «Wir haben auch noch in guter Erinnerung, was er damals in der MotoGP-Klasse gezeigt hat», betonte Dosoli im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Was er am Wochenende geleistet hat, ist positiv. Wir müssen ja auch die ganzen Schwierigkeiten und das wechselhafte Wetter berücksichtigen. Und seinen Startplatz. Wenn du dich umdrehst und es steht keiner mehr hinter dir – er hat gute Arbeit geleistet. Die nächsten zwei Wochen werden hart für mich, wir werden versuchen, das bestmögliche Line-up zu bringen. Bis Magny-Cours können wir die Aufstellungen hoffentlich verkünden.»

«Die Realität sieht so aus, dass wir von fünf Yamaha ausgehen», so Dosoli. «Ten Kate wünscht sich ein zweites Motorrad, Stand heute sieht es aber nicht danach aus. Ich bin glücklich, wie sich unser Programm entwickelt hat und was Caricasulo und Gerloff leisten. Gerloff hat mich in Barcelona positiv überrascht. Deshalb ist es so schwierig für mich, die Fahrerplätze für nächstes Jahr festzulegen.»

Dosoli würde sich nie öffentlich gegen die Verpflichtung eines starken Fahrers aus der IDM, BSB oder MotoAmerica aussprechen. Gleichzeitig ist er aber sehr überzeugt von seinem Nachwuchsprogramm – welches es Seiteneinsteigern zusätzlich erschwert, in die Superbike-WM zu kommen.

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